Schloss Ahaus 2008

Schloss Ahaus 2008

Das Schloss Ahaus beeindruckt durch seine symetrische Anordnung der gesamten Anlage. Die schnurgerade Straße verläuft zunächst duch den schlichten Torbogen der Vorburg und führt dann zum prächtigen Portal. Hier wird der flämische Barockbaustil am Triumphtor (1693) mit dem Wappenaufsatz und am Mittelrisalit des "Corps de Logis", sehr gut sichtbar.
Das Geschlecht der Herren Ahaus ist schon seit 1139 bezeugt. Ahaus dagenen erst 1389 mit Erhalt der Stadtrechte. Interessant wird die Residenz Ahaus erst seit Anfang des 15. Jahrhunderts, als der Besitz von den Bischhöfen von Münster erworben wird. Die Residenz wurde gerne genutzt um in den wildreichen Wäldern zu jagen.
1678 starb hier der auch als Bombenbernd oder Kanonenbischhof bekannte Fürstbischhof Christoph Bernhard von Galen.
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts beauftragte Fürstbischhof Friedrich Christian von Plettenberg den Kapuziner Ambrosius von Oelde mit der Planung und Durchführung des Umbaues der Residenz. Fürstbischhof Plettenberg war ein wahrer "Baulöwe", der später auch das Schloß Nordkirchen erbauen ließ. Er ließ die alte Wasserburg vollständig abreißen und an gleicher Stelle neu errichten.

Im Siebenjährigen Krieg wurde besonders die Parkseite von französischen Geschossen zerstört. Die Wiederherstellung übernahm 1766 Johann Conrad Schlaun. Die bis dahin schlichte Gartenfront erhielt ein schmückenden dreiachsigen Risalit, von dem eine doppelläufige Freitreppe hinunter bis unmittelbar an die Gräfte reicht.

1829 wurde Schloss Ahaus an Hermann Oldenkott aus Amsterdam verkauft. Nun wurde in der gesamten Anlage eine Tabakfabrik eingerichtet. Die Kapelle im Nordturm diente als Lagerraum.
Im zwieten Weltkrieg brannte das Schloss 1945 völlig aus, wurde aber bereits 1948 nach den alten Plänen wieder hergestellt.

Heute ist im Schloss das Amtsgericht untergebracht und ist nur während der Schlosskonzerte im Fürstensaal für Besucher geöffnet.