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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Strand-Aster Nord

Da mich am Bild von Fabienne vom Neusiedler See doch zweierlei verwunderte, war ich hier gestern noch einmal an der Salzwiese der Nordseeküste näher nachsehen:

Man denkt im eigentlich doch ungemütlicheren Norden leicht, dass gleiche Pflanzen soviel südlicher eigentlich in ihrem Vegetationszustand "weiter" sein müßten als hier.
Auch dass sie eher dort üppiger wachsen würden.
Das scheint für diese Aster salziger Böden aber wohl eher nicht so, da sie ja dort viel niedriger und in der Blüte offenbar auch später liegt. Dafür wohl allerdings von etwas südländischerer Farbe, da unsere hier meist ziemlich blass sind.

Dass ich hier gestern am Rand der überwiegend längst ausgeblühten Pflanzen überhaupt diese noch fand, ist wohl den Schafen zu verdanken, die schon mal einen Ausflug über den Zaun in eigentlich für sie nicht vorgesehenes Gelände machen. Dieses Stadium wäre sonst eher ein Augustbild (obwohl dann nicht mit so kahlen Stengeln).

Comentarios 1

  • Fabienne Muriset 09/10/2007 14:38

    Besten Dank für diesen interessanten Vergleich, der mich aber vom klimatologischen Standpunkt keineswegs überrascht. Der Seewinkel ist im Gegensatz zur Nordseeküste im Sommer ein Backofen :-) Hier treten die Unterschiede zwischen maritimem und kontinentalem Klima deutlich zutage. Ich habe ein bisschen in der Statistik der Seewinkel-Wetterstation Andau gewühlt und in den Monaten Mai bis August 40 Tage mit Höchsttemperatur über 30 Grad gefunden. Der absolute Höchstwert war 39,5° (Österreich-Jahresrekord). In Emden hat es von Januar bis September 683 mm geregnet, in Andau 531 mm, wobei 128 mm davon in einem ausserordentlichen Ereignis vom 5. bis 7. September gefallen sind. Nun sind die Böden im Seewinkel gesättigt, was vorher lange Zeit nicht der Fall war.


    Liebe Grüsse
    Fabienne