Sehnsucht nach Afrika
Spielregeln der Sektion Agora - Bilddiskussion intensiv findet Ihr hier: http://www.fotocommunity.de/info/Agora_-_Bilddiskussion_intensiv
Wichtig:
Hier werden unkonstruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten, genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.
1. Das Foto darf noch nicht auf der fotocommunity veröffentlicht worden sein
2. Der Fotograf bleibt bis zum Schluss anonym und darf sich erst in einem Schlusskommentar äußern, den er an uns ( Bilddiskussion_Intensiv@fotocommunity.net ) vorher sendet.
3. Bitte teile uns direkt mit, ob Du als Fotograf ( UserID) nach der Diskussion genannt werden möchtest.
4. Beschreibe, warum Du das Foto genau so aufgenommen hast. Welche Idee steht dahinter?
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Comentarios
69
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FC-Paule 06/10/2015 13:02
Super gemachtPb
Gesendet vom iPhone via fotocommunity App
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/09/2013 16:17
Hier geht es weiter:Stormcastle schreibt:
Zuerst möchte ich mich für die rege Teilnahme bedanken.
Einerseits für das Lob, aber ganz besonders für die vielen kritischen Stimmen.
Bisher habe ich die FC leider nur als Präsentationsplattform und nicht als Diskussionsforum erlebt (fast alle Posts zu
Bildern beschränken sich auf "schön / toll / gut / fertig", es schien kaum Mitglieder mit einer eigenen Meinung zu geben). Kunst lebt aber in erster Linie vom Dialog kontroverser Stimmen, welcher die persönliche und technische Entwicklung weit stärker fördert als reine Lobhudelei.
Ich würde mich freuen, wenn ein ähnlich kritischerer Stil auch außerhalb der Agora Einklang finden würde. Ich selbst habe diese Erfahrung jedenfalls als äußerst positiv empfunden.
Ich bin niemandem böse, wenn er unter meine Bilder
"gefällt mir nicht" schreibt, solange er es objektiv begründet (ich würde das sogar sehr begrüßen, ich möchte mich schließlich weiter entwickeln).
Selbst dadurch entstehende ab und zu ungerechtfertigt harte Kritiken wären mir lieber als die derzeitige Situation des kollektiven Nichtangriffspaktes, aus der man leider kaum etwas lernen kann.
Insofern herzlichsten Dank für die sehr fruchtbare Diskussion der letzten Tage. Ich werde das Bild überarbeitet in meine Galerie laden, so dass jedem die Gelegenheit gegeben wird, ebenfalls ein abschließendes Statement abzugeben, sofern er/sie das möchte (zumal erst jetzt alle Karten offen auf dem Tisch liegen).
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Die meisten Fragen habe ich bereits per PM an die jeweiligen Personen beantwortet, im Folgenden einige Äußerungen
zu den am häufigsten genannten Punkten (weitere Fragen beantworte ich gern per PM oder in meiner Galerie, sobald dort eine überarbeitete Version dieses Bildes hochgeladen wurde).
"EXIF Daten"
Nikon D2xs mit Nikkor 105/2.8 Makro (also effektiv ~160mm), Blende 4.5, Belichtungszeit 1/500s, ISO 160
Parallel wurde eine Nikon D3s mit Nikkor 70-200/2.8 VR-II verwendet.
"falscher Titel"
'Sehnsucht nach Afrika' entsprang wohl eher meinen Emotionen bzw. der daraus entstehenden unterbewussten Interpretation der Löwenaugen und nicht dem objektiv zu sehenden Bildinhalt bzw. einer tatsächlich vorhandenen Sehnsucht des Löwen.
Dennoch habe ich das Gefühl, das gerade durch diesen Titel eine zusätzliche Themenebene in die
Diskussion einfloss bzw. einige an der Diskussion teil nahmen, die es sonst nicht getan hätten, wodurch ich diesen Fauxpas positiv sehe.
"Kontext fehlt"
Wie 'pixobox' (18.09.2013 um 22:15 Uhr) erkannte, ist das Foto Teil einer Serie bzw. eines geplanten Fotobuches, so
dass der Kontext über die anderen Bilder gegeben wird. Der enge Schnitt ist dort als erfrischende Abwechslung zu den
sonst üblichen Halb- und Vollportraits geplant. Da dies bei einer Einzelbildbesprechung nicht sichtbar ist, muss ich
meinen Kritikern hier allerdings Recht geben.
"Portrait Schnitt"
Hierzu hat 'hawagfoto' (19.09.2013 um 13:11 Uhr) meine Intention treffend beschrieben.
Mehr Ohren oder Tatzen würden auch zu mehr Hintergrund führen, das Gesicht würde kleiner, die gewünschte Wirkung
wäre weg. Allerdings ist das Foto nicht gecroppt. Wie beschrieben schieße ich oft >100 Fotos pro Szene
(unterschiedliche Posen, Blickrichtungen, Schnitte, Schärfeverläufe, etc), da sind auch viele mit Tatzen und Ohren dabei.
Dieses Bild sprach mich aber mit Abstand am meisten an.
"Zoobild"
Wie 'Na Und' (18.09.2013 um 9:01 Uhr) beschrieb, ist es im Zoo nicht wirklich einfacher, solche Bilder zu schießen. Ich
habe unzählige Zoo-Bilder in meiner Sammlung. Dort ist der Abstand zum Tier größer, der Winkel meist gerade oder gar
von oben, es sind als Zoo-Zubehör erkennbare Objekte im Bild und/oder oftmals die Lichtwerte für die Katz. Für wirklich
gute Zoo-Bilder muss man (in Absprache mit dem Zoo und unter Beaufsichtigung der Wärter) in den Käfig. Aber bei ZooBildern, die selbst ein erfahrener Afrika Fotograf nicht als solche erkennen würde, fehlen meine persönlichen Emotionen
bei der Betrachtung, so dass ich sie auch dann nicht in einem Fotobuch oder als Wandposter verwenden würde.
"falscher Schärfeverlauf"
Dem Argument, dass die durchgängige Schärfe den Fokus vom wichtigen Bildinhalt lenkt, möchte ich zustimmen und
werde die Schärfe-Ebene auf den Tatzen abblenden.
"Schärfe zu hoch"
Den Einwurf, die Schärfe wäre allgemein (auch am Kopf) zu hoch, werte ich als persönliche Vorliebe der jeweiligen
Fotografen. Ich selbst liebe knack-scharfe Bilder in Studio-Qualität. Mit Unschärfe durch weit geöffnete Blenden,
längeren Belichtungszeiten, ISO-Rauschen oder ähnlichem (wie es z.B. in der Street-Fotografie oft verwendet wird) kann
ich nicht viel anfangen (was aber eine rein persönliche Vorliebe ist, kein Qualitätsurteil). In der Naturfotografie ist diese
Schärfe für mich die Haupt-Herausforderung, da schließlich nicht unendlich Licht zur Verfügung steht. Bei späterem
Hinzufügen der Farbebene und beim Druck verlieren Bilder oft noch an Schärfe, daher erstelle ich die erste SW-Version
im Zweifelsfall lieber etwas über- als unterschärft.
"helle Ecken"
Die ausgefressenen Ecken (oben) sind wohl ein Fehler, dem jeder uneingeschränkt zustimmen wird. Dies fiel mir erst auf
als das Bild bereits eingereicht war. Ähnlich hell wäre der restliche Hintergrund, würde man Ohren und Tatzen ins Bild
bringen. Die tief stehende Morgensonne (Gegenlicht) ist im linken Auge noch zu erkennen, der schwierigste Teil dieser
Bearbeitung war es, die bereits ausgefressene Mähne (links neben dem hellen Auge) wieder zu retten.
"Shutterverschleiss"
Hier hat jeder Fotograf seine eigene Herangehensweise, Wildlife Fotografen sowieso. Meine Erfahrung ist es, lieber
einige (viele) Fotos mehr zu schießen als hinterher zu wenige zu haben (zumal solchen Reisen Löcher im 5-stelligen
Bereich ins Konto reißen und man diese daher nicht einfach mal schnell wiederholen kann). In Extremsituationen ist es
oft gar nicht möglich, Fotos auf dem Display zu prüfen. Ich ziehe es daher vor, in dieser Zeit lieber jedes Foto mit
verschiedenen Einstellungen mehrfach zu wiederholen.
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Bei dieser Diskussion hat mich eine Sache besonders überrascht - das durchschnittliche Interesse an Bildern der Agora liegt bei über 10.000 Klicks (min 6.500, max sogar fast 50.000).
Mit knapp 3.500 Klicks wurden gerade einmal ca. 50% des bisherigen Minimums erreicht. Somit scheint das Thema "Tierfotografie" nicht sonderlich auf Interesse zu stoßen.
Dem gegenüber steht eine sehr hohe Beteiligung an der Diskussion (gerade einmal 9 der bisherigen 200 Diskussionen
erreichten mehr Kommentare), wobei diese Zahl diesmal durch viele verschiedene Autoren erreicht wurde (statt durch
endlose Offtopic-Streitereien einiger Weniger, wie letzte Woche geschehen).
Da ich eine rege (themenbezogene) Diskussion im kleinen Kreis einem breiten, aber passiv bleibenden Publikum
vorziehe, kann ich mit dieser Entwicklung gut leben. Ich bin mir jedoch unsicher, ob dies nun wirklich am Bild lag oder an
den Nachwirkungen der ausufernden Diskussion letzter Woche.
Insofern noch einmal herzlichen Dank an alle.
M. Buchty (www.Buchty.eu)
Clara Hase 26/09/2013 11:10
PS - aus der schreibenden Zunft lernte ich einmal, dass was wir kennen, muss nicht näher erläutert oder ausgeführt werden-So sehe ich das hier auch mit den Ohren - auch wenn wir Löwen nun nicht alle Tage life sehen- irgendwie kennt man sie und ergänzt - Ohren - zwei Tatzen - rein automatisch.
Warum schwarz - weiss - gute Frage -
ich weiss auch nicht, ob sich bei bunt nun das Umfeld vielleicht in der Augenspiegelung zu stark gestaltet?
Irgendwie sind Augen ja auch Scheiben -
Wenn etwas zu verbessern gewesen wäre - hätte ich evtl noch mehr Tiefenschärfe hineingebracht - also dass der Hals und auch die Ohren noch scharf wären
aber hätte der Hund nicht gesch... hätte er nen Hasen gefangen
als überschärft kommt für mich das Bild nicht an.
Schaut euch noch mal die Brauenhaare an - und an der Schnauze - an letztere sind die paarig und deutlich,
doch die im Schatten liegende Braue (rechts)- da gingen die Häärchen verloren -ob das ein Makel ist? Ich denke nicht, denn es verändert den Gesamteindruck nicht.
Clara Hase 26/09/2013 11:05
Bellabe - die vielen shots finde ich auch eher hektischABER: es wurde oben schon aufgezeigt, wie so eine Fotosession funktioniert
da kommt ein Lastwagen, sag ich mal und alle drängen sich wie die Schweine am Futtertrog für die beste Sicht auf s Geschehen - und dann, gehts vermutlichweiter, ohne Gegenkontrolle, was nun auf der Speicherkarte sein wird.
Unter solchen Umständen auch nur ein Bild zu machen, evtl noc unsensible Kollegen, deren Ellenbogen, Häupter und sonstwas sich vor meine Linse schieben - auch schon in Hamburg erlebt.
Insgesamt denke ich aber auch, das viele Ablichtungen eher gegen den Fotografen sprechen.
Sicher, man bemüht sich immer wieder einen interessanter/en Blickwinkel- Ansicht zu finden, in diesem Fall auch noch ein bewegtes Tier, welches sich vielleicht zuvor dahingepflanzt hat -
Und- das ist bestenfalls mit einer Familie anzutreffen
nicht wie auf dem Rathausmarkt die Menschen, wo man diesen oder jenen auswählen kann.
Das mit der Farbenblindheit hab ich nicht gelesen, das durchaus auch ansprechende Orginal allerdings auch gesehen - aber den Kontakt nicht weiter gehalten - wir könnten ja was über die Exifs erfahren
Ich täte diesen Stress auch irgendwie bewältigen müssen, wenn da an die 5000 aufrufe und mehr als 4 Anmerkungen kämen. Also ruhig Blut - es gibt hier ja keinen Gewinn
Rudolf71 26/09/2013 10:32
Farbfotos von Löwen gibt es hunderttausende. Sie erklären uns alle, wie Löwen aussehen. Der Bildautor will uns aber weder zeigen, wie ein Löwe aussieht, noch, in welchem Umfeld er lebt. Er will uns überhaupt nichts zeigen, sondern fühlen lassen, oder besser, dem Gefühl des Löwen nachspüren lassen. Schwarz-Weiß ergänzt bei diesem Foto die Wirkung des engen Beschnitts: Weg von störenden Äußerlichkeiten, Fokussierung auf das Wesentliche.Kerstin Marsidis 25/09/2013 13:40
Ich finde nicht, das in der hier bisher geäußerten Kritik das Bild verrissen wurde.Es wurden Punkte angesprochen, die halt einigen weniger gefallen (wie der Schnitt, die Überschärfung...) und den anderen wiederum mehr. Gleichzeitig gab es, wie ich meine, sehr gute Ansichten, die aussagen, wie man das Foto hätte anders gestalten können.
Und das alles verpackt in einer sachlichen Diskussion. Und dafür gibt es schließlich die Agora.
Was die Farbenblindheit angeht, so frage ich mich seit diesem Bild auch, wie ein Fotograf damit umgeht. Es scheint ja doch eventuell ein Problem für den Autoren zu sein, da er es hier explizit erwähnt. Allerdings hat der Bildautor genau wie Matthias von Schramm auch mich kontaktiert, sodass ich mir sein Portfolio anschauen konnte und dort bei den Farbbildern nichts wesentliches erkennen konnte, was durch den "Sehfehler" besser in sw wirken würde. Im Gegenteil... Dadurch bin ich mittlerweile der Meinung, dass auch dieser Löwe hier in Farbe natürlicher wirken könnte.
hawagfoto 25/09/2013 13:04
@"das darf doch nicht wahr sein",also ich sehe das anders:
1.) Das Bild ist nun eh' schon Pixel für Pixel durchgekaut worden;
2.) Die vielen Argumente zeigen, dass es sich schon um ein gutes Bild handelt, sonst würden sich nicht sovile damit beschäftigen;
3.) Look Book hat in Form und Inhalt sehr wohl konkrete Aussagen in einer Art Resümee zusammengefasst, nämlich genau mit dem Blick aufs Wesentliche: Das Bild berührt und hat Aussage. Wie das nun technisch zustande kommt ist wichtig, aber am Schluss nur sekundär.
4.) Persönlich zweifle ich daran, dass ein überkonstruierter Verriß fachlich interessanter sein sollte als ein kurzer Glückwunsch. Erstrere sagt schließlich nicht mehr als "nein", letzterer bringt ein "Ja" zum Ausdruck. Zwei völlig gleichwertige Informationen.
harry k. 24/09/2013 23:31
Matthias, gern geschehen ;-))Look Book 24/09/2013 17:36
hätte, könnte, sollte ..aber es ist!!
sehr gut!!!
und bei einigen anderen ansichten, wäre es sicherlich auch noch sehr gut geworden.
klasse arbeit - glückwunsch.
Matthias von Schramm 24/09/2013 16:17
dieses etwas verzweifelte verhindern wollen, dass man sich z.B. kritisch mit dem bildschnitt auseinandersetzt, erklärt mit den allgemeinen standard in dieser fotografiegattung. hinter den kulissen hatte mich im übrigen (sicher andere auch) der bildautor kontaktet und sich für die kritische auseinandersetzung bedankt.ich bedanke mich an dieser stelle für die neogolistische aufklärung von harry am 18.9. um 19:18 und das erwischt einem an einem punkt, wie man durch besondere beziehung zum tier, die vermenschlichung in seine fotografische betrachtung einbezieht. passiert mir aber auch.
interessant auch, dass sich hawagfoto nun jüngst mit dem anspruch des fotografen so gut auf den punkt auskennt. wird da nicht eher der eigene betrachtungsanspruch beschrieben. dass ohren auf dem bild, so wie ein weiterer schnitt den ausdruck negativ beeinflussen, halte ich für eine mär. man fordert nur den betrachter heraus etwas genauer hinzuschauen und das er sich zu einer gesamtbetrachtung mehr mühe geben muss. er ist halt nur weiter weg. mit einem guten schnitt kann das sehr gut funktionieren.
hawagfoto 24/09/2013 14:11
Bei allem Respekt, aber kann sich auch zu Tode kritisieren: "... der Stein ist zu präsent..." Der Löwe liegt nun mal da drauf und der Schnitt ist doch wirklich eng gehalten (m.E. genau richtig); man sieht doch eigentlich nur den Kopf (und den nicht mal ganz). Was soll denn das dann heißen?? Kritik sollte schon ein wenig mehr überlegt sein. Das bloße Verreißen eines Bildes ist nicht Sinn einer Intensivdiskussion. Es gibt sicher irgendwo bessere Tierbilder als dieses. Aber der Fotograf hatte den Anspruch gar nicht, hier das bis aufs letzte Pixel perfekte Bild einzustellen. Dieses SW-Bild eines jungen Löwen ist ihm gut gelungen. Es hat Spannung und Ausdruck. Der Blick zieht ohne Zweifel an. Das ist das Wesentliche.Dieter N. 24/09/2013 11:08
der schnitt sagt mir prinzipiell zu, aber für meinen geschmack nimmt der stein zuviel raum ein und ist damit sehr präsent, lenkt mich vom eigentlichen motiv ab. die teils heftigen bearbeitungsspuren, die vor allem im unscharfen hintergrund zu sehen sind, stören mich neben den überbelichteten bereichen, die zwar etwas korriegiert wurden, jedoch noch immer deutlich zu erkenenn sind... eine reduzierung der tonwerte mit entsprechender kontrastanhebung wäre hier für mich durchaus denkbar.gruß, dieter
littledragon78 24/09/2013 8:18
ich find das Bild richtig gut. Schärfe, BEA, Schnitt einfach gut. ich frage mich nur warum sich mancher an dem "wildlife" so stört ? auch in der Wildnis gibt es Faulenzerzeiten :-)Barbara Seiberl-Stark 24/09/2013 7:51
Ich habe mir das Bild jetzt einige Male angeschaut und hielt es (bevor ich den Text gelesen habe) für eine Aufnahme aus dem Zoo. Ich mag den Blick und die Pose, allerdings sind die Augen sehr unnatürlich. Es ist ein nettes Tierportrait bei dem mich die Exifs mehr interessieren würden als die s/w BEA, bei der ich mir wirklich nicht vorstellen kann, was dran "aufwändig" gewesen sein soll. Den Blick des Löwen finde ich sehr schön, allerdings sind mir die Augen zu unnatürlich und insgesamt finde ich das Foto ziemlich überschärft. Dass die Ohren fehlen stört mich nicht, im Gegenteil, den Schnitt find ich an dem BIld das Beste.Pixelfärber 24/09/2013 7:16
Mehrdeutigkeit weckt auch Interesse. Wer hat Sehnsucht nach Afrika: der Löwe, der Fotograf oder der Betrachter? Der Löwe zeigt keine Sehnsucht nach Afrika. Die käme nicht in seinem Blick zum Vorschein, sondern allenfalls in Verhaltensauffälligkeiten, wenn er in Gefangenschaft gehalten würde. Der Fotograf hingegen erinnert sich an den Löwen, an die Umgebung während der Aufnahme und an die Reise. Seine Sehnsucht nach Afrika kann man ihm schwerlich absprechen. Auch der Betrachter kann Sehnsucht nach Afrika empfinden, wenn er eigene Erinnerungen oder Vorstellungen mit diesem Foto verbinden kann. Für mich gilt das leider nicht, meine Sehnsucht nach Afrika bleibt unbefriedigt, weil ich nichts von Afrika im Foto sehe.Die Haltung des Löwen vermittelt mir Aufmerksamkeit. Die Spiegelungen in den Augen zeigen zwar nicht, was seine Aufmerksamkeit erregt, sondern nur einen Teil der Umgebung, aber die überaus scharfen Spiegelungen verleiten mich dazu, wenigstens in den Augen irgendetwas von dem vermissten Afrika zu suchen. Ich sehe links von der Pupille weiße Hütten mit dunklen Dächern oder ein Gesicht mit Fernglas, rechts von der Pupille helle Erdaufwallungen oder ein Parkplatz mit hell lackierten Limousinen, ... Ich sehe das, was ich mir gerade einbilde, ein Spiegelbild meiner falschen Erwartungen. Ich hätte mich nicht verleiten lassen sollen, in die Augen des Löwen zu schauen.
Die Exif-Angaben fände ich erheblich interessanter als die Angaben zum Ausschuss. Ich glaube nicht, dass der Fotograf so nah dran war, dass die Ohren nicht mehr ins Bild passten. Ich gehe davon aus, dass der Bildausschnitt nachträglich so eng gewählt wurde, weil der Hintergrund überbelichtet war oder aus anderen Gründen nicht gezeigt werden sollte. Man kann das Bild auch noch ein wenig nach links drehen und dann so eng beschneiden, dass kein Ohransatz mehr zu sehen ist, so dass man die fehlenden Ohren vielleicht gar nicht mehr vermisst, dann wäre man auch gleich die beiden hellen Bildecken los, allerdings müsste man dann auch noch den Rest von den Pfoten wegschneiden und mit ihnen die geduckt aufmerksame Haltung des Löwen. Die Haltung jedoch ist unverzichtbar, sie macht das Tier und seine Lebendigkeit aus. Andernfalls bliebe nur noch der abgelenkte und nichtssagend spiegelnde Blick einer Miss Lea.
Das Motiv befindet sich fast vollständig im Schatten und bietet wenig Dreidimensionalität. Die plastische Wirkung muss hier der Kontrast und der Schärfeverlauf bewirken. Den Schärfeverlauf finde ich für diesen Bildausschnitt genau passend: Augen, Nase und Schnauze liegen im Schärfebereich, der Steinblock bereits außerhalb. Der Kontrast ist mir etwas zu hoch, die Fellzeichnung zu hart. Schärfungsartefakte sehe ich aber keine. Bei der Umsetzung in SW hat man viel Gestaltungsspielraum für das Fell: von streichelweich bis kratzbürstig. In Farbe würde die Fellzeichnung natürlicher wirken, eventuell erschiene dann aber das Bild insgesamt etwas flau und flach. Im C-Lab-Modus kann man die Kontraste erhöhen, ohne dabei die Farben zu verfälschen, aber es gibt viele Wege zum Ziel.