Spiess C 522

Spiess C 522

Wir bleiben im Archiv des Jahres 1997. Da besuchte ich zum zweiten Mal die IAA in Frankfurt. [Digitalisiertes Foto]

Eine echte Rarität ist dieses 2+2-Coupé, dessen geplante 100 Exemplare nie gebaut wurden. Kein einziger Wagen fand einen Käufer.
Es war ein einzigartiges, viel zu ambitioniertes Privatprojekt von Robert Spieß, bis 2008 Geschäftsführer der Metallwarenfabrik Gemmingen.
Spieß warb dafür den Sportwagen-Ingenieur Karl-Heinz Knapp von Mercedes-Tuner AMG ab.

Auf der IAA 1992 wurde der TC 522 mit einem von Callaway getunten 5666-cm³-V8-Twinturbo-Motor aus der Corvette C4 B2K vorgestellt.
500 PS bei 5500 U/min, 800 Nm bei 4800 U/min, 340 km/h und von 0 auf 100 in 4 s bei 1237 kg Leermasse waren die Leistungsdaten.
Besonderheiten waren das selbsttragende Monocoque aus CFK, 6+1-Lenkrad-Tippschaltung, ABS+ASR und eine innovative "Sicherheitslenkung".
Der Stückpreis war zuerst auf 500.000, später auf 870.000 D-Mark kalkuliert worden. Aber nicht mal der Prototyp fand einen Abnehmer.

1997 erschien der hier fotografierte C 522 mit dem neueren 5,7-Liter-Motor ohne Turbolader (daher C statt TC) aus der Corvette C5 (350 PS).
Trotz der Preissenkung auf 200.000 D-Mark wurde weder dieser noch ein zweiter, blauer C 522 verkauft.
Ob zumindest die C-522-Bausätze, auf denen Robert Spieß nun saß, an den Bastler gebracht werden konnten, lässt sich nicht recherchieren.