Sewanawank
"Sewanawank ( d. h. „Sewankloster“) ist ein Kloster am nordwestlichen Ufer des Sewansees in der armenischen Provinz Gegharkunik, unweit der Stadt Sewan.
Das Kloster stand auf einer bis zum Ende des 8. Jahrhunderts unbewohnten kleinen Insel im See; erst die massive Ableitung des Seewassers für landwirtschaftliche Bewässerungsprojekte während der Sowjetzeit und der dadurch stark reduzierte Wasserpegel machten aus der einstigen Insel die heutige Halbinsel.
Das Kloster wurde, laut einer Inschrift in der kleineren der beiden Kirchen, im Jahre 874 durch die Prinzessin Mariam, Tochter des späteren Königs Ashot I. und Gemahlin des Regionalfürsten Vasak-Gabor von Sjunik, gegründet. An der Stelle hatten einige Mönche bereits um das Jahr 800 eine Kapelle und einige Zellen erbaut. Kern des Klosters waren drei kleine im Jahre 874 erbaute Kirchen, von denen heute noch zwei bestehen (Surb Arakelots und Surb Astvatsatsin). Um diese waren die anderen Klosterbauten (Bibliothek, Schule, Wohngebäude usw.) gruppiert, von denen heute nichts geblieben ist. Sewanawank war, im Gegensatz zu fast allen anderen armenischen Klöstern, von keiner Wehrmauer umgeben, da die Insellage dies nicht erforderlich machte. Das Leben im Kloster war streng, denn das Kloster war für Mönche aus Etschmiadsin bestimmt, die dort gesündigt hatten, sowie für armenische Adlige, die in Ungnade gefallen waren. Der französische Kaukasusforscher Jean-Marie Chopin besuchte Sewanawank im Jahre 1830 und berichtete, dass es dort weder Fleisch noch Wein, Jugendliche oder Frauen gab. Ein anderer Forschungsreisender berichtete im Jahre 1850, dass man noch immer Manuskripte handschriftlich kopierte. Sewanawank diente Ashot I. auch als Zuflucht und Basis während seiner Kämpfe gegen arabische Invasoren, und Priester und Mönche kämpften auf der armenischen Seite sowohl gegen wiederholte Angriffe der Araber als auch der Osmanen. Die Mönche von Sewanawank waren bekannt für ihre Heilkunde, die auf den um den See wachsenden Pflanzen basierte, und einige ihrer Nuturrezepte sind noch heute in Gebrauch.
Das Kloster war ein Ort der Wallfahrt und bestand als solches bis 1930, als die letzten Mönche während der Stalinzeit den Ort verlassen mussten. Heute wird die Anlage von der Armenischen Apostolischen Kirche unterhalten, die am nördlichen Ende der Halbinsel ein Priesterseminar betreibt."(WIKI)
Ivan Zanotti Photo 21/10/2019 17:00
Molto belloLiebe Grüße Ivan
Angela.B 09/09/2019 19:32
Es gibt so Orte, da ballt sich die Geschichte. Ich kann mir vorstellen, dass man glaubt vom Atem der Geschichte umweht zu werden,LG von Angela
Vitória Castelo Santos 09/09/2019 18:37
Super Beitrag zu Wie Dazumal.LG Vitoria
Trübe-Linse 09/09/2019 16:00
Das schaut ja wirklich spannend aus. Da kann man Eintauchen in die Geschichte.Was die Welt doch alles für großartige Orte hat, die aber nur die Wenigsten zu Gesicht bekommen. Habe zwar auch schon einiges gesehen, aber die Welt ist unfassbar groß und reich an Schätzen, auch wenn sie einem baulich klein erscheinen. Gruß Mirko