Straßenspiele

Straßenspiele

So, ich bin wieder zurück aus Nepal. Schon seit einer Woche - aber noch nie ist es mir so schwer gefallen, mich wieder zuhause einzugewöhnen, wie nach dieser Reise.

Der Aufenthalt dort war menschlich, politisch und wandertechnisch in jeder Hinsicht ein Erlebnis. Statt Bilderbuchfotos von Bergen gibt es Bilder von dem, was mich am meisten fasziniert hat: die Kinder.

Die Familien leben in sehr bescheidenen Verhältnissen. Viele haben zwar ein eigenes Steinhaus mit Wellblechdach und elektrischen Strom, aber fließend Wasser ist selbst in den Städten oft noch ein Luxus und auf dem Land nicht vorhanden. Die Häuser sind ungeheizt und gekocht wird mit Feuerholz.
Spielzeug ist weitgehend unbekannt oder unerschwinglich. Doch Not macht erfinderisch und so hatten sich diese Kinder ein Stück Schlauch zu einem Reifen gebogen und trieben diesen mit Hilfe des Stöckchens auf der Straße vor sich her. Auf dem Weg begegnete mir dieses Spielzeug noch mehrere Male in der unterschiedlichsten Ausführungen. Diese Kinder wissen nichts von Pokemon-Sammelkarten, Handy-Klingeltönen und Mangaserien auf RTL2 - und vermutlich ist das Grund, weshalb sie alle einen glücklicheren und zufriedeneren Eindruck auf mich machten, als viele durch Spielzeuglawinen geschädigte Kinder in Deutschland.
Ihre Lebensfreude, obwohl fast besitzlos, hat es mir schwer angetan.

Die Kinder Nepals: sie stehen am Straßenrand, lachen, winken und schmettern Dir ein fröhliches "Namaste" oder auch ein "Hello" entgegen. Ab und zu wirst Du auch von Ihnen umzingelt. Teils aus Neugierde, teils in der Hoffnung, dass Du einige "Sweets" oder "Pens" dabei hast. Dabei sind sie aber immer freundlich und nie lästig.