Schloss Johannisberg im Rheingau
Berühmt geworden ist Schloss Johannesberg für die zufällige Entdeckung der Spätlese, weil auch schon im Jahre 1775 die Bürokratie zu lahmarschig war und die Lesegenehmigung so spät erteilte, dass die Trauben bereits die Edelfäule angesetzt hatten.
Schloss und Domäne kamen 1816 in den Besitz der Fürstenfamilie Metternich. Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich, der 1814/15 als österreichisch-ungarischer Staatskanzler und Außenminister den "Wiener Kongress" moderierte, erhielt es von Kaiser Franz I. zur Belohnung aus dem ehemaligen napoleonischen Besitz übereignet. (Die Neuziehung der europäischen Grenzen nach Napoleons Niederlage zog sich über 9 Monate hin, so dass es wegen der vielen Bälle und Bankette tatsächlich hieß: "Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vorwärts.")
Die Familie Metternich-Winneburg wohnt zwar noch heute im Schloss, den Dankes-Zehnt aus der Weinproduktion an das Haus Habsburg muss aber seit 1980 die Oetker-Gruppe als 100%iger Domänenbesitzer entrichten.
Damit der Hochadel nicht darben muss, ein Tipp zu Silvester: Stoßt mit dem Winzersekt "Fürst von Metternich" an!
Wirklich zu empfehlen ist die (vorher anzumeldende) Besichtigung des Weinkellers! Und wer es schafft, auf der verglasten Panoramaterrasse einen Sitzplatz zu ergattern, sollte sich dann auch einen Eisbecher mit Rieslingschaum genehmigen.
http://www.schloss-johannisberg.de/de/domaene.htm
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