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rudi roozen


Premium (World), Saalfelden

spatz´l

Der Spatz

Ich bin ein armer Schreiber nur,
Hab weder Haus noch Acker,
Doch freut mich jede Kreatur,
Sogar der Spatz, der Racker.

Er baut von Federn, Haar und Stroh
Sein Nest geschwind und flüchtig,
Er denkt, die Sache geht schon so,
Die Schönheit ist nicht wichtig.

Wenn man den Hühnern Futter streut,
Gleich mengt er sich dazwischen,
Um schlau und voller Rührigkeit
Sein Körnlein zu erwischen.

Maikäfer liebt er ungemein,
Er weiß sie zu behandeln;
Er hackt die Flügel, zwackt das Bein
Und knackt sie auf wie Mandeln.

Im Kirschenbaum frisst er verschmitzt
Das Fleisch der Beeren gerne;
Dann hat, wer diesen Baum besitzt,
Nachher die schönsten Kerne.

Es fällt ein Schuss. Der Spatz entfleucht
Und ordnet sein Gefieder.
Für heute bleibt er weg vielleicht,
Doch morgen kommt er wieder.

Und ist es Winterzeit und hat's
Geschneit auf alle Dächer,
Verhungern tut kein rechter Spatz,
Er kennt im Dach die Löcher.

Ich rief: Spatz komm, ich füttre dich!
Er fasst mich scharf ins Auge.
Er scheint zu glauben, dass auch ich
Im Grunde nicht viel tauge.

Wilhelm Busch

Comentarios 2

  • EdelS 05/11/2011 19:44

    Das Gedicht von Wilhelm Busch kannte ich nicht aber es rührt mich sehr! Ich liebe Spatzen und für mich sind sie wunderschön! Im Garten haben wir ein richtiges schönes Hotel für Spatzen und wenn man sich das Nest einmal genau anschaut ist es gar nicht so flüchtig gebaut! Sie bringen immer frische grüne Kräuter ins Nest herein! Warum weiß ich auch nicht! Dein Foto ist sehr schön! Liebe Grüße Edel
  • struz 01/11/2011 10:52

    Ganz klasse Aufnahme,sieht wunderschön aus.Gruß Struz

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