Shelter (Space of Moments)6
Manfred Erjautz stellt seine Arbeiten seit den späten 1980er-Jahren international aus. Studiert hat Erjautz an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Bruno Gironcoli, der ebenfalls in „Blickachsen 11“ vertreten ist. In der Werkgruppe „Shelter“ arrangiert Erjautz Modellfiguren als beliebig austauschbare Projektionsflächen für zeitspezifische Vorstellungen. Fragen nach Privatem und Kollektivem, Selbst- und Fremdbestimmung oder Schein und Wirklichkeit binden sich an die metaphorisch zu verstehende weiße, reine Oberfläche der Figuren. „Shelter (Space of Moments)“ wurde für „Blickachsen 11“ und spezifisch für den Standort in der Rotunde des Kaiser-Wilhelms-Bads entworfen. Hier korrespondiert die blütenweiße Schaufensterpuppe – als zeitgenössische Stellvertreterin einer idealisierten Darstellung des weiblichen Körpers – mit den ebenfalls weißen Skulpturen in den Wandnischen. Einzelne Gegenstände umkreisen den Kopf der Mannequin-Figur wie plastische Erinnerungen. Sie verweisen auf Räume und Orte ebenso wie etwa auf den Umgang des Menschen mit dem Naturraum – durch den Deckel für das Behältnis einer toxischen Substanz. Der abgegrenzte Raum der Rotunde, der die schmale nackte Frauenfigur umgibt, akzentuiert den Aspekt des titelgebenden Schutz- und Rückzugsortes.
Teilmotiv der Frauenfigur vom 21. Sept. 2017
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