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da-phil


Free Account, Augsburger Land

Schneesturm

Diese Aufnahme ist auf meinem Weg zur Trolltunga bei Odda in Norwegen entstanden. Die Wanderung gilt als anstrengend und soll zwischen 8-10 Stunden dauern, ich habe an diesem lauen Herbsttag sogar 11 Stunden gebraucht....

Nachdem ich schon im Vorfeld erfahren habe dass es ab ca. 500m Höhe schon schneit habe ich mich schon mal bestens darauf eingestellt, allerdings dachte ich nicht, dass es so schwierig wird. Nach 1-2 Stunden steilen Aufstieg hatte ich dann auch endlich die entsprechende Höhe erreicht und es schneite, gar kein Problem dachte ich mir. Mit der Zeit wurde das Wetter immer stürmischer und der Schnee wehte mir nur noch so um die Ohren und bedeckte innerhalb kürzester Zeit die meisten Wegmarkierungen auf den Felsen, so dass ich manchmal nur erahnen konnte wo sich der nächste Wegpunkt befinden konnte.
Auf halber Strecke war ich fast verzweifelt, da ich nun vor einer fast unlösbaren Aufgabe stand: einen - durch den extremen Niederschlag der letzten Tage - sehr breit gewordenen Bach zu überqueren ohne dabei zu riskieren komplett nass zu werden (nicht so toll bei Temperaturen um den Gefrierpunkt). Nachdem das Schneegestöber vorbei war und ich den Bach bereits mehrmals erfolglos ab- und aufgelaufen bin habe ich kurz vor der Entscheidung umzudrehen doch noch einen Weg über den Bach gefunden, der auch noch für den Rückweg benutzbar sein sollte. Ich weiß nicht was mich geritten hat, aber ich wollte unbedingt zu diesem beeindruckenden Felsvorsprung (Trolltunga), koste es was es wolle. Nach der zeitraubenden Bach-Überquerung hatte ich also wieder einen klaren Fokus und war entschlossen es durchzuziehen. Die Zeit wurde aber immer knapper, ich wollte ungefähr um 15 Uhr das Ziel erreicht haben, um noch genug Zeit für den Rückweg im Tageslicht zu haben, die Nächte waren zu dieser Zeit wegen der vielen Unwetter-Wolken sehr dunkel.
Fast 15min verspätet habe ich es dann doch zur Trolltunga geschafft und konnte den Ausblick gar nicht so recht genießen und ordentliche Kompositionen waren leider auch nicht mehr drin, da ich eigentlich schon wieder den Rückweg antreten sollte. Der Rückweg war anfangs recht einfach, da ich anfangs einfach meinen eigenen Fußspuren durch den Schnee folgen musste, aber irgendwann fing es wieder stärker an zu schneien und kurz danach setzte auch wieder dieser arktische Wind ein, der mir eine Sicht von keinen 20m erlaubte. Nun war ich also verloren, ich sah weder Wegpunkte noch Fußspuren und musste mich mit Hilfe von GPS & GoogleMaps auf meinem Smartphone lokalisieren und diese Position anhand charakteristischer Landschaftsmerkmale auf der Wanderkarte wieder finden, um den nächsten Wegpunkt anzupeilen. Anfangs kostete mich das eine Menge Zeit, da ich nicht sonderlich geübt darin war, aber je öfters ich die Orientierung verlor desto schneller ging diese Suche nach eigener Position und Position des nächsten Wegpunktes. Da ich langsam wegen der verlorenen Zeit nervös wurde, waren meine Schritte bei weitem nicht mehr so überlegt und koordiniert, so dass ich immer öfters mit dem Fuß umknickte und mir jedes mal dachte: jetzt ist es aus, jetzt kannst du nicht mehr weiterlaufen.... Ich war kurz davor in Panik zu geraten, da der Schneefall nicht weniger wurde, mittlerweile war bis zu 15cm Neuschnee gefallen und das Ziel (Parkplatz) war immer noch weit entfernt. Mit der letzten Portion des eisernen Willens oder besser gesagt des Überlebenswillens habe ich es dann doch noch geschafft nach der Dämmerung das letzte steile Stück nach unten zu meistern. Unten angekommen wollte ich nichts mehr von meinem ursprünglichen Plan wissen, noch zu einer neuen Camping-Location 40km entfernt zu fahren. Ich schaffte an diesem Tag nur noch die abendliche Routine, Abendessen und Zähne putzen und dann schlief ich im Fahrersitz in den Schlafsack gekuschelt schon ein...

Diese Erfahrung wird mir wohl nicht mehr so schnell aus dem Gedächnis entweichen, an diesem Tag habe ich viel über mich selbst, die Natur, Navigation während schwieriger Wetterverhältnisse und menschliche Grenzen gelernt...

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Cámara E-5
Objetivo ---
Diafragma 8
Tiempo de exposición 1/400
Distancia focal 20.0 mm
ISO 200