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Schräglage Freiheit

Schräglage Freiheit

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Peter F.


Free Account, Berchtesgadener Land

Schräglage Freiheit

… Das verdammte Problem mit der Freiheit.

Nie zuvor sind wir so unfrei gewesen wie heute, obwohl unsere Freiheit scheinbar grenzenlos ist.
Wir können kaufen, was wir wollen, ins Bett gehen, mit wem wir wollen, haben die Auswahl zwischen Dutzenden von Automodellen und Zahnpastasorten, zwischen Handys mit und ohne Kamera und so weiter und so fort.

Und doch gibt es keine Freiheit mehr, jedenfalls nicht die Freiheit, zu sein, wer man ist.

Denn alles ist bereits vorgesehen, alles ist geregelt, und auszuscheren ist nicht leicht und führt zu Konflikten.

Es gibt nur diesen allgegenwärtigen Sog des Marktes.
Der Mensch von heute ist der Wirtschaft hörig. Sein ganzes Leben ist von ihr beherrscht. Das wird meiner Meinung nach das große Thema der nächsten Zeit sein: die Rebellion dagegen, dass die Wirtschaft unser Leben bestimmt, der Kampf um eine Form der Spiritualität –oder meinetwegen auch Religiosität-, auf die die Leute zurückgreifen können. Denn das ist doch eine Konstante in der Geschichte der Menschheit, das Bedürfnis, wissen zu wollen, wozu du eigentlich auf dieser Welt bist.

Was wir brauchen sind neue Entwicklungsmodelle. Nicht nur Wachstum, sondern auch Genügsamkeit.
Durch das perverse System des Konsumismus dreht sich unser ganzes Leben um Spiel, Sport, Essen, Vergnügungen. Daraus heißt es auszubrechen, aus diesem Teufelskreis, in dem es nur um mehr, mehr, mehr geht, der dir vollkommen absurde Verhaltensweisen aufnötigt. Viele Dinge brauchst du eigentlich gar nicht, doch der Konsumismus verführt dich dazu, sie zu wollen.
Unser ganzes Leben hängt von diesem Mechanismus ab.

(aus Tiziano Terzani "das Ende ist mein Anfang")


WIE WAHR ...

Horizont ist schief, ich weiß. Deshalb "Schräglage Freiheit".

Comentarios 1

  • Driftwood 20/03/2015 9:50

    Hallo Peter,
    die Aufnahme und dein Text scheinen bei flüchtiger Betrachtung zunächst nichts miteinander zutun zu haben - Klick, nächstes Bild! Nun, es heißt ja auch FOTOkommunity und ich werde das Gefühl nicht los, dass es so einigen Betrachtern, nur auf das bunte Rechteck ankommt. Ich habe aber auch eine andere, für mich recht gute Erfahrung gemacht: Bild und Text, ob Gedicht, Zitat oder Geschichte bewirken ein Innehalten, evtl zweimal lesen und auch Äußern von Gedanken und Gefühlen. Das wäre ohne Bild oder Text nicht passiert.
    Und nun habe ich den Text auch zweimal gelesen und mache mir meine Gedanken zum Bild: unbeschwerte Freiheit (im Augenblick), ein Stück konsumfreies Lebensgefühl, aber auch ein Ausbrechen aus den Regeln und zweifelsfreien Vorgaben; nämlich eines schrägen Horizonts, der Vignettierung und des Bildschnitts hinsichtlich der Positionierung der Person.
    Stell dir vor, ich schlage dein Bild zum Voting vor!
    Es würde förmlich zerrissen werden. Und damit auch dein Text, der um so viel mehr zum Inhalt beiträgt, als für gewöhnlich erwartet wird.
    Ich danke dir für Beides.
    LG, Dietmar

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