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Unter Stillleben (zusammengesetzt aus stilles + Leben, nicht wie fälschlicherweise oft angenommen aus Stil + Leben (siehe Neue deutsche Rechtschreibung); vgl. niederl. Stilleven, engl. Still-life, franz. Nature morte, ital. Riposo) versteht man einen Zweig der Malerei, welcher die Darstellung lebloser Gegenstände, wie toter Tiere (Wild, Geflügel und Fische), Haus-, Küchen- und Tischgeräte, Früchte, Blumen, Kostbarkeiten, Raritäten etc., zum Gegenstand hat. Diese Malerei versucht besonders durch ein geschicktes Arrangement, durch koloristische Reize und feine Beleuchtung zu wirken.
Seit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert wurde das Stillleben auch in diesem Kunstgenre zu einem klassischen Thema, ein Thema voller verschlüsselter Symbole:
* verlöschende Lichter wie Öllampen, Kerzen etc. (das Zerrinnen der Zeit, Hinweis auf die unausweichliche ewige Dunkelheit im Tod, insbesondere Kerzen weisen auf die Vergänglichkeit, die Endlichkeit des Lebens hin.)
* Totenkopf (Meditationsgegenstand, halb Mensch – halb Ding, Zeichen für die Todesverfallenheit alles Irdischen)
* leere Gläser oder Pokale (das entleerte, ausgelebte Leben)
* umgefallene bzw. umgestülpte Dinge, meist Gefäße oder Instrumente (Tod, entleertes Leben)
zerbrochene Gefäße wie Gläser, Schalen, Töpfe (die Eitelkeit alles irdischen ==> 'Memento Mori' – Gedenke des Todes)
* Insekten / Käfer / Fliegen / Würmer / Eidechsen usw. (Sinnbilder des Teufels, der Sünde, der Vernichtung, des Bösen, aus Fäulnis geboren)
Hirschkäfer (der Tod kann schnell kommen, wie dieser Käfer)
* Sanduhr (meistens fast abgelaufen ==> die Flüchtigkeit des Zeitlichen / Attribut des Knochenmannes)
* halbierte oder angebissene Früchte (verweisen auf den Sündenfall, aber auch auf den Geschmack, bei den 'fünf Sinnen')
* Blumen (verwelken schnell und verlieren dadurch ihre Schönheit, Vanitas, Offenbarung Gottes, Verherrlichung Gottes in seinen Werken)
(* römische) Münzen (als ein Hinweis auf das untergegangene Römische Reich / vergänglicher Reichtum der Besitzer)
* Geldbeutel bzw. nur Geld (Reichtum, käufliche Liebe ==> der Geldbeutel spielt in seiner formalen Gestalt häufig auf das weibliche Geschlecht an)
* weiße Lilie (Hinweis auf die Gottes Mutter Maria, Reinheit, Keuschheit, Unschuld und reine Seele)
* Spiegelnde Oberflächen wie Vasen, Glaskugeln (Reflexionen der damaligen Gesellschaft)
* Spiegel (die Scheinhaftigkeit des Daseins, Eitelkeit und Schönheit, Irritation und Blendung)
* Apfel, Pfirsich (der Sündenfall, aber auch der 'Geschmack' in Zusammenhang mit den 'fünf Sinnen')
* Gemalte Bilder (Hinweis auf Rang und Bedeutung des Auftraggebers oder des Besitzers, der 'Augensinn' bei den 'fünf Sinnen')
* erlegte Tiere, Jagdtrophäen (das Recht des Herrschers (Jagdrecht) auch über die Natur ==> die Jagd als Privileg des Adels)
* Vögel (Symbole der Seele und der Auferstehung, die 'Luft' bei den 'vier Elementen')
* Fisch, insbesondere Hering (Fastenspeise, die Speise armer Leute, Symbol Christi in Verbindung mit dem Abendmahl, des Weiteren bei den 'vier Elementen' als das 'Wasser' zu verstehen)
* Waffen, Rüstungen, Harnische (Sinnbilder für Tapferkeit, Ruhm und Kühnheit)
* Schinken, ebenso wie Keulen oder Braten (stehen für reichliches Essen und Völlerei)
* Süßigkeiten, Gebäck, Austern sowie kostbare Gewürze (Hingabe an die Begierden, Zeichen für Lüsternheit und häufig antithetisch zu Fastenspeisen gesetzt wie Käse, Brot u. Hering, auch eine Mahnung zur Bescheidenheit)
* Krebs (rückwärts- bzw. seitwärtsgehend ist er eine Anspielung auf die Verkehrtheit und Verrücktheit der Welt)
* halbierte oder geöffnete Nuss (Passionssymbolik, die zwei Naturen Christi, die menschliche Hülle musste zerbrechen ==> 'Kreuzigung' um das Göttliche zu enthüllen)
* Trauben / Beeren (Hinweis auf Christus, wie die Trauben für den Wein, so musste Christus seinen Leib für die Versöhnung hingeben)
* Schmetterling (Zeichen für die 'Seele' und die 'Auferstehung')
* dunkler Hintergrund (Todeserwartung und Ewigkeit)
* Seifenblasen, in denen sich häufig irdische Güter widerspiegeln (Anspielung auf die Momenthaftigkeit des Seins, das ganze Leben ist nur ein Spiegel und Schaum und wird bald platzen)
* Muscheln (tote Schale, einstiges Leben, Sammelobjekte menschlicher Eitelkeit)
* Ei (Symbol der Auferstehung)
* Genussmittel wie Tabak, Konfekt, Pasteten usw. (Verschwendungssucht, Laster, Völlerei)
* Käse (Speise der Unsterblichkeit ==> festgewordene
Milch – Christus selbst als 'himmlische Milch', Fastenspeise, Alltagsspeise einfacher Leute)
Z* itrone, eventuell angeschnitten (Sinnbild für das äußerlich Schöne, dessen Inneres sauer ist – weist auf die Fragwürdigkeit des Genusses hin ==> zwar süß zu genießen, aber mit einem bitteren Ende)
* Nautiluspokal (Hinweis auf die Seefahrt, die Weisheit als Lenker in der Seefahrt, Prunkobjekt, Attribut für Besitz und persönliche Bedeutung)
* Pfeifen (erzeugen nichts als Rauch ==> Genussmittel)
* Taschenuhr (sehr geschätzte Qualität für 'das rechte Maß')
* Bücher (Anspielung auf nutzlosen Zeitvertreib, eitle Wissenschaft, durch rechten Gebrauch führen sie zu Belehrung und Erbauung)
* Reichtümer wie Gold- und Silbergeschirr, Ketten,
* Perlen etc. (eitler Tand, überflüssiger Luxus, Anspielung auf die Eitelkeit)
* Noten, Musikinstrumente (weist auf die Flüchtigkeit der Töne hin ==> '...vergeht wie Schall und Rauch', Anspielung auf die Bildung desjenigen der das Bild in Auftrag gibt bzw. besitzt, steht außerdem für das 'Gehör' bei den 'fünf Sinnen')
* Brot und Wein (Eucharistie, Abendmahlsymbolik, Leib und Blut Christi)
* Hündchen (Zeichen für eheliche Treue)
* Walnuss (Symbol für Christus, sein Kreuz soll aus Walnussholz gewesen sein; Symbol für Licht durch Walnussöl)
Yep! Das ist ein eichtes Stilleben. Farben, Bildaufbau, Lichtsetzung und nicht zuletzt der Rahmen.
Die Johannisbeeren sind leider nicht so ganz scharf geworden. Aber sonst wirklich top!
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Sandra Eichhorn 20/09/2007 9:18
Ich finds richtig klasse, schön zur Vorlage für ein altmeisterliches Ölbild!LG Sandra
Julia Drescher jetzt Frau Schmidt 21/07/2007 10:00
Klassisch schön, wie gemalt :o)† Ralf Scholze 21/07/2007 9:14
Unter Stillleben (zusammengesetzt aus stilles + Leben, nicht wie fälschlicherweise oft angenommen aus Stil + Leben (siehe Neue deutsche Rechtschreibung); vgl. niederl. Stilleven, engl. Still-life, franz. Nature morte, ital. Riposo) versteht man einen Zweig der Malerei, welcher die Darstellung lebloser Gegenstände, wie toter Tiere (Wild, Geflügel und Fische), Haus-, Küchen- und Tischgeräte, Früchte, Blumen, Kostbarkeiten, Raritäten etc., zum Gegenstand hat. Diese Malerei versucht besonders durch ein geschicktes Arrangement, durch koloristische Reize und feine Beleuchtung zu wirken.Seit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert wurde das Stillleben auch in diesem Kunstgenre zu einem klassischen Thema, ein Thema voller verschlüsselter Symbole:
* verlöschende Lichter wie Öllampen, Kerzen etc. (das Zerrinnen der Zeit, Hinweis auf die unausweichliche ewige Dunkelheit im Tod, insbesondere Kerzen weisen auf die Vergänglichkeit, die Endlichkeit des Lebens hin.)
* Totenkopf (Meditationsgegenstand, halb Mensch – halb Ding, Zeichen für die Todesverfallenheit alles Irdischen)
* leere Gläser oder Pokale (das entleerte, ausgelebte Leben)
* umgefallene bzw. umgestülpte Dinge, meist Gefäße oder Instrumente (Tod, entleertes Leben)
zerbrochene Gefäße wie Gläser, Schalen, Töpfe (die Eitelkeit alles irdischen ==> 'Memento Mori' – Gedenke des Todes)
* Insekten / Käfer / Fliegen / Würmer / Eidechsen usw. (Sinnbilder des Teufels, der Sünde, der Vernichtung, des Bösen, aus Fäulnis geboren)
Hirschkäfer (der Tod kann schnell kommen, wie dieser Käfer)
* Sanduhr (meistens fast abgelaufen ==> die Flüchtigkeit des Zeitlichen / Attribut des Knochenmannes)
* halbierte oder angebissene Früchte (verweisen auf den Sündenfall, aber auch auf den Geschmack, bei den 'fünf Sinnen')
* Blumen (verwelken schnell und verlieren dadurch ihre Schönheit, Vanitas, Offenbarung Gottes, Verherrlichung Gottes in seinen Werken)
(* römische) Münzen (als ein Hinweis auf das untergegangene Römische Reich / vergänglicher Reichtum der Besitzer)
* Geldbeutel bzw. nur Geld (Reichtum, käufliche Liebe ==> der Geldbeutel spielt in seiner formalen Gestalt häufig auf das weibliche Geschlecht an)
* weiße Lilie (Hinweis auf die Gottes Mutter Maria, Reinheit, Keuschheit, Unschuld und reine Seele)
* Spiegelnde Oberflächen wie Vasen, Glaskugeln (Reflexionen der damaligen Gesellschaft)
* Spiegel (die Scheinhaftigkeit des Daseins, Eitelkeit und Schönheit, Irritation und Blendung)
* Apfel, Pfirsich (der Sündenfall, aber auch der 'Geschmack' in Zusammenhang mit den 'fünf Sinnen')
* Gemalte Bilder (Hinweis auf Rang und Bedeutung des Auftraggebers oder des Besitzers, der 'Augensinn' bei den 'fünf Sinnen')
* erlegte Tiere, Jagdtrophäen (das Recht des Herrschers (Jagdrecht) auch über die Natur ==> die Jagd als Privileg des Adels)
* Vögel (Symbole der Seele und der Auferstehung, die 'Luft' bei den 'vier Elementen')
* Fisch, insbesondere Hering (Fastenspeise, die Speise armer Leute, Symbol Christi in Verbindung mit dem Abendmahl, des Weiteren bei den 'vier Elementen' als das 'Wasser' zu verstehen)
* Waffen, Rüstungen, Harnische (Sinnbilder für Tapferkeit, Ruhm und Kühnheit)
* Schinken, ebenso wie Keulen oder Braten (stehen für reichliches Essen und Völlerei)
* Süßigkeiten, Gebäck, Austern sowie kostbare Gewürze (Hingabe an die Begierden, Zeichen für Lüsternheit und häufig antithetisch zu Fastenspeisen gesetzt wie Käse, Brot u. Hering, auch eine Mahnung zur Bescheidenheit)
* Krebs (rückwärts- bzw. seitwärtsgehend ist er eine Anspielung auf die Verkehrtheit und Verrücktheit der Welt)
* halbierte oder geöffnete Nuss (Passionssymbolik, die zwei Naturen Christi, die menschliche Hülle musste zerbrechen ==> 'Kreuzigung' um das Göttliche zu enthüllen)
* Trauben / Beeren (Hinweis auf Christus, wie die Trauben für den Wein, so musste Christus seinen Leib für die Versöhnung hingeben)
* Schmetterling (Zeichen für die 'Seele' und die 'Auferstehung')
* dunkler Hintergrund (Todeserwartung und Ewigkeit)
* Seifenblasen, in denen sich häufig irdische Güter widerspiegeln (Anspielung auf die Momenthaftigkeit des Seins, das ganze Leben ist nur ein Spiegel und Schaum und wird bald platzen)
* Muscheln (tote Schale, einstiges Leben, Sammelobjekte menschlicher Eitelkeit)
* Ei (Symbol der Auferstehung)
* Genussmittel wie Tabak, Konfekt, Pasteten usw. (Verschwendungssucht, Laster, Völlerei)
* Käse (Speise der Unsterblichkeit ==> festgewordene
Milch – Christus selbst als 'himmlische Milch', Fastenspeise, Alltagsspeise einfacher Leute)
Z* itrone, eventuell angeschnitten (Sinnbild für das äußerlich Schöne, dessen Inneres sauer ist – weist auf die Fragwürdigkeit des Genusses hin ==> zwar süß zu genießen, aber mit einem bitteren Ende)
* Nautiluspokal (Hinweis auf die Seefahrt, die Weisheit als Lenker in der Seefahrt, Prunkobjekt, Attribut für Besitz und persönliche Bedeutung)
* Pfeifen (erzeugen nichts als Rauch ==> Genussmittel)
* Taschenuhr (sehr geschätzte Qualität für 'das rechte Maß')
* Bücher (Anspielung auf nutzlosen Zeitvertreib, eitle Wissenschaft, durch rechten Gebrauch führen sie zu Belehrung und Erbauung)
* Reichtümer wie Gold- und Silbergeschirr, Ketten,
* Perlen etc. (eitler Tand, überflüssiger Luxus, Anspielung auf die Eitelkeit)
* Noten, Musikinstrumente (weist auf die Flüchtigkeit der Töne hin ==> '...vergeht wie Schall und Rauch', Anspielung auf die Bildung desjenigen der das Bild in Auftrag gibt bzw. besitzt, steht außerdem für das 'Gehör' bei den 'fünf Sinnen')
* Brot und Wein (Eucharistie, Abendmahlsymbolik, Leib und Blut Christi)
* Hündchen (Zeichen für eheliche Treue)
* Walnuss (Symbol für Christus, sein Kreuz soll aus Walnussholz gewesen sein; Symbol für Licht durch Walnussöl)
Alexandra Kübler 20/07/2007 16:24
Das kommt ja toll rüber.Könnte ich mir auch alls Ölgemälde vorstellen.Supi.LG Alexandra.
My Pictures 19/07/2007 20:14
...zum Anbeißen schön..klasse Farben..LG
Dorit
Renate Friedrichsen 19/07/2007 19:31
Lecker, man möchte gleich reinbeissen ! Die Farben sind auch wunderschön.LG Renate
Jürgen Mathes 19/07/2007 17:35
... gefällt mir so wie es ist !Schöne Farbkomposition .....
Gruß, Jürgen
Klopapierbelichter 19/07/2007 12:56
Yep! Das ist ein eichtes Stilleben. Farben, Bildaufbau, Lichtsetzung und nicht zuletzt der Rahmen.Die Johannisbeeren sind leider nicht so ganz scharf geworden. Aber sonst wirklich top!
Uli Gerritzen 19/07/2007 12:42
ich finds total klasse...dee da 19/07/2007 12:34
deine bilder sind sehr stimmungsvoll, schönes licht und aufbau..Dee