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Sehn_Such_T

so habe ich es erlebt, aber ich durfte diese Reise nicht beenden, ich musste zurück in dieses Leben, obwohl ich nicht wollte, ich wollte dem Licht folgen....
Schweigen war meine Antwort, um diese Erfahrung zu verarbeiten.....



„Ein Mensch liegt im Sterben. Während seine körperliche Bedrängnis sich dem Höhepunkt
nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot erklärt. Mit einemmal nimmt er ein
unangenehmes Geräusch wahr, ein durchdringendes Läuten oder Brummen, und
zugleich hat er das Gefühl. dass er sich sehr rasch durch einen langen, dunklen Tunnel
bewegt. Danach befindet er sich plötzlich außerhalb seines Körpers, jedoch in
derselben Umgebung wie zuvor. Als ob er ein Beobachter wäre, blickt er nun aus einiger
Entfernung auf seinen eigenen Körper. In seinen Gefühlen zutiefst aufgewühlt, wohnt er
von diesem seltsamen Beobachtungsposten aus den Wiederbelebungversuchen bei.
Nach einiger Zeit fängt er sich und beginnt, sich immer mehr an seinen merkwürdigen
Zustand zu gewöhnen. Wie er entdeckt, besitzt er noch immer einen `Körper´, der sich
jedoch sowohl seiner Beschaffenheit als auch seinen Fähigkeiten nach wesentlich von
dem physischen Körper, den er zurückgelassen hat, unterscheidet. Bald kommt es zu
neuen Ereignissen.
Andere Wesen nähern sich dem Sterbenden, um ihn zu begrüßen und ihm zu helfen. Er
erblickt die Geistwesen bereits verstorbener Verwandter und Freunde, und ein Licht und
Wärme ausstrahlendes Wesen, wie er es noch nie gesehen hat, ein Lichtwesen,
erscheint vor ihm. Dieses Wesen richtet - ohne Wort zu gebrauchen - eine Frage an ihn,
die ihn dazu bewegen soll, sein Leben als Ganzes zu bewerten. Es hilft ihm dabei,
indem es das Panorama der wichtigsten Stationen seines Lebens in einer
blitzschnellen Rückschau an ihm vorüberziehen lässt. Einmal scheint es dem Sterbenden,
als ob er sich einer Art Schranke oder Grenze nähere, die offenbar die Scheidelinie
zwischen dem irdischen und dem folgenden Leben darstellt. Doch ihm wird klar, dass er
zur Erde zurückkehren muss, da der Zeitpunkt seines Todes noch nicht gekommen ist. Er
sträubt sich dagegen, denn seine Erfahrungen mit dem jenseitigen Leben haben ihn so
sehr gefangengenommen, dass er nun nicht mehr umkehren möchte. Er ist von
überwältigenden Gefühlen der Freude, der Liebe und des Friedens erfüllt. Trotz
seines inneren Widerstandes - und ohne zu wissen, wie - vereinigt er sich dennoch wieder
mit seinem physischen Körper und lebt weiter.
Bei seinen späteren Versuchen, anderen Menschen von seinem Erlebnis zu berichten,
trifft er auf große Schwierigkeiten. Zunächst einmal vermag er keine menschlichen Worte
zu finden, mit denen sich überirdische Geschehnisse dieser Art angemessen ausdrücken
ließen. Da er zudem entdeckt, dass man ihm mit Spott begegnet, gibt er es ganz auf,
anderen davon zu erzählen. Dennoch hinterlässt das Erlebnis tiefe Spuren in seinem
Leben; es beeinflusst namentlich die Art, wie der jeweilige Mensch dem Tod
gegenübersteht und dessen Beziehung zum Leben auffasst."
Mit zunehmender Anzahl von Berichten kristallisierten sich schließlich bestimmte Stationen
heraus, die typischerweise eine Nahtod - Erfahrung charakterisieren. Dazu gehören vor allem
· das Erleben von Außerkörperlichkeit,
· die Begegnung mit verstorbenen Verwandten und
· einem "Lichtwesen" sowie
· der Rückblick auf das bisherige Leben. Daneben wird übereinstimmend von
· unbeschreiblichen Landschaften und Gefühlen des Glücks berichtet. Auch
· der Gang durch einen dunklen Tunnel wird häufig erwähnt. Bedeutsam ist jedoch nicht nur
das Erlebnis selbst, beeindruckend sind vor allem die Nachwirkungen dieser Begegnung.
Viele der betroffenen Menschen glauben, im verbleibenden Leben noch eine Aufgabe
erfüllen zu müssen. Die Art und Weise, wie sich die betroffenen Menschen verändern, findet
sich bei keiner anderen Gelegenheit.

Quelle:
http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/prosa/aichinger/todeserfahrung1.pdf

Comentarios 35

  • Volkers Frau 05/12/2010 22:53

    Lieber Chrisu!
    Zufällig, oder vielleicht auch nicht , fand ich heute dein Bild.
    Es hat mich zutiefst berührt. Auch ich war dort, vor vielen Jahren. Ich konnte mit Keinem darüber reden, aus Angst,für Verrückt erklärt zu werden.
    Die Gefühle, die ich dabei empfand, gleichen den deinen. Aber für mich war es noch nicht an der Zeit , über die Schwelle zu treten.
    Vor 5 Jahren verlor ich meinen Sohn durch einen tragischen Unfall. Da erinnerte ich mich wieder an mein Nahtoderlebniss. Und es war mein einziger Trost. Denn ich wußte, er ist jetzt dort, da im Licht, und er ist nicht allein, wo immer dieser Ort auch sein mag.
    Alles Gute für dein Leben!
    Silvia
  • B.K-K 16/05/2010 13:05

    *
    auch ich denke oft an Dich, obwohl wir uns nicht kennen ...

    Brigitte
  • Tschei Pegg 13/09/2009 8:31

    Ja, ich kann es mir so wie Du es beschreibst gut vorstellen. Und ich bin sehr dankbar, dass ich es noch nicht am eigenen Leib erfahren habe, doch alleine die Auseinandersetzung mit dem Tod und die Erkenntnis unseres -zeitlich- beschränkten irdischen Daseins machen mir oft deutlich, dass es gilt, dieses eine Leben zu leben, wenn es auch nicht immer nur Leichtigkeit, Glück und Freude verspricht. Diese generiere ich aber zusehends aus mir heraus, aus der von der Gnade-des-Leben-Dürfens geprägten Sicht der Dinge...
    Alles Gute!
    LG Ulli
  • Heide M.H. 18/08/2009 13:22

    Chrisu - ich denke immer wieder an Dich, liebe Grüße Heide
  • Renate Bonow 03/07/2009 20:55

    ***
  • Gabi Anna 28/06/2009 23:51



    ich denke an dich
  • Frechdax . 31/05/2009 10:55

    Liebe Chrisu,
    aus irgendeinem Grund hab ich diesen Text erst heut gelesen und dein Bild betrachtet.
    Sehr oft denke ich an dich und hoffe, du kannst all die Dinge tun, die du für wichtig hälst.
    Ich glaube auch, dass diese Dinge, die du erlebt hast, deine Sicht auf das Leben verändern, so wie das sicher bei jedem Menschen der Fall wäre.
    Sei ganz lieb gegrüßt von Franzi und mir!
  • Patricia. F. 23/05/2009 14:25

    egal was du machst, du wirst das richtige tun!
  • Maria Kyselicova 22/05/2009 9:12

    meine gedanken sind auch oft bei dir, obwohl ich mich eine lange zeit nicht gemeldet habe...dank dir habe ich viel gelernt..du bist der erste mensch, mit dem ich hier, im fc, im kontakt stand...gib nicht auf, bitte...
    maria
  • B. Ellana 20/05/2009 23:05

    meine Gedanken sind so oft bei Dir,
    wir gehen durch Berlin....
    wir sitzen beim Cappucchino...
    wir schmauchen ein Zigarettchen....
    und wir fotografieren....


    Deine Jutta

  • Heide M.H. 19/05/2009 10:46

    Liebe Chrisu - schon so viele Male drüber nachgedacht, nachempfunden, was Du beschreibst - Du wirst auch eins sein mit diesem Deinem Körper, der Dich jetzt in die Verzweiflung gestürzt hat. Aber er und Du, er und der Mensch überhaupt, Körper und Geist - sind sie wirklich eins? Es ist doch die Frage, wer wen zu beeinflussen vermag. Ich wünsche mir so, dass es der geistige Teil in Dir ist, der ihn besiegt. Ich denke, ich werde es schaffen, auch wenn im Moment alles dagegen spricht. Bleibe hier, bleibe bei mir im Reiche der Suchenden, wir werden finden! Alles Liebe......und eine große Hoffnung, wieder von Dir zu hören, auch so, führe das Gespräch einfach so weiter.........Heide

  • Gabi Anna 24/03/2009 20:52




    ausgesetzt
    in einer barke von nacht
    trieb ich
    und trieb an ein ufer.
    an wolken lehnte ich gegen den regen.
    an sandhügel gegen den wütenden wind.
    auf nichts war verlaß.
    nur auf wunder.
    ich aß die grünenden früchte der sehnsucht,
    trank von dem wasser das dürsten macht.
    ein fremdling, stumm vor unerschlossenen zonen,
    fror ich mich durch die finsteren jahre.
    zur heimat erkor ich mir die liebe.

    mascha kaleko



    ich wünsche dir wunder...'''

    gabi anna
  • Priska Zehentner 19/03/2009 20:01

    Liebe Chrisu,
    bitte nicht aufgeben, du hast hier noch hoffentlich viele Dinge zu erledigen. Ich freue mich, dass du wieder da bist!
    Viel Kraft und
    Stärke wünscht dir die sehr nachdenkliche
    Priska
  • Pia Pohl 08/03/2009 2:25

    ich empfinde ein stilles trauriges "ich möchte dich drücken"
    ... und möchte dir zubrüllen: in unserem krankenhaus schaffen es so viele ... komm, mach es ihnen gleich!
    komm ans bessere ufer ...
    umarm-gruss von pia