"Stille"
Anno 1824 wurde dieser Stein für einen verstorbenen Philosophen erschaffen und aufgestellt…….
Gelegentlich „streife“ ich über den alten Johannesfriedhof in Jena……
Ein Ruhepol inmitten einer aufstrebenden und pulsierenden Stadt…….
Direkt an der Bundesstraße die ihn einst zerschnitt, in Zentrumsnähe gelegen, kann man in ihm seine zumeist dunklen Gedanken und Ängste wie einen Rucksack zurück lassen, ja förmlich abschütteln, sich Neuem hingeben und dabei in Stille erleben, wie sich die Natur allmählich rankend und wuchernd ihren Raum zurück erobert…….
Beachtet man die oftmals kurzen Lebenszeiten die in die Male gemeißelt, betrachtet man die vielen Motive, Fresken und Skulpturen an denen der Zahn der Zeit bereits genagt hat, lässt man sich fallen und zugleich bewusst auf diese Stimmung ein, beginnt man das Leben von neuen Wert zu schätzen…….
Nur ein Foto…..
……etwas bearbeitet.
In wie weit mir der Schnappschuss gelang und ob er auch eine Aussage transportiert, überlasse ich gerne der geschätzten Meinung meiner Freunde und Besucher.
number9 26/07/2019 16:50
Sehr schön! Aber leider stirbt auch die Kultur der Grabsteine heute.VG Daniel
Hans-Peter Möller 10/12/2018 18:25
Die Aufnahme muss mir entgangen sein, Werner.Bin erst heute drauf gestoßen.
Es ist ein Motiv der Ruhe und Nachdenklichkeit.
Man fragt sich, was dem so traurig dreinschauenden Kind widerfahren sein mag?
Das Motiv kommt in dieser Tonung bestens zur Geltung.
Auch die Schärfe und der Bildschnitt überzeugen voll und ganz.
Grüße aus Berlin
Cecile 04/12/2018 14:36
Gut gemacht und gerade in den tristen Monaten zum Nachdenken anregend.Man sollte wirklich viel öfters auf Friedhöfe gehen und die Figuren und Inschriften studieren. Da ist oftmals so viel Leben und Leid beschrieben, und das gehört zum irdischen Leben.
Lieber Werner, ich wünsche dir und Birgit eine schöne und friedvolle Adventszeit, mit lieben Grüßen Elfi C.
nur ein moment 27/11/2018 18:42
Anlehnen und Trauern, sei jeder Seele gegönnt. Eine hervorragende Fotoarbeit!lg . nur ein moment
Klaus Knackstedt 27/11/2018 15:07
Die Mimik, die Haltung, das drückt absoluten Tiefpunkt aus. Anschauen, und schon kommt man in Grübeln und möchte vor der Endlichkeit davon laufen.... und in der jetzigen Jahreszeit trifft das dann noch verstärkt zu.
Ich atme jetzt mal tief durch und drücke das Bild weg.
Gruß
Klaus
PS: Oh, fotografische hast Du das jedoch sehr gekonnt im Bild platziert und präsentiert. Dafür noch einen lieben Gruß extra an Dich.
mincki 15/11/2018 19:47
Dein Bild von diesem traurigen Kind und deine wunderbaren Zeilen, sind als Gesamtkunstwerk einfach unübertrefflich.Du schaffst es immer, so innige und berührende Worte zu finden, dass ich dich beneide um deine Sprachgewandtheit.
Auch ich bin gelegentlich auf einem Friedhof, weil dort meine Lieben beerdigt sind.
Deshalb verbinde ich leider nur Trauer und tiefe Einsamkeit mit diesem Ort.
Dennoch habe ich schon einige interessante Motive von Friedhofsfiguren gesehen.
Da ist bei mir eine Hemmschwelle auf einem Friedhof zu fotografieren.
Tschüss
Sabine
Eifelpixel 14/11/2018 9:01
Ein schöner Stein mit der feinen Figur vom traurigen KindImmer eine gute Zeit wünscht Joachim
manfred.art 12/11/2018 14:02
die lichtverhältnisse sind interessant gewählt, gruss manfredMario Keim 11/11/2018 20:11
Du greifst mit Deinem Foto den stillen Gedenktagen im November ein kleines Stück voraus. Insofern ist diese Arbeit bestens aufgehoben. Die hier abgebildete Skulptur verleiht der Stille einen besonderen Ausdruck. Du hast das Phänomen anhand des von Dir besuchten Friedhofs in der Universitätsstadt Jena treffend beschrieben.Stille kann aber auch etwas Bedrückendes haben. Es kommt wohl ganz auf die äußeren Faktoren und das jeweilige Empfinden an. Die Skulptur überlässt es dem Betrachter, wie er Stille definiert. Ob wir es nun wollen oder nicht: Ums stille Gedenken kommen wir nicht umhin, insbesondere bei nahen Angehörigen, die wir verloren haben. Dein Foto leistet einen wertvollen Beitrag, sich selbst Gedanken über den Umgang mit dem Vergangenen zu machen.
Liebe Grüße Mario
Davina02 10/11/2018 10:17
Trauer, Vergänglichkeit, der Abschied des Lebens, wie schnelllebig unsere Zeit doch ist, solche Gedanken kommen bei mir auf. Sehr schöne Lichtsetzung, die Strukturen hast du bestens ausgearbeitet.LG Angela
† dannpet 10/11/2018 0:16
Dein Foto kommt unaufgeregt daher, doch ich kann sagen es gefällt mir. Was will man mehr? "Stille"... sie ist das tragende Gefühl in diesem Foto. Doch mehr noch als das Foto gefallen mir deine Worte, denn sie sind es, die mich auf diesen Friedhof entführen, die mich teilhaben lassen an der besonderen Stimmung, die dieser Friedhof in dir, dem Fotografen, erzeugt hat.Dieses Foto ist mehr durch deine Worte, es ist eine lebende Erinnerung! Es ist genau das, was einen Friedhof für mich ausmacht, er lebt nicht für die, sondern mit der Erinnerung, sprich er lebt für das Heute, nicht für das Gestern... ...
Für das Foto - Lob
Für das Gesamtbild, welches du erzeugst - Fav
Gruß Peter
CubaJoe 09/11/2018 22:02
Hallo Werner,auch wenn ich nicht so wortgewandt wie Du bist:
Bei diesem Foto handelt es sich um ein phänomenales Bild. Auch wenn es nur "etwas" bearbeitet ist, ist es doch sehr gut gelungenes Foto. Richtig plastisch wirkt es.
Sehr schön!
VG
Joe
visionsandpictures 09/11/2018 19:51
Eine einfühlsame und schöne BildgestaltungSchwarzerskorpion 09/11/2018 17:31
Das Bild mit deinen Gedanken hierzu im Text, verschmelzen zu einer Einheit....es berührt u. selbst macht es einen sehr nachdenklich, besonders jetzt zu dieser Zeit.
Grüße v. Wolfgang
Franz-Joachim Mentel 09/11/2018 17:13
Hallo Werner,ja, auch Stille, aber ich sehe zunächst Trauer in der Skulptur. Bestens in Tonung, SW-Umsetzung und Bildaufbau
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.
Gruß Jochen