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Frank Cullmann


Premium (Complete), Eschborn

Silvacane 8

Silvacane ist eine Abtei des Zisterzienserordens. Sie wurde kurz vor 1145 von Mönchen gegründet, die aus Morimond kamen, dem vierten Tochterhaus von Cîteaux, dem Gründungsort des Ordens. Ab 1570 wurde Silvacane nacheinander von Protestanten und Katholiken geplündert. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde lediglich die Kirche restauriert und die Steine der anderen Gebäude teilweise von den Dorfbewohnern für ihre eigenen Zwecke gebraucht. 1790 wurde auch Silvacane zum Staatsbesitz erklärt, in Parzellen aufgeteilt und versteigert. Ein Steinbruchbesitzer zeigte sich interessiert, aber zum Glück wurde das Anwesen schließlich an einen reichen evangelischen Notar namens Garcin verkauft, der die Ländereien an Landwirte verpachtete. Nachdem von privater Seite mehrfach der Rückkauf durch den Staat gefordert worden war, wurde der Architekt Charles Questel von der Denkmalpflegekommission beauftragt, den baulichen Zustand der Kirche festzustellen; Der Eigentümer weigerte sich, sie zu verkaufen, doch kraft eines Erlasses des Königs Louis-Philippe vom 9. Mai 1845 wurde er enteignet und der Kaufvertrag für die Kirche am 2. Februar 1846 unterzeichnet.
Die Restaurierung der Kirche verzögerte sich und 1869 stellte der für die Kommission tätige Architekt Henri Révoil fest, dass ein Strebepfeiler des Mittelschiffs eingestürzt war. Außerdem sei das Dach von Vegetation bedeckt, die bereits erheblichen Schaden angerichtet hat. Er beklagte weiter: „Wenn man durch dieses ehrwürdige Kloster mit seinem eindrucksvollen Refektorium und dem eleganten Kapitelsaal geht, stimmt es einen zwangsläufig traurig, dass es teilweise als Jauchegrube, beziehungsweise als Pferde- oder Schweinestall dient und dafür äußerst bedauerliche Veränderungen vorgenommen wurden.“
Fünf Jahre später wurden dann die losgelösten Steinplatten der Dächer durch Ziegel ersetzt, die Risse in der Fassade und der Vierung abgedichtet und die kleinen Säulen des Dachreiters über der Vierung wiederhergestellt. 1903 erfolgten weitere Ausbesserungen an den Dächern der Kirche und der nördlichen Kreuzganggalerie. Schließlich wurden 1932 Verhandlungen über den Ankauf der restlichen Abteigebäude eingeleitet, die immer noch im Besitz der Familie Garcin waren. Der Architekt Jules Formigé bedrängte den Minister: „Das Refektorium dient nach wie vor als Kaninchenstall, im Kreuzgang ist der Boden aufgeschüttet...“ Formigé ließ das Armarium (Büchernische) freilegen und den Durchgang zwischen dem Dormitorium und der Kirche wieder aufbrechen.
Am 28. Juli 1943 wird Silvacane endlich offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Den Enteignungserlass unterzeichneten Charles de Gaulle und der Bildungsminister Capitant am 3. Februar 1945. Doch die Pächterin, die Gouvernante und Erbin des Notar Garcin, Simonette Rossano, verließ das Anwesen erst fünf Jahre später. So konnten die eigentlichen Bauarbeiten erst im Jahr 1950 aufgenommen werden.
Chefarchitekt Paul Colas ließ den Kreuzgang freiräumen, die Mönchsräume und das Refektorium trockenlegen, den Boden der Ostgalerie mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen Betonsohle abdichten und anschließend mit Steinplatten abdecken. Anschließend wurden die Schlafgemächer im Obergeschoss des Ostflügels freigeräumt und alle Böden mit Steinplatten belegt, die weitgehend vorhanden waren. 1955 nahm Colas dann auch die Ausbesserungen der Dächer des Mönchstraktes und des Refektoriums in Angriff. (Wikipedia)
Wenn man das Kloster Eberbach kennt, dann kommt man sich in Silvacane gleich wie zu Hause vor. Die Architektursprache ist anders, weil südfranzösisch, aber die Anlage der Gebäudeteile zueinander das kommt einem alles so bekannt vor.

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