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Roland . Krüger


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Schloss Lembeck

Im 17. Jahrhundert, besonders zwischen 1610 und 1614, erlangte das Schloss Lembeck eine überregionale Bedeutung bei Hexenprozessen. Auf dem Schloss wurde die sogenannte Wasserprobe durchgeführt. Diese "Gutachtertätigkeit" wurde so stark in Anspruch genommen, das sie zeitweise die wirtschaftliche Grundlage der Herren zu Lembeck darstellte.

Besitzer und Bewohner

Mit Adolf von Lembeck (auch „von Lehembeke“) wird 1177 erstmals ein Ritter dieses Namens als Ministeriale des Münsteraner Bistums urkundlich erwähnt. Seine Familie, die Herren von Lembeck, übte die Gerichtsbarkeit über die gleichnamige Herrlichkeit aus.

Als 1526 mit Johann von Lembeck die Familie im Mannesstamm erlosch, kam die damalige Burg über Johanns Tochter Berta, die seit 1515 mit Bernhard I. von Westerholt verheiratet war, an diese mächtige, westfälische Adelsfamilie. Bernhard I. begründete so die Linie „von Westerholt zu Lembeck“. Seine offizielle Belehnung mit der Herrlichkeit durch den Bischof von Münster, Franz von Waldeck, geschah im Jahre 1536. Bernhard war dessen Vertrauter und hatte das Oberkommando über die bischöfliche Reiterei. Außerdem gehörte er dem Ausschuss zur Vertreibung der Wiedertäufer aus Münster an und unterstützte den Bischof, als dieser 1534 vor der Wiedertäuferbewegung nach Dülmen fliehen musste.

Als Bernhard I. am 26. August 1554 verstarb, übernahm sein Sohn Bernhard II. als Majoratsherr die Familiengeschäfte und führte die Tradition der starken Bindung an Münster fort.

1576 brach der Achtzigjährige Krieg über Burg und Herrlichkeit Lembeck herein. Sowohl Bernhard II. als auch sein Sohn Matthias, der ihm als Majoratsherr der Familie nachfolgte, taten ihr Bestes, um ihr Lehen vor Übel zu bewahren, doch konnten sie nicht verhindern, dass die Region stark unter den Kriegsgeschehnissen zu leiden hatte. Matthias von Lembeck genoss hohes Ansehen beim Adel der Region und konnte gemeinsam mit den Herren von Velen, von Galen und von Raesfeld die Besetzung des Stiftes Münster durch spanische Truppen verhindern. Mehr noch, durch Verhandlungen mit den Spaniern ab 1607 erreichte Matthias sogar, dass das Stift auch weiterhin nicht von spanischen Truppen behelligt wurde.

Der kränkelnde Matthias übergab die Herrschaft noch zu Lebzeiten an seinen Bruder Johann.

Die Folgen des Achtzigjährigen Krieges waren eine hohe Verschuldung der Herren von Lembeck, so dass Johann gezwungen war, die Burganlage 1631 an seinen Verwandten Bernhard von Westerholt-Hackfurt zu Entinge aus dem niederländischen Zweig der Familie zu verkaufen. Jener Bernhard war Hauptgläubiger der Herren von Lembeck und erhob Ansprüche von insgesamt 111.000 Reichstalern, die auf andere Weise nicht getilgt werden konnten.

Bernhard von Westerhold-Hackfurt zu Entinge focht während des Dreißigjährigen Krieges auf Seiten der katholischen Liga und hatte es dort bis zum Oberst in der kaiserlichen Armee gebracht. Bis zum Jahr 1633 blieben Burg und Herrlichkeit von diesem Krieg verschont, doch dann brach er auch über Lembeck herein. Zu Beginn des Jahres 1633 erhob Kaiser Ferdinand II. Bernhard für seine militärischen Verdienste in den Reichsfreiherrenstand, doch diese Nachricht erreichte den frisch gebackenen Freiherren nicht mehr auf seiner Burg in Lembeck, denn er hatte sich vor den Truppen des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel auf ein Familiengut in Haselünne flüchten müssen. An seiner Statt residierte seit dem 16. Februar 1633 nun der General Peter Melander von Holzappel dort. Er hatte nach dem damals geltenden Kriegsrecht die Burg für sich eingenommen und zu seinem Hauptquartier gemacht. Bernhard wurde kurzerhand enteignet und starb am 19. November 1638 im „Exil“.

Erst 1641 gelang es Bernhards ältestem Sohn Burchard, die Burg wieder für seine Familie in Besitz zu nehmen. Dessen Sohn Dietrich Conrad Adolf wurde 1700 in den erblichen Stand eines Reichsgrafen erhoben und ließ in der Zeit von 1670 bis 1692 die Anlage zu einem der größten Wasserschlösser des Münsterlandes aus- und umbauen.

Als er 1702 ohne männliche Nachkommen verstarb, brachte seine Erbtochter Maria Josepha Anna das Schloss 1708 durch Heirat mit dem Wolbecker Drosten Ferdinand Dietrich Freiherr von Merveldt zu Westerwinkel an diese Adelsfamilie, die 1726 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. In ihrem Besitz befindet sich die Anlage noch heute. Derzeitige Inhaber sind Ferdinand Graf von Merveldt und seine Frau Catharine.

Quelle : Wikipedia

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