Gerhard M. Eder


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Tribunal del Agua - das Wassergericht

Jeden Donnerstag um 12.00h in Valencia am Apostelportal der Kathedrale tagt das Wassergericht.

Das Wassergericht von Valencia (span. El Tribunal de las Aguas) gilt als die älteste Rechtsinstitution in Europa und einzige Einrichtung ihrer Art, die aus der Araberzeit erhalten blieb. Das Wassergericht wurde von der UNESCO auf die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen. Es ist ein einzigartiges öffentliches Verfahren, bei dem hauptsächlich Streitigkeiten unter den Bauern und Grundbesitzern des Umlandes über die Bewässerung der Felder geschlichtet werden. Die Anfänge des Wassergerichts gehen zurück ins Mittelalter um 960 n. Chr. während der Herrschaft der Kalifen von Córdoba. Bereits zu jener Zeit wurde fahrlässiger Umgang mit Wasser hart bestraft, da man aufgrund der Wasserknappheit der Region auf Bewässerungssysteme zurückgreifen musste. Besonders zu Zeiten der Trockenheit, wenn der Turia kaum Wasser führte, wurde eine einheitliche Regelung der Bewässerung des umliegenden Gebiets notwendig. Wikipedia

Wassergericht - Tribunal del Agua, Valencia
Wassergericht - Tribunal del Agua, Valencia
Gerhard M. Eder

Comentarios 6

  • Kerstin Kühn 01/12/2021 8:40

    gut gezeigt und erklärt 
    bald wird das überall nötig sein bei zunehmender Wasserknappheit
  • ReimerD 30/11/2021 17:05

    Kann mich gut erinnern- ist wirklich eine spannende Besonderheit.
    Gruß, Reimer
  • moinichbins 30/11/2021 12:02

    klasse...wir kennen hier das deichrecht: "wer nicht will deichen, muss weichen". aber aus dem 11./12. Jahrhundert. bei nachlässigkeiten des landnutzers im deichschutz hat der deichgraf und das deichgericht den spaten in den deich gesteckt. Derjenige der den spaten rauszog erhielt den deich und alle ländereien. der vorgänger musste weiter ziehen. lg wolfgang
  • Eberhard Kuch 30/11/2021 11:32

    Schön erklärt, was für Streitfälle die heute bearbeiten müssen, das wäre doch interessant.
     Gruss Eberhard
    • Gerhard M. Eder 30/11/2021 14:40

      Das ist nicht nur Folklore, es gibt auch heute noch Landwirte, die die Bewässerungsschleußen länger oder öfter benutzen als ihm zugeteilt wurde. Das Wassergericht verurteilt dann den Betroffenen meist zu einer Geldstrafe.
  • TomPiga 30/11/2021 10:01

    Eine Art Schiedsgericht. Sehr interessant!