Regresar a la lista
"Tanz auf dem Vulkan"

"Tanz auf dem Vulkan"

11.518 7

anne47


Premium (World), Köln

"Tanz auf dem Vulkan"

Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy
* 28. Juni 1873 auf Ruthin Castle, Wales, Großbritannien; † 29. Juni 1943 in Waldenburg

Daisy wurde als älteste Tochter des britischen Obersten William Cornwallis-West (1835–1917) und seiner Ehefrau Mary FitzPatrick (1856–1920), geboren. Sie wuchs (in eher bescheidenen Verhältnissen) auf Ruthin Castle und im Stadthaus in London auf, zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern.

Durch ihre Heirat wurde sie Fürstin von Pless, Gräfin von Hochberg und Freifrau zu Fürstenstein. Sie galt als die erste High-Society-Lady des europäischen Hochadels.

Daisy war Herrin immenser Ländereien der Familie in Schlesien und großzügige Gastgeberin auf den prächtigen Schlössern Fürstenstein und Pleß. Sie galt als ein „Fixstern“ der Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg, ihre Einladungen waren hochangesehen und die Jagdgesellschaften äußerst exklusiv. Befreundet war sie mit den herausragenden Männern ihrer Zeit, wie dem deutschen Kaiser Wilhelm II. und dem britischen König Eduard VII. Zu den engeren Freundinnen gehörten die Königin von Rumänien, auch deren Schwester Victoria Melita war oft zu Besuch, ebenso ihre Schwester Constance, die mit einem der reichsten Männer Großbritanniens, Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster, verheiratet war und viel mit ihr reiste. Trotz aller Bemühungen, nach ihrer Heirat „eine gute Untertanin meines neuen Landes zu werden“ verspürte Daisy von Pless immer ein britisches Überlegenheitsgefühl gegenüber Deutschland, was sie in ihren nach ihrer Scheidung verfassten Memoiren deutlich zum Ausdruck brachte.

Neben dem gesellschaftlichen Glanz stand der Ruf, den sich Daisy von Pless durch ihre Projekte im Sozial- und Gesundheitswesen in Schlesien erwarb. Sie schuf eine Reihe sozialer Neuerungen und initiierte erfolgreiche Reformen, die ganze Gemeinden, aber besonders arbeitende Frauen und Mütter, behinderte Kinder und die Nadelspitzenindustrie im schlesischen Gebirge mit Erfolg förderten.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verließ sie aus politischen und familiären Umständen heraus Schloss Fürstenstein und arbeitete als Rotkreuzschwester auf Lazarettzügen in Frankreich und erlebte das Kriegsende 1918 in einem österreichischen Lazarett in Serbien.

Am 12. Dezember 1922 ließ sich Daisy in Berlin mit einer Vermögensabfindung scheiden, die aber durch die Inflation an Wert verlor. Der gesamte Besitz der Familie von Pless wurde 1939 enteignet. Aus dem Schloss musste sie 1940 ausziehen, als dort ein neues Führerhauptquartier ausgebaut wurde (Projekt Riese). Schon im Weltkrieg I war das Schloss Fürstenstein Hauptquartier von Kaiser Wilhelm II. - das berühmte Bild, welches Hindenburg, Ludendorff und Kaiser Wilhelm II über eine Karte gebeugt zeigt, ist in diesem Schloss entstanden

Daisy besuchte demonstrativ mehrfach das KZ Groß-Rosen in der Nähe und sandte Lebensmittel dorthin.
1943 verstarb sie verarmt in Waldenburg nach einem langen Leiden an multipler Sklerose.

Daisy von Pless hat mehrere autobiografische Bücher veröffentlicht, in denen sie auch etliche "brisante Geheimnisse" über die Adelsgesellschaft preisgab, mit der sie vor dem Weltkrieg I häufigen und intensiven Umgang pflegte. Bei einer Ausstellung im Oberschlesischen Museum Ratingen habe ich einige Portraits der Adelsgesellschaft fotografiert, die ich so nach und nach hier zeigen werde.

verträumt
verträumt
anne47
die Königin von Saba
die Königin von Saba
anne47


https://de.wikipedia.org/wiki/Daisy_von_Pless

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_F%C3%BCrstenstein

Comentarios 7