Schloß Wolfsgarten

Schloß Wolfsgarten

am Muttertag 2006

Schloß Wolfsgarten öffnet an vier Tagen im Jahr zur Rhododendrenblüte seine Pforten für Besucher.

Blick vom Herrenhaus auf die ehemaligen Stallungen.

Schloß Wolfsgarten – weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes hinweg bekannt, wurde nach den Plänen von Baumeister Remy de la Fasse wurde in den Jahren von 1722 bis 1724 im Auftrag von Landgraf Ernst Ludwig, der von 1687 bis 1739 in Hessen regierte, erbaut. Zu dieser Zeit entstanden zahlreiche Jagdschlösser um Darmstadt und im oberhessischen Raum. Die Schlösser hatten fast alle das gleiche Grundmuster. Um einen rechteckigen Hof gruppierten sich der Herrenbau, dem gegenüber die Stallungen und an den Seiten der Prinzenbau, der Kavaliersbau, der Prinzessinnenbau und der Damenbau. Grund dafür war die um 1709 von Landgraf Ernst Ludwig eingeführte Parforce-Jagd, der Meutejagd zu Pferde. Dazu wurden weiträumige Anlagen und Wälder benötigt. 1768 verloren die Jagdschlösser an Bedeutung.

Landgraf Ludwig IX., der von 1768 bis 1790 regierte, schaffte die Parforce-Jagd ab. Viele der Jagdschlösser verfielen, so auch Schloß Wolfsgarten. Die Dächer fielen ein, die Gebäude dienten als Schafspferch. Erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Schloß Wolfsgarten von Erbprinz Ludwig III., der von 1848 bis 1877 regierte, renoviert. Es diente ab 1879 dem hessischen Herrscherhaus als Sommerresidenz und Jagdschloß. Sein heutiges Aussehen verdankt Wolfsgarten dem Großherzog Ernst Ludwig, der von 1892 bis 1918 regierte. Er ließ Baulücken zwischen den Gebäuden schließen und den Putz von den Mauern nehmen, damit die Natursteine wieder sichtbar wurden. Weiterhin ließ er die Freitreppe am Herrenhaus erweitern und gestaltete im wesentlichen auch den Park. 1902 wurde im Schloßpark das Spielhaus für die Prinzessin Elisabeth von Hessen erbaut. Nach 1918 zog sich die großherzogliche Familie mit den Prinzen Georg Donatus und Ludwig ins spartanisch ausgestattete Schloß Wolfsgarten zurück.