So wie diese Heidelbeerwanze (Elasmucha ferrugata) ...

So wie diese Heidelbeerwanze (Elasmucha ferrugata) ...

... gibt es etliche Wanzenarten mit seitlichen Spitzen. Von vorn sehen die Tiere dann dreieckig aus und erinnern einen - auch im Gangbild - an einen Drahtseiltänzer mit Balancierstange.
Außer - wie hier bei den Stachelwanzen (Acanthosomatidae) - kommt diese Körperform z.B. auch bei Baumwanzen (Pentatomidae), ebenfalls bei einigen Spinnen und Zikaden vor. Ob sie wohl dem Halten des Gleichgewichts oder der Tarnung dient??? Vielleicht dient sie auch der Abschreckung von Freßfeinden?
Die Oberpfalz in Bayern ist ein Wanzenparadies!
Man kann - wenn man es drauf anlegt - in wenigen Wochen Dutzende teils ganz seltener Wanzenarten finden! Die letzten 24 Fotos stammen alle aus den vorigen drei Wochen.
Viele der bunten Insekten werden - wie z.B. die Käfer, Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken - zusehends seltener. Teils liegt es sicher an den jetzt - Gott sei Dank! - großenteils verbotenen, aber noch immer im Übermaß verwendeten Pflanzenschutzmitteln. Aber auch die angestammten Lebensräume der teils hochspezialisierten Tiere und Pflanzen werden durch Land- und Forstwirtschaft, Bautätigkeit, Entwässerung etc. kleiner. Bei den wenig beachteten Wanzen fällt das den Leuten kaum auf. Die jetzt aufgrund der Klimaerwärmung einwandernden, nicht wenigen wärmeliebenden Arten ersetzen die vorherige Vielfalt keineswegs!
Seit sieben Jahren wohne ich nun in der schönen Oberpfalz. Wieviel dort Jahr für Jahr auf Nimmerwiedersehen verschwindet, sehen wir ständig. Traurig!

SCHÜTZT DIE NATUR DURCH GROSSRÄUMIGE (!) SCHONUNG DER LEBENSRÄUME!

Fund und Foto: Neukappl/Opf., 2.7.2022.

9.7.2022 f