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U2 in Moskau

Unter dem Arbeitstitel "St James Place" drehte in der vergangenen Woche der Hollywoodregisseur Steven Spielberg (mit Tom Hanks) an der Grenze zwischen Berlin und Potsdam auf der Glienicker Brücke, auf der im kalten Krieg mehrere Male Gefangene zwischen Ost und West ausgetauscht wurden. Der erste Austausch fand 1962 statt, um diesen geht es auch in dem Film. Dabei wurde der in den USA am 21.Juni 1957 verhaftete R.I. Abel gegen den am ersten Mai 1960 bei Swerdlowsk abgeschossenen F.G. Powers ausgetauscht.
Da die Filmarbeiten ein größeres Medienecho hervorriefen, gingen meine Gedanken recht schnell zurück in das Museum der Streitkräfte in Moskau, wo die Reste der abgeschossenen U2 zu besichtigen sind. Bei der Bekämpfung der in großer Höhe (ca 20500m) fliegenden Spionagemaschine, die letztlich von einer S-75- Fliegerabwehrrakete getroffen wurde, gerieten auch zwei eigene MiG-19- Jagdflugzeuge in die Wirkungszone der Raketen. Eine der beiden Maschinen wurde ebenfalls getroffen, ihr Pilot kam ums Leben. Daran erinnert die Glasvitrine rechts neben dem Wrack.

Man schaut hier von vorn auf das Wrack. Ganz links sieht man den Bogen des Lufteinlaufes in den Rumpf, davor liegt die Schale des Schleudersitzes. Powers nutze den Schleudersitz nicht, er verließ das abstürzende Wrack "zu Fuß", nach eigener Aussage wären seine Beine mit dem Schleudersitz eingeklemmt worden.
Die runden Strukturen rechts sind Teile der Rumpfröhre hinter dem Cockpit. Ganz links ist auch der zweite Lufteinlauf zu sehen.
Das Cockpit selbst ist, wie auch das Triebwerk - welches den Absturz auch relativ kompakt überstanden hat - nicht mit ausgestellt.

Comentarios 8

  • Marina Luise 10/07/2015 9:41

    Oha - ich weiss schon, warum ich Schiss vorm Fliegen hab'! :\
  • Heike T. 05/02/2015 12:30

    Das ist aber wirklich Kuddelmuddel, interessant noch dazu.
    LG, Heike
  • Lutz Matthias Berger 09/12/2014 21:38

    Ohne Spionage kommt doch keine Nation mehr aus.

    Wenn selbst die verhältnismäßig kleine DDR
    mit so einem Staatssicherheits-Aufgebot (!) agierte,
    so ist die Lockheed U-2 keine große Überraschung
    der sogenannten 'Weltpolizei' USA.
    Nur die gerechte Strafe "des Spions",
    wie hier auf Deinem Foto zu sehen,
    blieb leider oftmals aus...
    Viele wechselten einfach nur die Fahne aus,
    um ihrem neuen Arbeitgeber zu gefallen
    und später dessen Mundwinkel zu lecken.

    Aber das Thema Spionage und Spione
    ist ein ganz heikles!

    Wenns denn mal ein Trümmerhaufen wär.

    VG
    Lutz
  • smokeonthewater 09/12/2014 1:34

    Wo gehobelt wird, fallen Späne. Man fliegt nicht über fremdes Territorium, und man schießt auch nicht, wenn man zu nah dran ist.
    Sehr interessantes Bilddokument. Schade, dass ich das Museum seinerzeit nicht besucht habe.
    LG Dieter
  • Lothar Röser 08/12/2014 20:34

    Interessantes Zeitzeugnis des kalten Krieges...
    VG Lothar
  • Claire Werk 08/12/2014 19:18

    Aha, es ist also möglich Wrackteile zu bergen und die Absturzursache herauszufinden. Das macht man ja nicht überall so, machnmal denkt man sich einfach eine Wunschabsturzursache aus und verbreitet diese durch alle Medien.
    Danke für die Aufklärung
    LG Claire
  • Annette He 08/12/2014 15:59

    In letzter Zeit erinnert viel an den kalten Krieg. Unglaublich, wenn wir uns heute bewußt machen, was damals abgelaufen ist. Und: wir waren dabei.

    Gruß,
    Annette
  • SUZIKJU 08/12/2014 13:10

    Glienicker Brücke könnte wieder an Bedeutung gewinnen, wenn das so weiter geht mit der Haltung von EU und Putin. Auf den Film bin ich schon gespannt.
    LG Regina