Transamazonica 3259
In Santarém sollte es eine Rodoviaria, einen Busbahnhof mit Anschluß an die Transamazonica geben - also verließen wir dort von Manaus kommend den hier schon die respektable Breite einiger Kilometer aufweisenden Amazonas.
"Ihr habt Glück, heute Abend fährt ein Bus nach Marabá - hier sind die Tickets!"
- mit diesen Worten und einem freundlichen Lächeln schob der Mann am Kassenhäuschen zwei Billets über den Tresen.
"Prima, und wie lange wird es dauern?" - schließlich hatten wir 1.400 Kilometer Dschungelpiste vor uns.
"Keine Ahnung - vier Tage, vielleicht sieben....!" Der Mann zuckte bedauernd die Schultern.
"Was? Du mußt doch wissen, wie lange Dein Bus benötigt!" hakte ich nach.
Die nachfolgende lakonische Antwort werde ich mein Lebtag nicht vergessen: "weiß ich, ob es regnen wird...?"
Es sollte regnen - und wie!
Eine Beschreibung der folgenden sechs Tage und Nächte sprengte den Rahmen einer Bildercommunity - das Bild kann es nur andeuten, was im Zweistundenrythmus geschah, denn hier, an einer seichten Stelle in der Schlammpiste, blieb uns, den männlichen Passagieren, das Anschieben des Busses aus der Suhle heraus erspart und ein Lkw verrichtete unsere Arbeit.
"Bom Motorista!" gab ich dem hier im Vordergrund das Abschleppseil anbringenden und zweifelsfrei mit Todesverachtung gesegneten Chauffeur beim Verlassen des Busses in Marabá mit auf den Weg - "guter Fahrer!"
Transamazonica, Brasilien 1993/94 - Scan vom Dia
Alex Si. 20/12/2010 22:59
top!Martin Gaus 17/09/2006 23:17
Toll wiedergegeben - hab ich auch schon mitgemacht :-)philippa. 14/09/2006 8:53
Oh shit.... großartiges Bild um wach zu werden...! ;-))))Marco Schweier 14/09/2006 7:02
Sehr eindrücklich. Das kann ich gut nachvollziehen. Unser Bus von Srinagar nach Leh gab auch den Geist auf. Am Schluss mussten wir bei Regen neben einer Ziege auf der offenen Ladefläche eines LKW weiterreisen.Dein Bild ruft Erinnerungen wach.
Gruss Marco
Reto Boltshauser 13/09/2006 22:25
ouuuw, das sieht aber übel aus. da kann ich mitfühlen...war mal in afrika einige monate so unterwegs. das ist manchmal bemühend, aber eine grosse lebenserfahrung, die ich nicht missen möchte. in der stuation hart, später dann lustig und unvergesslich.lg reto