Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Schiffsmühle – auf dem Weg nach Ginsheim

Als ich Ende September bei schönstem Sonnenschein am Rheinstrand hinter einer Weide döste, machte plötzlich ein freundlicher Paddler auf etwas aufmerksam, was ich von meinem Platz aus nicht sehen konnte: „Die Schiffsmühle kommt, die Schiffsmühle kommt.“
Schiffsmühle? Häää? (Südhessisch für: Ich habe Sie nicht genau verstanden. Könnten Sie das Gesagte bitte noch einmal wiederholen?) Schnell war ich an der Wasserkante und traute meinen Augen nicht – es war aber keine altweiberherbstliche Fata Morgana: Ein „Holzbau“ wurde rheinabwärts geschleppt. Natürlich habe ich später sofort nachgelesen, was hier Sache war und auch in der örtlichen Presse fanden sich Berichte
http://www.echo-online.de/region/gross-gerau/ginsheim-gustavsburg/Die-Schiffsmuehle-kommt-nach-Ginsheim;art1237,2204328
„Eine Ginsheimer Besonderheit: Die Schiffsmühlen
Die Schiffsmühlen waren ehedem ein starker Wirtschaftsfaktor im Ginsheimer Leben. Ende des 19. Jahrhunderts lagen noch 17 dieser Schiffsmühlen vor der Nonnenau und der Langenau vor Anker. Es gab Zeiten, da haben die Ginsheimer Schiffsmüller über 200.000 Zentner Getreide im Jahr gemahlen.
Natürlich wurde nicht nur Ginsheimer Getreide verarbeitet; aus dem gesamten Ried brachten Bauern das Getreide zum Mahlen. Vor allem in trockenen Jahren hatten die Schiffsmüller viel Arbeit, und es wurde Tag und Nacht besonders hart gearbeitet, wenn die Bäche im Ried und im vorderen Odenwald nicht mehr genug Wasser zum Antreiben der Mühlräder führten.
Aber auch die Ginsheimer Wirte - von denen es eine recht große Anzahl gab und immer noch gibt - haben ebenso wie die Schmiede, die Schreiner und die Wagner von ihren Gästen, die das Getreide anlieferten und das Mehl mitnahmen, profitiert. So war Ginsheim in den vergangenen Jahrhunderten eine verhältnismäßig wohlhabende Gemeinde.“
Zitiert aus:
http://www.schiffsmuehle-ginsheim.de/
Keine Frage: Es hat sich wieder einmal gelohnt, die schwere Kamera durch die Rheinauen zu schleppen und so Zeugin der Ankunft der Ginsheimer Schiffsmühle zu werden.
Hessisches Ried, Knoblochsaue, 29.09.11.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/28-70.

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