Tritonbrunnen auf dem Großfürstenplatz des Berliner Tiergartens
Triton war bei den alten Griechen eine Meeresgottheit. Ihm ist dieser Brunnen offensichtlich gewidmet. Der hier zu sehende Tritonbrunnen ist ein Kunstwerk des Bildhauers Joseph von Kopf aus dem Jahr 1888. Er steht in der Mitte des Großfürstenplatzes im Großen Tiergarten von Berlin. In einem kreisrunden Sandsteinbassin von 4 Metern Durchmesser kniet auf einem aus Blöcken geschichteten Felssockel eine Tritonskulptur aus Marmor. Mit beiden Armen umklammert die altgriechische Meeresgottheit einen großen Fisch, aus dessen nach oben gerichtetem Maul die Brunnenfontäne heraustritt. Die Innenwand des Bassins ist aus gelben Klinkersteinen gemauert. Der 2,50 Meter hohe Brunnen wurde 1987 von dem Bildhauer Harald Haacke restauriert.
Susanne Kähler und Jörg Kuhn beschreiben das Kunstwerk auf ihrer Webseite über Berliner Bildhauerei wie folgt:
" Inmitten eines runden Brunnenbeckens erhebt sich der sich nach oben hin konisch verjüngende, aus irregulär geformten Steinbrocken errichtete Sockel der aus weißem Marmor geschaffenen Brunnenfigur. Als Plinthe dient der Figur ein annährend gerundeter Sockel in Form eines mit Wasserpflanzen bewachsenen Felsblocks. Der Triton kniet mit seinen kräftigen Beinen, die jeweils in einen Fischschwanz auslaufen, auf diesem künstlichen Felsen. Der menschlich gebildete Oberkörper ist unbekleidet. Der Körper ist als füllig und weich charakterisiert, die Cuticula weist zahlreiche Wölbungen und Falten auf. Mit beiden Armen umfasst der Wassermann aus dem Gefolge des Meeresgottes Neptun einen großen, naturalistisch gestalteten großen Fisch dergestalt, dass dessen Schwanz nach unten weist und der Kopf nach oben gerichtet ist. Im geöffneten Fischmaul steckt der Wasserauslauf, der das Wasser nach oben spritzt. Den Kopf in den Nacken gelegt und leicht zur Seite gewendet, verfolgt der Triton mit geöffnetem Mund und sorgsam auf das Fischmaul gerichtetem Blick den Wasseraustritt. Das Haar des Triton fällt in dicken Strähnen, die sich in Schulternähe teilweise leicht locken, herab. Seine von den Ohren ausgehenden Koteletten gehen in einen schmalen, gelockten Backenbart über, der das Kinn frei lässt. Die Gesichtshaut ist als weich und wenig fest formuliert. Die kurze, kräftige Nase mit den großen Nasenlöchern, der wie staunend geöffnete Mund und die großen, etwas glubschigen Augen unter den in die niedrige Stirn fallenden Haarsträhnen verleihen dem Triton die Erscheinung eines geistig schlichten Naturwesens. Die Figur ist ganz im Sinne eines krass naturalistischen Neubarock formuliert und damit ein typisches Werk des Hochhistorismus."
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