Taschkent 5
Taschkent ist mit über zwei Millionen Einwohnern die Hauptstadt Usbekistans
Es liegt nördlich der großen Seidenstraße an der Grenze zu Kasachstan, im Tal des Flusses Tschirtschik. Im Herzen der Stadt blieben sehr schöne Bauwerke alt-usbekistanischer Architektur erhalten - so die Kukeldasch- und die Barak-Chan-Medresse aus dem 16. Jahrhundert.
Taschkent präsentiert sich als eine sehr modern gebaute Großstadt. Zu Zeiten der UdSSR war Taschkent deren viertgrößte Metropole, die mächtigste Stadt außerhalb der Republik Russland.
Taschkent wird im 3. Jahrhundert v. Chr. in den schriftlichen Quellen erstmals erwähnt.
751 nehmen arabische Streitkräfte Taschkent ein und treffen auf die westlichen Vorposten der Chinesen.
Im 9. und 10. Jahrhundert fiel Taschkent an den Staat der Samaniden. Im 11. Jahrhundert wurde Taschkent zum ersten Mal als Stadt genannt.
1220 eroberte Dschingis Khan die Stadt und gliederte sie in sein Reich ein. Im 14. Jahrhundert kam Taschkent unter dem Krieger Timur Lenk und den Timuriden erneut zu Reichtum. Nach und nach eroberten einige mongolische Stämme Timurs Reich und erlangten 1510 die gesamte Kontrolle über das Gebiet.
Im 17. und 18. Jahrhundert brachte man auf dem Landweg, besonders von Taschkent aus, Handelsgüter mit Kamelkarawanen nach Norden. Besonders unter dem Zaren Peter I. (1682–1725) festigten sich auch die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und den mittelasiatischen Khanaten.
1839 versuchte der russische Zar Nikolaus I. die Expansion der Briten in dem Gebiet zu verhindern. 1865 wurde Taschkent von russischen Streitkräften erobert und zum Zentrum des Generalgouvernements Turkestan gemacht.
Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde Taschkent am 18. April 1918 zur Hauptstadt der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Turkestan innerhalb Russlands ausgerufen. Bei der Aufteilung der ASSR Turkestan im Jahre 1924 wurde Taschkent Teil der am 27. Oktober 1924 neu gegründeten Usbekischen SSR innerhalb der Sowjetunion, das unmittelbare nördliche Hinterland der Stadt kam jedoch zur Kasachischen SSR, sodass die Stadt zur Grenzstadt wurde. Hauptstadt der Usbekischen SSR wurde zunächst Samarkand, so dass Taschkent seine Hauptstadtfunktion vorübergehend verlor. 1930 wurde Taschkent anstelle von Samarkand zur Hauptstadt der Usbekischen SSR erklärt.
In Taschkent gab es zwei sowjetische Besserungsarbeitslager (Gulags). Von 1930–1943 bestand hier das Zentralasiatische ITL, ein Straflager mit zeitweise über 36000 Internierten. Sie leisteten Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion, im Wasserbau, der Konsumgüterproduktion und im Warentransport. Von 1945–1946 bestand das ANGREN-ITL mit bis zu 1700 Inhaftierten, die vorwiegend im Kohle-Tagebau, im Industrie-, Straßen- und Wohnungsbau arbeiten mussten.
Das Kriegsgefangenenlager 386 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs lag ebenfalls in Taschkent.
Bei einem Erdbeben am 26. April 1966 wurde die Stadt sehr stark zerstört. In den 60er und 70er Jahren wurde sie völlig neu aufgebaut.
Am 31. August 1991 wurde in Taschkent die Unabhängigkeit Usbekistans ausgerufen und Taschkent zur Hauptstadt Usbekistans. Seit dieser Zeit versucht die Regierung Usbekistans der Stadt ein neues, usbekisches Aussehen zu geben.
...Sep 2009
maiauge 05/07/2010 21:02
wirkt sehr kommunistisch und streng, finde ich trotz der *Auflockerungsversuche* - ist aber sehr subjektiv!LG Renate