Andreas Beier Fotografie


Premium (Basic), Metropole Ruhr

Schlusspunkte eines langen Kapitels Industriegeschichte

Am 4. April 1985 endete die Produktion im Hüttenwerk Meiderich. Gleichzeitig war es der Beginn einer unglaublichen Entwicklung: Wer sich heute auf den Weg macht, die für jedermann zugängliche 70 Meter hohe Plattform von Hochofen 5 zu erklimmen, staunt über das Ergebnis. Durch den Gegensatz zwischen kontinuierlicher Umgestaltung und stetigem Denkmalerhalt entwickelte sich aus einer Industriebrache ein einzigartiger Erlebnisraum für Jung und Alt. Eine Entwicklung, die anhält.

Die Idee einer neuartigen, industriell geprägten Natur- und Kulturlandschaft wurde 1989 geboren. Auf dem etwa 180 Hektar großen Areal im Duisburger Norden entstand nach dem Entwurf von Professor Peter Latz und Partner ein Landschaftspark, der weder Park noch Landschaft im ursprünglichen Sinn ist.

Wer sich heute hier auf einen Rundgang begibt, kommt mit vertrauten Begriffen nicht weit: Neben gestalteten Wasser-, Grün- und Gartenanlagen findet sich spontan gewachsene Vegetation auf industriell geprägten Böden.

Als Gesamtprojekt ist der Landschaftspark daher mittlerweile eine weltweit anerkannte und beachtete „Weiterentwicklung europäischer Gartenkunst“ (Visionen für das Ruhrgebiet, 2008, Seite 26). Über 700 Pflanzenarten haben auf dem Areal eine Heimat gefunden; bemerkenswert insofern als dass ganz Nordrhein-Westfalen über 2.000 Pflanzenarten verfügt. Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V. betreibt eine Dependance auf dem Gelände. Begriffe wie Industriekultur und Industrienatur haben hier ihre Wurzeln.
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