Schloss Hartenfels in Torgau ( HDR )
Burgen und Schlösser aus Sachsen und Thüringen
Geschichte
Wikipedia
Als sich das sächsische Herrschergeschlecht der Wettiner 1485 bei der Leipziger Teilung in zwei Linien aufspaltete, fiel die bisherige Hauptresidenz, die Albrechtsburg in Meißen, in den Besitz der albertinischen Linie der Wettiner. Kurfürst Friedrich III. und seine Nachfolger ließen später in Torgau das Schloss Hartenfels zur neuen Hauptresidenz der ernestinischen Linie ausbauen. Der Schlossbau wurde im 15. Jahrhundert von Konrad Pflüger, einem Schüler Arnolds von Westfalen begonnen und im 16. Jahrhundert von Konrad Krebs fortgeführt. Es handelt sich um das größte vollständig erhaltene Schloss der Frührenaissance Deutschlands. Auf der Hofseite des sogenannten Johann-Friedrich-Flügels befindet sich der repräsentativ gestaltete Wendelstein, eine fast 20 Meter hohe freitragende steinerne Wendeltreppe.
Die Kapelle von Schloss Hartenfels war der erste protestantische Kirchenneubau der Welt. Sie wurde 1544 noch von Martin Luther selbst eingeweiht. Bis dahin und lange Zeit danach wurden vorhandene Kirchen je nach Konfession umgewidmet.
Bärengraben
Nach dem Schmalkaldischen Krieg kam 1547 das Schloss in den Besitz der Albertiner, als die bei dem Konflikt am Ende unterlegenen Ernestiner zusammen mit der Kurwürde auch wichtige Besitzungen abtreten mussten. Als die Albertiner im 16. Jahrhundert ihren Hofhaltungssitz dauerhaft nach Dresden verlegten, wurde das Schloss hauptsächlich als Verwaltungsgebäude genutzt. 1815 gelangte es an das Königreich Preußen und diente nunmehr der preußischen Verwaltung des neugebildeten Kreises Torgau.
Im Rahmen der Stiftung Sächsische Gedenkstätten entstand hier zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft ein Dokumentations- und Informationszentrum. Es setzt sich mit der Rolle Torgaus als Sitz des Reichskriegsgerichts und den damit im Zusammenhang stehenden örtlichen Wehrmachtsgefängnissen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs auseinander.
Im Jahr 2004 fand in Schloss Hartenfels die 2. Sächsische Landesausstellung unter dem Titel Glaube und Macht – Sachsen im Europa der Reformationszeit statt.
Eine alte Tradition hat das Halten von Bären im Burggraben. Schon 1425 wurde dafür ein Bär gefangen. Der feudale Brauch wurde nach der Schlacht bei Torgau 1760 unterbrochen und in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen.
lederwolf 17/04/2009 12:22
Tolle Perspektive und interessante Info zu diesemprächtigen Bau, gut gesehen.
lg lederwolf
ulizeidler 13/04/2009 8:42
Uiuiui, warst Du im Bärenzwinger???Klasse Perspektive!! War das letzte Mal zur Landesausstellung dort. Is immer wieder schön, auch das Städtchen!