schöner wohnen
... kann man fast nicht.
Hütte "Laxábakki" am Sog auf der Ostseite des Ingólfsfjall (zwischen Álftavatn und Ölfusá). Hier durfte ich 2 Monate lang wohnen, während ich den Berg unsicher machte. Wenn Villi Knudsen uns seine Hütte nicht angeboten hätte, wären die 2 Monate im Zelt sicher ziemlich lang geworden.
Sommer 1994
Scan vom Dia, Minolta X-700, Fujichrome 100
Volker Ullrich 07/04/2005 13:04
@ Friða: Aha, das ist also der Drosselwald. :-)Die neue Tankstelle mit Imbiss gab's 1994 auf jeden Fall schon, da ich mich dort immer gemeldet habe, wenn ich ich nach einem Tag am Ingólfsfjall heil aus dem Gelände zurück war.
Vom Ingólfsfjall aus hat man einen guten Blick auf das riesige Hüttenfeld entlang dem Ufer des Álftavatn und des Sog. Ich habe mich immer gefragt, wer da am Wochenende hausen möchte, wenn die Nachbarn aus der Stadt auch alle da sind. Zum Glück stand diese Hütte immer noch sehr einsam direkt am Fluss und ich hoffe, dass das auch so geblieben ist. Wäre sehr! schade, wenn da rundum auch alles zugebaut würde.
Na, dann haben die Nerze ja eine Alternative und müssen nicht mehr nur die armen bodenbrütenden Vögel dezimieren.
VG V°
PS: Ein paar der vielen Hütten sind hier zu erahnen:
Fríða M. 07/04/2005 11:33
Oh, da geht ja mein Herz auf!Da der Ingólfsfjall ja sozusagen unser "Hausberg" ist, kenne ich die Gegend nur allzu gut :-)
Da werden Erinnerungen wach. *schwärm
Als Kind bin ich im Sommer oft mit dem Fahrrad nach "þrastarskógur" gefahren, hab an der Tankstelle ein leckeres Softeis geschleckt und das kleine Häuschen, das du hier so schön abgebildet hast, bewundert.
Heute hat sich vieles verändert, die alte Tankstelle musste für eine neue weichen, und ein Schnellimbiss ist hier entstanden, da hier viele Wochenendausflügler aus dem nahen Großeinzugsgebiet von Reykjavík halten.
Mittlerweile ist das schöne Grímsnes fast zugebaut worden mit typisch kleinen Sommerhäusern (Sumarbústaðir).
Und somit sagen sich nicht unbedingt hier Fuchs und Hase "Gute Nacht", die Zeiten sind leider vorbei, sondern eher Kaninchen, die irgendwann den Kindern hier in den Sommerhäusern entwischt sind, und sich prächtig vermehren!
LG
Fríða
Volker Ullrich 21/03/2005 10:23
@Dieter: Gleich nebenan war ein richtiger Wald, der ziemlich angepflanzt aussah, denn die Baumarten, die da wuchsen, waren nicht unbedingt islandtypisch. Hier sieht man nur die letzten paar Bäume. Nicht Fuchs und Hase, sondern Nerz und Bekassine haben sich hier gute Nacht gewünscht, siehe "Milchgesicht".VG V°
† Dieter Schweizer 20/03/2005 19:34
uiiii, das sind aber viele und vor allem hohe Bäume für isländische Verhältnisse. Hier sagt sich bestimmt (Polar)fuchs und (Schnee)hase Gute Nacht :-)Gruß
Dieter
My Riam 12/11/2004 13:36
klingt logisch... aber einen test würd ich glaub noch ablehnen *g danke dir!lgmy
Volker Ullrich 12/11/2004 13:22
Hmm..., gute Frage...Die Unterscheidung ist auf den ersten Blick wohl nicht allzu einfach. Wenn man sich dann die Umgebung des betreffenden Bergs anschaut, sollte es aber meist möglich sein.
Steht ein Berg ziemlich isoliert und zeigt ein anderes "Schichtmuster" als die Erhebungen der Umgebung, stehen die Chancen gut, daß es ein Tafelvulkan ist.
Wenn in der Gegend mehrere Tafelberge mit der gleichen Höhe und einem sehr ähnlichen Schichtaufbau zu finden sind, die nur durch Bach-/Flusstäler voneinander getrennt sind, liegen eher Tafelberge vor, die die "Erosionsreste" eines ursprünglich zusammenhängenden Gebietes aus großflächig übereinander gelagerten Gesteinsschichten sind. Siehe die beiden angehängten Beispiele für solche Formen:
Ich hoffe, daß Du damit was anfangen kannst.
VG, Volker
My Riam 12/11/2004 12:59
hab unterdessen "deinen" berg lokalisiert! hätte nicht gedacht, dass es wirkliche in vulkan ist/war - sieht so überhaupt nicht danach aus... und danke für deinen erklärung bez. die entstehung der tafelberge. das wär die nächste frage gewesen :-) können tafelberge und tafelvulkane von laien unterschieden werden?lgmy
Volker Ullrich 12/11/2004 10:22
@ Myriam: Ja der Ingólfsfjall ist auch ein vulkanischer Tafelberg.Habe mal meinen Tafelvulkankommentar zu deinem Herðubreiðbild kopiert und hier leicht verändert angehängt:
Es gibt auf Island eine ganze Reihe von Tafelvulkanen, die man nicht mit "gewöhnlichen" Tafelbergen verwechseln darf.
Ein Tafelvulkan entsteht in eisbedecktem Gelände. D.h. irgendwo unter einem Gletscher beginnt ein neuer Vulkan Lava zu spucken, die durch ihre Hitze eine Höhle von unten ins Eis schmilzt. Zuerst wird also alle frisch austretende Lava sofort vom umgebenden Wasser abgeschreckt, so dass sich sogen. "Pillows" mit glasartiger Kruste bilden. Wenn zu wenig Wasser über der Austrittsstelle ist, wird das Ganze eher explosiv, da sich spontan Wasserdampf bildet. Bei der plötzlichen Volumenszunahme wird alles in der näheren Umgebung zerbröselt. Es entsteht eine Art Gesteinsglas-Sand, Hyaloklastit genannt. Dieser "Sand" würde seitlich wegrutschen, wenn er nicht durch das umgebende Eis zurückgehalten würde. Wenn genug Material gefördert wird, wächst der neue Vulkan so hoch, daß er über den Schmelzwasserspiegel im selbstgebauten Pool herausragt. Dann fließt die Lava ganz normal aus und erstarrt als festes Gestein an der Oberfläche des Vulkans. Dieser "Deckel" ist ziemlich erosionsbeständig. Wenn also irgendwann das Eis verschwindet bleibt ein Berg mit steilen Flanken und einem stabilen Deckel stehen. Die Erosion knabbert dann deutlich mehr an den Wänden, die dadurch steil bleiben und an der Basis bildet sich Schuttkegel um den ganzen Berg, während der Deckel seine Form einigermassen beibehält.
Heute könnten neue Tafelvulkane prinzipiell unter dem Vatnajökull oder auch in der Antarktis entstehen.
Der Ingólfsfjall ist ca. 300 000 Jahre alt und wohl während der vorletzten Eiszeit (Saale/Riss) entstanden. Die jüngste Eiszeit (Weichsel/Würm) hat ihn dann in seine heutige Form gebracht. Heute sieht der Ingólfsfjall so aus (Plateau und Südflanke):
Die Tafelberge, die man in Islands Westen und Osten recht häufig sieht, sind in der Regel Erosionsprodukte, d.h. Flüsse haben sich in ein größeres Plateau aus geschichtetem Lavagestein gefressen. Übrig bleiben dann die tafelförmigen Berge, die man so viel sieht.VG, Volker
My Riam 12/11/2004 9:51
danke euch für die erklärungen! hab auch den akzent falsch gesetzt ;-) na ja, wer kann schon isländisch - ich net wirklich!da hätt ich auch gerne gewohnt! war/ist denn der berg ein vulkan? oder tafelberg?
lgmy
Volker Ullrich 12/11/2004 9:24
@ Dieter: für mich war es der Ort an dem ich meine Diplomarbeit vorbereitet habe. An/in der Hütte war dann eher Entspannung nach der täglichen Geländearbeit angesagt.VG, Volker
Bakki: Da hat mich mein Norwegisch doch in die Falle gelockt (bakke, norw. = Hang). So kann sich die Bedeutung verschieben.
Dieter Graser 12/11/2004 8:44
Hallo Volker,... schöner kann man tatsächlich nicht wohnen, wenn man diese Landschaft mag. Der ideale Ort um sich zurückzuziehen und ein Buch zu schreiben oder so in der Art.
Dieter
Bakki = (Fluß-)Ufer
Isl. Namen Orts- und Hofnamen sind wie immer wörtlich zu nehmen.
Volker Ullrich 11/11/2004 13:29
Ja, Myriam, genau der Berg. Er sieht rundum so aus, abgesehen von der Nordseite, die ist etwas angenehmer.VG, Volker
Laxá:
Lax = Lachs
Á = Fluss
=> Lachsfluss (á/Á spricht sich "au") Auf der Karte heisst der Fluss allerdings "Sog" (scharfes "S", kurzes "o").
Bakki könnte sowas wie "Hang" bedeuten.
My Riam 11/11/2004 13:21
na, da hätt ich auch gerne gewohnt :-) muss mal nachgucken, wo das genau ist (wollt ich ja schon lange). der berg rechts, da biste hoch?!?sieht das aus! v.a. die grasdächer find ich läss!
lgmy
pers neugier: was heisst láxa? lachs?