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TEUFLISCH

Tio in Zinnmine, Oruro / Bolivien
Am 11.8.2010

In jeder Mine in Bolivien gibt es eine Tio-Figur bei der vor Beginn der Arbeiten ein Opfer in Form von Schnaps oder Coca-Blättern abgelegt wird.
Tio heisst zwar nur etwa soviel wie Onkel, gemeint ist aber niemand anderes als der Teufel selbst , dessen Wohlwollen die Mineros sich damit zu erkaufen erhoffen ...

Das Lächeln über diesen Brauch und Aberglauben kann einem vergehen wenn man erfährt welche Opfer der Bergbau in Bolivien in der Vergangenheit und bis heute immer wieder gefordert hat :
Alleine in den Silberminen von Potosi sind laut Lonely-Planet-Reiseführer
die unvorstellbare Zahl von über 8 (!!) Millionen schwarzer Sklaven und Indios gestorben ! Dies ist kein Schreibfehler ! Um den Reichtum des Kolonialherren Spanien zu mehren wurden hunderte von Schiffsladungen Silber nach Europa gebracht . Mit diesem Blutgeld wurden vermutlich jede Menge Prachtbauten in Europa gebaut, Kriege und weitere Eroberungsfeldzüge finanziert. Als "Ausgleich" haben die Spanier dann in Potosi 80 (!) Kirchen hingestellt !

Die anderen europäischen Länder waren mit Sicherheit mit ihren Kolonien nicht rücksichtsvoller . Wir vergessen und verdrängen bis heute wie der Reichtum Europas zustande kam und wie selbst heute noch - mit etwas differenzierteren Methoden - die Entwicklungsländer ausgenutzt und ihre Bodenschätze ausgebeutet werden ...




DER SCHWARZE DIAMANT
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