Stadtrundgang in Olten ...
... bei regnerischem Wetter.
Text aus der Kunstguide 2018, Olten:
Otto Charles Bänninger 1897 – 1973
Remonte!1961, Bronzeplastik, 260 x 240 x 410 cm
Brückenkopf Bahnhofbrücke West, Amthausquai/Bahnhofbrücke
Otto Charles Bänninger gehört zu den wichtigsten Bildhauern der Zwischen- und Nachkriegszeit in der Schweiz. 1942 wurde dem Zürcher, der mit seiner flächigen und volumenbetonten Formensprache einen eigenen Stil gefunden hatte, der internationale Preis für Skulptur an der Biennale di Venezia verliehen. Bänninger zeichnete sich aus durch seine Fähigkeit, sich in architektonische und städtebauliche Gegebenheiten einzulesen, was ihm zahlreiche Aufträge für Denkmäler und Kunst am Bau einbrachte. Im Zentrum seines Schaffens standen die menschliche Figur, das Bildnis und das Pferd. Insofern zeigt die Oltner Figurengrup-pe ein überaus repräsentatives Werk des Künstlers.Die Wahl von «Remonte!» erfolgte durch einen Wettbewerb und löste eine heftige Kontroverse aus. Ein Grund für die Kritik am eigenwillig posierenden Jüngling und dem widerstrebenden Pferd war der Um-stand, dass die Behörden vorgängig einen Bildhauer aus der Region beauftragt und erst nach längerem Hin und Her einen Wettbewerb ausgeschrieben hatten, was wiederum eine Klage des abgewiesenen Erstgewählten nach sich zog. Schliesslich entschied sich das Preisge-richt für «Remonte!». Der Titel lässt sich mit «Steige wieder auf!» über-setzen, was sich sowohl auf den Jüngling wie auf das Pferd bezieht, denn «Remontieren» bedeutet auch die Ergänzung des Militärbe-standes durch junge Militärpferde. Dies verbindet man wiederum mit jugendlichem Übermut und Ungezähmtheit. Nebst dieser Zweideutig-keit war auch die selbst für heutige Augen ungewöhnliche stilistische Vereinfachung mit für den Protest verantwortlich, zudem war der Junge nackt und zeigte abstrahierte Gesichtszüge. Betrachtet man die Gruppe als Ganzes, so widerspiegelt «Remonte!» das sichere Gespür Bänningers für die geschlossene Gesamtwirkung. Sie wird durch je zwei vertikale und horizontale Linien gehalten, die einen Quader bilden, der durch den darunterliegenden Sockel be-stimmt wird. Mit seinen für die Kunst der 1960er-Jahre typischen abstrahierenden Figuren akzentuiert die Skulptur seit 1961 den Brü-ckenkopf zur Altstadt hin und gehört heute – wie kaum ein anderes Kunstwerk – zum Oltner Stadtbild.
Olten ist DER Verkehrsknotenpunkt im Schienenverkehr der Schweiz. Das will ich nicht zeigen hier, sondern nur einige wenige der vielen sehenswerten Standorte.
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