Thema "Offenblende" - Statussymbol, fotografischer Anspruch oder viel Lärm um nichts?
Ist Offenblende wichtig oder verzichtbar? Ist sie ein Statussymbol oder viel Lärm um nichts? Lassen wir uns von solchen (vermeintlichen) Parametern zu stark beeinflussen oder hat sich die Sicht auf das Thema in den letzten Jahren eher beruhigt?
In unserer heutigen Sendung diskutieren wir über dieses interessante Thema und was es mit uns, unserem fotografischen Anspruch und unserem Blick auf andere macht.
Welche Meinung hast Du? Ist Offenblende für Dich ein relevantes Thema oder eher Mittel zum Zweck? Wir freuen uns auf Eure Meinungen!
Liebe Grüße!
Lars & Falk
Zur Sendung:
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Bernd Jobes 18/06/2022 19:58
Hi Lars und FalkDie Blende öffnen zu können, um geringe Schärfentiefe zu erreichen, ist eine Gestaltungsmöglichkeit neben vielen anderen. Mit Vollformat-Kameras und offenblendigen Objektiven hat man mehr Gestaltungsmöglichkeiten, muss aber auch mehr Gewicht mit sich herumschleppen und auch tiefer in die Tasche greifen. Bei der Auswahl seines Equipments sollte man wissen, was einem wichtig ist – und dann seinen Kompromiss finden.
Ich bin überwiegend mit Canon EOS 5 und EF 70-200mm F4 unterwegs und für mich ist das Gewicht viel entscheidender, so dass die doppelt so schwere (und teure) Variante EF 70-200mm F2.8 eh kein Thema ist. «Offenblende» hat aus meiner Sicht aber nichts mit Statussymbol zu tun, sondern lediglich damit, ob mir in diesem Fall die Einsatzmöglichkeit extrem geringer Schärfentiefe so wichtig ist, dass ich dafür bereit bin, die Nachteile bei Gewicht und Preis zu akzeptieren. Und die gleiche Abwägung muss letztlich jeder für alle Komponenten seiner Ausrüstung fällen.
Mein Fazit: «Jeder, wie er will», und auch wenn das Thema etwas aufgebauscht wirkte, hat es Spass gemacht, Euch zuzuhören.
Viele Grüsse
Bernd
janis.liepins 17/06/2022 9:35
Ich bin mittlerweile etwas Ambivalent - meine erste "bessere" Kamera war eine Canon S110 - hier hatte es aber noch nicht so richtig gefunkt - dann kam die Samsung NX3000 (APS-C) und mit ihr kam der Spaß an Fotografie und vor allem der Spaß an Freistellung - das "offenste" Samsung Original war 45mm F1,8, und es war eine "offenbarung" :).Mittlerweile habe ich sowohl eine Canon M6 als auch eine Vollformat Sony Alpha 7 II; für die Canon bevorzuge ich die Canon Objektive welche zwar eher verhalten offenblendig sind aber extrem kompakt und komfortabel - Hauptverwendung (geplant) ist im Urlaub.
Die Sony ist super toll für Adaption geeignet - und entsprechend viele Festbrennweiten habe ich dafür (20 f1,8; 24 f2,8; 28 f2,8; 35 f1,8; 50 f1,4; 70 f2,8; 85 f1,8; 135 f3,5; 200 f3) keine davon ist von Sony - als ich neulich für Bekannte auf einer Hochzeit Bilder machen durfte hatte ich in erster Line 35 / 50 / 70 mm in Gebrauch - und bei der Durchsicht der Bilder habe ich feststellen dürfen wie selten ich wirklich Offenblende nutzte (viel war leicht oder stärker abgeblendet) so dass ich mittlerweile denke ich "brauche" lediglich f2,8 und dann lieber leicht und schnelleren Autofokus.
Euren Aspekt der "Blase" teile ich total und meine Meinung (zur Zeit) ist:
Mache die Bilder so wie es in dem Moment Spaß macht - oder Cool aussieht :)
Mein augenblicklicher Status gibt echt einiges her - ich kann Bilder und Fotos mit mind. 5 verschiedenen Geräten / Sensoren erfassen:
Handy (Sensor unbek. 13MP) - Canon G9XII (= 1 Zoll Sensor [Crop 2,7]) - Canon G1XII (= 1,5 Zoll Sensor [Crop 1,9]) - Canon M6 (= APS-C Sensor [Crop 1,6]) - Sony Alpha 7II (= Vollformat)
jede macht auf seine Weise Spaß - die G9 kommt mit in die Ausstellung (wenn Bilder erlaubt sind) - die G1 mit in den Freizeitpark - die M6 in den Urlaub - die Alpha 7 wenn es mal richtig schön werden soll oder ich mal Zeit habe oder einfach nur mal "Bock" :) und das Handy ist für den Fall der Fälle immer da - hat auch schon einige Male einen netten Schnappschuß ermöglicht.
Ich glaube nicht dass das Werkzeug etwas über den Fotografen aussagt - aber mit dem passenden Werkzeug hat man einfach mehr Vergnügen - und je mehr Vergnügen (dadurch unter Umständen auch Zeit und Fokus) man hat desto schönber werden die Ergebnisse...
Habe den Podcast gerne gehört und wünsche weiterhin viel Spaß (hoffentlich wird die Küche gut ;)).
Janis
Hans Joachim Jürgens 16/06/2022 14:45
Interessant: Das Thema „Offenblende“ steht für mich stellvertretend für viele andere technischen Möglichkeiten, die uns heutzutage fotografisch zur Verfügung stehen und - abhängig vom einsetzbaren Budget - auch für den sgn. Amateur erschwinglich sind. Die Möglichkeiten, sich kreativ „auszutoben“ sind dadurch größer geworden. Ein “Streit“ darüber, ob ein bestimmtes Tool oder Feature notwendig ist oder nicht, ist für mich obsolet, da jeder Mensch andere fotografische Vorlieben hat und gut daran tut zu wissen, welche Mittel ihm bei der Umsetzung helfen könnten. Dass die Benutzung eines Objektivs mit großer Offenblende auch seine Herausforderungen birgt, sollte man dabei nicht vergessen. „Jeder wie er mag“ trifft es für mich sehr gut, denn das ist ja das schöne am Hobby „Fotografie“.Liebe Grüße
Achim
Joachim.G 16/06/2022 10:37
Eine Offenblende zB mit 1,8/85 kann in bestimmten fotografischen Situationen sehr nützlich sein (freistellen), die Bedeutung wie in den Analogzeiten hat sie IMHO nicht mehr. Die Diskussion um 1,4 vs. 1,8 ist doch eher Überzeugungsgeplänkel.