Symptomatisch für die Probleme der Bahn
Nun soll also die Eisenbahn die neue "Wunderwaffe" bei der Erreichung der Klimaziele sein. Jene Eisenbahn, welche man durch falsche oder fehlende politische Vorgaben über Jahre ausgehungert, unflexibler und extrem schwach auf der Brust gemacht hat. Kleinste Unregelmäßigkeiten bringen ein fragiles Kartenhaus im täglichen Betrieb zum sofortigen Einsturz, und nur dank der guten Arbeit von Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Bereichen wird stets versucht zu retten, was noch zu retten ist. Es bedarf allerdings weit mehr als wohlfeiler Sonntagsreden ("Güter gehören auf die Bahn!"), sondern auch Taten.
Vor einiger Zeit hat man daher verschiedene Füllhörner mit Milliarden und Aber-Milliarden benannt, welche dem System Schiene helfen sollen in den kommenden Jahren die Wachstumsschmerzen hinter sich zu lassen. Doch steigende Preise im Bauwesen und zahlreiche andere Faktoren werden diesen riesigen Berg an Euro in den kommenden zehn Jahren rasch aufzehren.
Es bleibt zu hoffen, dass das Schienennetz leistungsfähiger wird. Moderne Fahrzeuge mit ihren teilweise die Gleise sehr strapazierenden Antrieben oder Laufwerken führen jedoch zu einer stärkeren Abnutzung der Schienen, so dass diese häufiger gewechselt werden müssen als früher...
Nachdem ich in Mainz-Bischofsheim einen Kesselwagenzug aus Neuwied abgelöst hatte brachte ich diesen über Darmstadt-Kranichstein (wo die obige Aufnahme entstand), Babenhausen, Großkrotzenburg, Gelnhausen und Fulda nach Bebra. Die weitere Fahrt des Zuges nach Stendell führt den Zug dann über Lehrte, Maschen, Büchen, Schwerin, Ribnitz-Damgarten West, Stralsund, Pasewalk und Prenzlau nach Angermünde. Nach einem Richtungswechsel erreichte der Zug dann nach 1169 Kilometern zurückgelegter Strecke und knapp 18 1/2 Stunden Fahrtzeit sein Ziel. Der direktere Weg über Erfurt und Berlin war aufgrund diverser Bauarbeiten (selbst ab Lehrte über Magdeburg war ein Ding der Unmöglichkeit) nicht passierbar...
An der Spitze des aus leeren Kesselwagen bestehenden Zuges konnte die in frischem Lack strahlende 185 076-7 abgelichtet werden.
Aufnahmedatum: Samstag, 9. Mai 2020 - 16:38 Uhr
makna 23/09/2020 9:19
Herrlich frisch in diesem Lack - ein Top-Portrait !!!Was die Mittel für die Bahn betrifft:
Da wirst Du leider Recht haben.
BG Manfred
Basi70 24/06/2020 23:52
Applaus! Perfekte Standortwahl:):):). Spitze.VG Michael
Thomas Reitzel 24/06/2020 18:11
Eine bizarre Wegstrecke, aber, wie wir ja speziell bei Deinen Bildern gelernt haben, keineswegs absonderlich, sondern oft geübte Praxis.Daß in Kranichstein mal die Nachbargleise frei waren und Dein Bild möglich war, das war freilich eine nicht ganz alltägliche Gelegenheit.
BG, Tom