Spur der Steine

Spur der Steine

[Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode, Stahnsdorf bei Potsdam • 9. September 2023]

Dieser evangelisch-überkonfessionelle Waldfriedhof vor den Toren Berlins ist der zehntgrößte Friedhof der Welt.
Mit 206 Hektar ist er außerdem nach dem Hauptfriedhof Hamburg-Ohlsdorf der zweitgrößte Deutschlands.

Dieses bescheidene Grab gehört Manfred Krug und seiner Ottilie, mit der er seit 1963 verheiratet war.
Sie verzieh ihm, dass er mit der Schauspielerin Petra Duda parallel.eine Zweitfamilie gründete.

Manfred Krug war einer der beliebtesten Schauspieler und Jazzsänger der DDR.
Das lag auch daran, dass er trotz einiger Auftragsrollen immer wieder unangepasste Charaktere spielte.
Eine solche provokative Rolle war u.a. der Baubrigadeleiter Balla im Verbotsfilm "Spur der Steine" (1966).
https://youtu.be/-6HDY3M1pY8

Musikalisch gewann er mit Jazz und Chansons eine ebenso große Fangemeinde.
Er pausierte, nachdem wenige Tage nach einem Studiokonzert seine Gesangspartnerin viel zu jung starb.
Mich rührt ihr letztes gemeinsames Duo immer noch zu Tränen, zumal Titel und Text die Tragik vorweg nahmen.
https://youtu.be/9FfJNxzuMVE

Keinem anderen DDR-Künstler gelang nach der Ausbürgerung ein vergleichbarer Erfolg im Westen.
TV-Serien wie "Auf Achse" und "Liebling Kreuzberg" verhalfen ihm zu gesamtdeutscher Popularität.
Die besten Quoten erzielte er aber als Hamburger "Tatort"-Kommissar Stoever an der Seite von Charles Brauer.
https://youtu.be/PkloSTAm3k0