Tschernobyl
Alles hat seine 2 Seiten!
Trotzdem wollen wir immer unseren Strom aus der Steckdose haben!
Beim AVR in Jülich kam es am 13. Mai 1978 zu einem gefährlichen Störfall: Infolge eines länger unbeachteten Lecks im Überhitzerteil des Dampferzeugers traten 27,5 t Wasser in den He-Primärkreislauf und damit in den Reaktorkern ein. Dies stellte einen der gefährlichsten Störfälle für einen Hochtemperaturreaktor dar: Wegen des positiven Reaktivitätseffekts des Wassers (Möglichkeit einer prompten Überkritikalität des Reaktors) und der möglichen chemischen Reaktion des Wassers mit dem Graphit können explosionsfähige Gase entstehen. Der Störfall blieb wahrscheinlich nur deshalb ohne schwere Folgen, weil der Kern nur Temperaturen unter 900 °C aufwies und das Leck klein blieb.
Im Jahr 1999 wurde entdeckt, dass der AVR-Bodenreflektor, auf dem der Kugelhaufen ruht, im Betrieb zerbrochen war und dass sich einige hundert Brennelemente im entstandenen Riss verklemmt haben bzw. hindurchgefallen sind. Die Brennelemente konnten größtenteils nicht entfernt werden.
2008 erschien ein Bericht von Rainer Moormann, Mitarbeiter im Forschungszentrum Jülich, in dem die übermäßige radioaktive Kontamination des Reaktors auf die bei diesem Reaktortyp prinzipiell unzureichende Überwachung des Reaktorkerns sowie einen länger andauernden Betrieb bei unzulässig hohen Temperaturen zurückgeführt wird. Dies habe u. a. dazu geführt, dass Spaltprodukte aus den Graphitkugeln austreten konnten. Moormann stellt die Frage, ob das Kugelhaufenprinzip überhaupt verantwortbar ist: Er sieht grundsätzliche Probleme von Kugelhaufenreaktoren, nicht nur ein AVR-Problem (siehe hierzu auch Leistungsdichte und Sicherheitseigenschaften). Für seine gegen erheblichen Widerstand von Befürwortern der Kugelhaufentechnik vorgenommenen Enthüllungen erhielt Moormann den Whistleblowerpreis 2011. Moormanns Veröffentlichungen haben zu dem ab 2010 zu verzeichnenden Niedergang in den internationalen Bemühungen um die Entwicklung von Kugelhaufenreaktoren, die es seit 2000 verstärkt gegeben hatte, beigetragen.
Der Bericht einer unabhängigen Expertengruppe zum AVR bestätigte 2014 die Einschätzungen von Moormann.
Ein signifikantes Leukämiecluster um den AVR Jülich gab es ca. 1990. Die Häufigkeit von Schilddrüsenkrebs um den THTR-300 ist bei Frauen um ca. 64 % erhöht. In beiden Fällen ist strittig, ob die Ursache in radioaktiven Emissionen aus den HTR besteht.
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochtemperaturreaktor&redirect=no
Jörg Otte 27/05/2018 9:03
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernschmelzehttps://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme
...und all die weiteren Links in Wikipedia bez. Kerntechnik und Art der Störfälle
Und wer es genau wissen will, wie hilflos man ist, wenn es einmal außer Kontrolle gerät:
https://de.wikipedia.org/wiki/Corium_(Reaktortechnik)
Jörg Otte 27/05/2018 9:00
Eine Technik, die wir grundsätzlich nicht beherrschen und nie beherrschen werden.Das bisher nicht mehr passiert ist, ist Zufall.
Und abschalten ist gut, löst aber nicht das Problem des radioaktiven Abfalls, mit dem derzeit (und wohl auch in Zukunft) hilflos umgegangen wird.
LG
Sigrid Springer 27/05/2018 8:02
sehr bedrohlich, eine gute Dokumentation+++LG Sigrid
troedeljahn 26/05/2018 16:10
Ein starkes bedrohliches Werk was du hier zeigst. Natürlich kommt der Strom aus der Steckdose..... Aber wir sollten auch darauf achten wo er herkommt. Mein Anbieter bietet u.a. eine Natur-Ökostrom an. Den habe ich genommen.Viele Grüße
Wolfgang
Rm Fotografie 26/05/2018 15:11
ich sehe es auch so...bedingungsloses abschalten auf der ganzen welt...liebe grüße
ruthmarie
Brunhilde Miebach 26/05/2018 12:42
...doch die Atomreaktoren sind der Untergang der Menschheit und müssen alle bedingungslos abgeschaltet werden.Gute Demo die zum nachdenken anregt.
Liebe Grüße Bruni
enner aus de palz 26/05/2018 12:38
Der Mensch der größte Verbrecher, irgendwie werden wir sie schon hinrichten unsere Erde.LG Rainer
Karla M.B. 26/05/2018 8:52
Sehr interessant und gut ist dein Beitrag und auch erschreckend...Meine Meinung dazu kennst du ja schon...
Übrigens, die Tschernobyl -Wolke hat damals Magdeburg mächtig heimgesucht...auch hier gibt es sehr viele Schilddrüsenerkrankungen...
https://idw-online.de/de/news47224
LG Karla
Almedo 25/05/2018 22:40
Natürlich brauchen wir den Strom aus der Steckdose, aber nicht Atomstrom...in Oberbayern dürfen keine Pilze und Wild gegessen weden, 32 Jahre nach Tschernobil,
sind alle noch verstrahlt.
Was nützt es, wenn wir jammern, und unsere lieben Nachbarn ihre Reaktoren an unserer Grenze betreiben...
Ein toller Beitrag, der zur Diskussion anregt...
Gruß Alfred
Vitória Castelo Santos 25/05/2018 22:08
Traurig!