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Stadt-Ansichten (11)

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Rothenburg ob der Tauber
Pogromstein vor der Blasiuskapelle im Burggarten

Als Rintfleisch-Pogrom oder Rintfleisch-Verfolgung wird ein im Jahre 1298 vor allem in Franken, aber auch in der Oberpfalz und anderen Teilen Altbayerns, verübter Massenmord an Juden bezeichnet.
In der kleinen Stadt Röttingen gab es Gerüchte über eine Hostienschändung. Eine Gruppe von „Judenschlägern“ zog unter der Anführung des „nobilis Rintfleisch“ oder „König Rintfleisch“ durch Franken und angrenzende Gebiete und verübte Massaker an den örtlichen jüdischen Gemeinden. Am 20. April 1298 wurden in einem ersten Massaker die 21 Juden der Stadt Röttingen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Rintfleisch, der in den Quellen teilweise als verarmter Ritter und meist als „carnifex“ (= Fleischer, aber auch Scharfrichter) bezeichnet wird, verkündete, er habe vom Himmel eine persönliche Botschaft erhalten und sei zum Vernichter aller Juden ernannt worden. Rintfleisch, dessen Vorname nicht überliefert ist, war wahrscheinlich kein Adliger. In Betracht kommt ein gewisser Johann von Rinberg.
Der Höhepunkt der Massaker war in der zweiten Julihälfte, im August ebbten die Verfolgungen ab, den Schlusspunkt bildete die Vernichtung der jüdischen Gemeinde von Heilbronn am 19. Oktober 1298. Insgesamt wurden mindestens 4000 bis 5000 Juden ermordet, die jüdischen Gemeinden vieler Städte in Franken wurden ausgerottet. Die Gemeinde in Rothenburg ob der Tauber wurde in vier Wochen drei Mal angegriffen: Am 25. Juni waren 53 Tote zu beklagen (nach anderer Quelle 57), am 18. Juli weitere mindestens 36; der Rest der Gemeinde, knapp 450 Menschen, floh daraufhin in die Rothenburger Reichsburg, die ab Sonntag 20. Juli belagert und am 22. Juli eingenommen wurde; alle Juden wurden umgebracht. In Würzburg waren am 24. Juli 1298 etwa 900 Ermordete zu beklagen; ausgerottet wurden auch die Gemeinden in Nördlingen, Heideck, Weißenburg (nach 26. Juli), Berching (27. Juli, etwa 30 Getötete), Neumarkt in der Oberpfalz (27. Juli, mindestens 40 Getötete, nach einer anderen Quelle 65, darunter auch einige Christen, die versucht hatten, Juden zu schützen), Bamberg (27. Juli, mehr als 130 Getötete) und Nürnberg (1. August 1298, 628 Ermordete). Die Namen von 3441 ermordeten Juden aus 44 „Blutstädten“ werden im Nürnberger Memorbuch aufgelistet.
[Quelle: WIKIPEDIA, dtsch. Seite, 29.05.2023]

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