Strandmuscheln
Radtour und Wanderung Norwegen, August 2016
Es war eine Art Generalprobe, der 1. Tag meines Urlaubs und die Frage, ob ich überhaupt vorwärts kommen würde? Knapp zwei Wochen vor Beginn meinen Urlaubs habe ich auf einer Radtour ein Loch auf einem Waldweg übersehen, oder aber ich habe das Loch nicht ernst genug genommen. Ein Überschlag lies sich nicht vermeiden, gefolgt von einer zweiwöchigen Zwangspause.
Morgens um 7 Uhr fährt der Nachtzug aus Oslo in Trondheim ein, schon kurz darauf kann ich mit einer kleinen Personenfähre hinüber auf die Halbinsel Fosen fahren. In Vanvikan kaufe ich in einem kleinen Supermarkt alle notwendigen Lebensmittel für die nächsten zwei Tage ein.
Endlich Draussen, und gleich geht es stramm bergauf, so wie das in Norwegen üblich ist. Ich spüre meine Prellungen deutlich, aber es geht, recht langsam allerdings. Das Wetter wird immer sonniger. In Åfjord angekommen, bin ich bereits ziemlich platt. Ein Eis und diverse andere Kleinigkeiten müssen darüber hinweg helfen. Eigentlich wollte ich an diesem 1. Tag gar nicht weit fahren, aber erstens ist das Wetter zu schön, um schon am Nachmittag zu zelten, zweitens sehe ich keinen Platz, der mir richtig gut gefällt.
Langsam nähere ich mich Osen, und ich erinnere mich, dass wir dort vor einigen Jahren einen tollen Platz am Fjord gefunden hatten. Leider liegt auf dem Weg dorthin noch ein grausiges Hindernis. An der 3 km langen, steilen Steigung wird mir beinahe schwarz vor Augen. Aber irgendwann ist das Problem aus dem Weg geräumt, es geht nur noch bergab.
Man muss etwas aufpassen, um den Zeltplatz am Fjord nicht zu verpassen. Hinter einer Leitplanke führt ein schmaler Pfad fast unsichtbar ins Gebüsch, hinunter zum Strand. Hier ist Platz für zwei kleine Zelte, aber ich habe ja nur eines dabei. Im Fjord kann man prima baden, der Untergrund dort ist sandig, im Bacheinlauf kann man nachspülen, um das klebrige Salzwasser wieder von der Haut zu bekommen.
Meine Bewegungen an diesem Abend sind holzbeinig, aber ich bin einmal mehr angetan von diesem Platz am Fjord. Es ist warm, und besonders begeistert bin ich, als das Wasser geht und die bemuschelten Steine zwischen den goldenen Frisuren am Strand im Sonnenuntergang leuchten ...
flakkari 07/11/2016 14:48
Respekt, mein lieber Tore! Tolles Foto und bewegende Geschichte dahinter. Aber Du weißt ja: "Nur die Harten komm' in' Garten!" - was bei uns beiden ja schon allein aus beruflicher Sicht von Vorteil ist... ;-)Viele Grüße,
Steffen
alfred.geht 07/11/2016 14:43
Ein sehenswertes Foto und eine hörenswerte Geschichte (-:)))Eine absolut KLASSE Aufnahme.
lg alfred
Bernd Geistlinger 07/11/2016 14:06
Deine Mühe hat sich gelohntein gutes Bild und dann noch die Startseite...
HG Bernd.
thornrose 14/10/2016 4:40
Und wieder dürfen wir eine Reise mit dir machen! Freue mich!!Und by the way: geniale Perspektive!
Thomas Rieger. 11/10/2016 14:03
Ui, noch viel mehr von diesem Vordergrund, ich mah diese Steine, sowas findet man sehr selten, oder besser, ich habs noch nicht gesehen!lg Tom
Manfred Bartels 11/10/2016 13:50
@ToreManchmal sind die Schutzengel richtig flink.
Hast du Glück gehabt, dass sie in der Nähe waren....
Trotzdem war die Erholungsphase wohl knapp, hat aber ja geklappt.
LG Manfred
Tore Straubhaar 11/10/2016 13:40
@Manfred,der salzige Duft allein ist doch Grund genug ans Meer zu fahren. Es hatte jedoch nicht viel gefehlt, und ich hätte gar nicht fahren können.
Tausende Mittagsgrüße von Tore
Manfred Bartels 11/10/2016 12:17
Wenn ich Strand höre, dann denke ich meistens an Sand und leise plätschernde Wellen.Diese Murmeln machen das Bewegen immer etwas zur Glücksache, schnell rollen sie unter den Füßen und der Fuß knickt weg. Bänder werden dann schnell mal überdehnt. Spannend sind diese Ufer natürlich allemal...Und Tang müffelt nicht, der riecht nach Meer....Für so einen Küstenkopp wie mich ist das kein unangenehmer Geruch.
Ein schöner Platz ist das jedenfalls, hätte mir auch am Tage gefallen.
Dein Abgang vom Rad, den habe ich vor Augen...Aua...wenn du schon zwei Wochen Pause machst, dann muß das ein gewaltiger Abflug mit doppeltem Aufschrei gewesen sein.
Zwei Wochen Zwangspause nur, da scheinst du Glück gehabt zu haben.
Eine gute Aufnahme und eine gute Geschichte.
LG Manfred
Mark Hantelmann 10/10/2016 22:50
gute PerspektiveWolfram I. 10/10/2016 21:39
Dein Bericht wirkt auch ohne das Foto ;-)Heißt aber nicht, dass Du in Zukunft nur noch Texte verfassen sollst.
VG Wolfram
Rita1 09/10/2016 14:03
Ich finde es immer sehr spannend, wenn du von deinen Reisen berichtest - ich hoffe, die Blessuren, die du davongetragen hast, sind inzwischen wieder verschwunden... *smileSchön anzuschauen, diese Landschaft und dein kleines rotes Zelt leuchtet mittendrin... *smile
LG von Rita
Körnchen71 09/10/2016 11:54
:-) Tja OR, irgendwann ist das mit den Abenteuern auch so ne Sache. Man hat ja so viele Körperteile, die wehtun können. Auf den ersten Blick scheint mir das nicht son toller Zeltplatz zu sein, zumal das ja mitunter auch arg müffelt, wenns Wasser dann wech ist. Aber wenn man aufm Land lebtm ist man das ja vielleicht gewohnt:-) lg vom KörnchenDoreen A. 08/10/2016 22:32
Hallo Tore,jetzt sind Deine Wehwechen hoffentlich wieder geheilt. Im ersten Moment dachte ich, Du bist total verrückt. Das kommt davon, wenn man alleine reist, aber Du wärest nicht Tore, wenn Du nicht weitergefahren wärst. Dafür bewunder ich Dich (wahrscheinlich auch alle Anderen).
Bei dieser Aufnahme muss man auch aufpassen, denn die Steine sind schön glatt. Die weißen Pocken auf den Steinen sind ein schöner Kontrast zwischen dem ganzen Grün. Du hast hier wieder eine klasse Arbeit geleistet.
Tolles Foto!
L.Gr. Doreen
marie kramer 08/10/2016 21:04
Das Foto ist fantastisch, aber deine kleine Erzählung steht dem kaum nach! Ich lese deine Texte immer sehr gern.Andrea W. photography 08/10/2016 18:16
Da warst Du ja wirklich sehr tapfer! Wenigstens hat Dich das Wetter und diese wunderbare Landschaft etwas trösten können. Wieder eine traumhafte Aufnahme mit satten Farben von Dir! Man kann den Untergrund am Bach förmlich spüren...LG Andrea