SYMMETRIE

SYMMETRIE

Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) bei der Eiablage

Nikon D200, 2,8/105 mm Micro, f8, 1/160s, ISO 320, leichter Beschnitt
Pagelsee, Mecklenburg-Vorpommern, Juli 2010

Zu Dutzenden versammeln sich die Pärchen der Blauen Federlibelle im frühen Abendlicht am Ufersaum des Pagelsees. Die Eier werden knapp unter der Wasseroberfläche in abgestorbene Pflanzen gebohrt. Im Laufe der nächsten Wochen sinken diese auf den Gewässerboden wo dann die Larven gut geschützt schlüpfen können.

Warum aber machen die Männchen während der Eiablage so seltsame Turnübungen?
Libellen weisen im Fortpflanzungsverhalten und im Körperbau einige Besonderheiten auf. Bei der Paarung greift das Männchen das Weibchen mit speziell ausgebildeten Hinterleibsanhängen kurz hinter dem Kopf und hält es fest. Das Weibchen krümmt dann ihrerseits den Hinterleib nach vorne und verkoppelt seinen Legeapparat mit dem sogenannten Sekundären Geschlechtsorgan des Männchens. Es entsteht das augenfällige Paarungsrad. Der offensichtliche Vorteil: Auch während der Paarung können miteinander verbundene Paare ausgezeichnet fliegen und sich vor Fressfeinden und konkurrierenden Männchen in Sicherheit bringen.
Wie häufig im Tierreich sind auch bei den Libellen die Männchen deutlich in der Überzahl und konkurrieren stark um die wenigen Weibchen. Schnell aufeinanderfolgende Paarungen mit unterschiedlichen Männchen sind die Regel. Um sicher zu gehen, dass die abgelegten Eier auch mit dem eigenen Sperma befruchtet werden, und nicht etwa mit dem eines Konkurrenten, wird bei der Paarung selbst unmittelbar vor der Spermaübertragung der Legeapparat des Weibchens vom Männchen mit bürstenartigen Fortsätzen gereinigt. Nach der Paarung hält das Männchen dann das Weibchen weiterhin fest und besetzt solange den Platz, bis die Eiablage beendet ist.
Während der Eiablage versuchen immer wieder einzelne Männchen die Paare zu trennen um ihrerseits ein Weibchen zu ergattern, meist aber erfolglos.

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