Unser Außenposten - Kater Fauchi
Das Bild ist sehr schlecht, mir geht es hier aber nicht um die Qualität des Fotos, sondern wieder einmal - wie ja fast bei all meinen Bildern - um die Geschichte die dahinter steckt.
Seit ca. einem Jahr füttere ich diesen schwarzen Kater mit durch. Er war sehr, sehr scheu, zuckte bei jedem Geräusch zusammen und rannte weg. Sein Fell war verfilzt und hatte kahle Stellen, er fraß immer ganz gierig, markierte noch den Futterplatz und rannte dann schnell wieder von dannen. Am 20.Februar 2014 gelang es mir endlich den Kater einzufangen und ihn vom TA kastrieren zu lassen.
Die ganze Aktion lief damals über den -Tierschutz- doch ich ließ den Kater wieder hier frei und kümmerte mich weiter um ihn. Das TH nimmt ja bekanntlich keine Streuner auf und man hätte den Kater auch keinen Gefallen getan, wäre er dort eingesperrt.
Ganz langsam und mit ganz viel Geduld schaffte ich es inzwischen, dass der Kater zu mir in die Küche zum fressen reinkommt. Ich habe ihn "Fauchi" genannt, denn er muss immer erst mal fauchen, wenn er mich sieht.
Inzwischen kommt Fauchi auch schon mal in die Wohnstube rein, schnüffelt bissel rum und flitzt dann wieder raus. Vor kurzem stahl er sich aus Sophies Spielzeugkiste eine Plüschmaus, die er mit raus nahm. Ich musste richtig lachen. Seit ein paar Tagen habe ich gesehen, dass Fauchi sehr komisch frisst.
Mir ist das zwar schon länger aufgefallen, aber diesmal ließ er das Futter immer wieder aus seinem Mäulchen rausfallen. Auch beim Katzenmilch schlabbern beschmierte er sich sein ganzes kleines Gesicht. Um es kurz zu machen, ich fing Fauchi erneut ein, ich brauchte ja nur die Küchentür zu zumachen als er zum fressen rein kam. In der Wohnung verkroch er sich erst mal, kam nur zögerlich zum fressen hervor, aber er ging brav aufs Klo und war auch lieb. Gestern nun konnten wir ihn endlich überlisten und er ging in die Transportbox.
Ich habe Fauchi mit Absicht Zeit gelassen, bis er da von alleine rein geht. Ich will nicht sein Vertrauen zu mir, welches er ganz langsam aufbaut, wieder zunichte machen.
Beim TA musste Fauchi allerdings in eine kleine Narkose gelegt werden, sonst hätte man ihn nicht untersuchen können.
Und nun kommt die Hiobsbotschaft:
Fauchi muss sich einmal den Kiefer und beide Vorderbeinchen gebrochen haben. Der Bruch ist schon älter und wieder gut verheilt, aber sein Kiefer ist schief zusammen gewachsen. Deshalb kann er auch nicht richtig kauen, er beißt sich wohl manchmal auf das Zahnfleisch und das Essen fällt ihm dann wieder aus dem Mäulchen heraus. Auch die Vorderbeinchen sind krumm, das erklärt jetzt auch, warum er immer so staksig und hochbeinig am Futternapf steht.
Die TÄ meinte, dass Fauchi höchsten 2 Jahre alt ist und er evtl. einmal von einem Auto angefahren, oder misshandelt wurde. Letzteres mag ich mir gar nicht vorstellen, aber ich weiß, das hat mir eine Frau aus der Nachbarschaft erzählt, die es gesehen hat,
dass Fauchi von einem anderen Nachbar weg getreten wurde. Der mag keine Katzen und begründete das noch damit, dass der Kater nur Krankheiten überträgt.
Ansonsten ist Fauchi gut drauf, die Ohren und die Mundschleimhäute sind o.k. die Augen sind auch in Ordnung und er wiegt 4,5 Kilo. Er ist auch schön muskulös, sein Herz schlägt im Takt, keine Lungengeräusche hörbar. Sein Fell sieht schon viel besser aus, es glänzt richtig in der Sonne. Das macht bestimmt mein gutes Futter.
*freu*
Ich habe Fauchi noch impfen lassen und er bekam Frontline gegen die Zecken aufs Fell. Er hat jetzt einen Ausweis, der läuft auch auf unseren Namen.
Fauchi gehört ab jetzt fest als "Außenposten" mit zu unserer Familie dazu.
Kerbi hätte das auch so gewollt, er hatte sich mit Fauchi immer vertragen. Sophie ist gnädig, sie tut Fauchi nichts und geht ihrer Wege.
Nachdem Fauchi über Nacht seine Narkose ausgeschlafen hatte, habe ich ihn heute früh wieder raus gelassen. Er hat ja auf der Terrasse seinen Sitz und einen Unterschlupf, welchen Steffen für ihn gebaut hat. Ich dachte, dass ich es jetzt bei Fauchi bis in die Steinzeit versch... habe und er erst mal von mir die Nase voll hat. Aber weit gefehlt, so schnell wie er heute früh in die Freiheit rausgerannt ist, so kam er vorhin auch wieder in die Küche zum fressen rein. Er hört auf seinen Namen, wenn ich ihn rufe und ich denke mal, Fauchi wird mein nächster Herzenskater, bis Weihnachten habe ich ihn zahm.
Alles wiederholt sich, Kerbis Schicksal war ähnlich. Ich hoffe immer noch so sehr dass Kerbi doch wieder heim kommt.
Juan 08/07/2014 18:11
eine traurige Geschichte, durch dich lobenswerter Weise ein gutes Happy-End" Bravo..Lieb Grüsse Juan.
Anoli 07/07/2014 23:29
Du bist phantastisch, Astrid.Ich ziehe immer wieder den Hut vor dem, was Du für die Miezen tust!!
LG Ilona
Sabine Kalweit 04/07/2014 21:22
Manchmal passiert das auch, wenn sie aus großer Höhe fallen....oder schlimmeres....Man sagt ja immer, Katzen fallen auf die Pfoten- aber viele fallen auf´s Kinn, was dann solche Folgeschäden hat.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß es mit Euch klappt. Welcher Kater könnte Dir auch kein Vertrauen entgegenbringen. Er muss wissen, besser kann er es einfach nicht treffen, als zu Eurer Familie zu gehören.
liebe Grüße von Sabine
Astrid Wiezorek 04/07/2014 10:20
@Heike: Da wäre ich glatt dabei, denn wer zu Tieren nicht gut ist, ist in meinen Augen auch kein Mensch. Aber glaube mir, der Typ hat schon seine Strafe bekommen. Will das hier nicht öffentlich bekannt geben, aber tauschen würde ich mit ihm nicht. Wir telefonieren mal.LG Astrid
Heike T. 04/07/2014 9:20
Astrid, der Kleine wird sehr genau merken dass du es gut mit ihm meinst. Gerade Katzen haben da sehr schnell den Plan im Sack. Und wenn er genug Zeit zum essen hat macht es ja auch nichts, dass ab und an ein Bröckchen wieder aus dem Mäulchen fällt. Der wird schon bald zahm, das glaube ich auch. Indra war ja auch so eine arme, verschreckte Socke, und wenn man sie heute ansieht mag man das gar nicht glauben.Ob der Nachbar da Mitschuld hatte weiß man natürlich nicht, aber wenn er nach Katzen tritt, und das auch noch fest, hätte ich da einen Vorschlag: ich komme euch besuchen, wir warten bis es dunkel ist, lauern ihm auf, eine hält den Typen fest und die andere tritt ihn in den Allerwertesten, aber kräftig!!! Biste dabei?
LG, Heike
Christine Kiechl 04/07/2014 8:22
Die vom Schicksal gebeutelten Tiere finden dieTür zu Astrids großem Herzen und ich bin sicher,
dass Fauchi Dir seine Liebe täglich entgegenfaucht.
Eine wunderbare Astridgeschichte!
Steffen sei Dank für die tolle Unterkunft im Freien.
Liebe Grüsse und ein schönes Sommerwochenende
wünscht Christine
Corinna Lichtenberg 03/07/2014 22:43
Liebe Astrid, wie schön, dass es dich gibt! Fauchi Wird bestimmt ein gutes Leben bei Euch haben! Und du wirst sehen, bald wird ihm der Schlafplatz draußen nicht mehr genügen und auch Sophie wird sich an ihn gewöhnen. Ja, Menschen gibt es… Meinen Max Hat ja auch so ein „Vogelliebhaber“ erschossen :-(LG Corinna
Alfons Mühlegger 03/07/2014 22:00
Ach Astrid du hast so ein großes Herz für Tiere und das finde ich so toll an dir man muss immer nach vorne blicken es ist schlimm wenn das Schicksal zuschlägt und einem eine Katze stirbt oder man eine vermisst aber ich tröste mich immer damit das jede Katze die ich gehabt habe viel früher gestorben wäre und ich ihr noch ein paar schöne Jahre bereiten konnte und sie geben uns dafür ihre ganze liebe.Alle unsere Katzen waren für jeden von uns was ganz besonderes und sind unvergessen.
Aber es gibt immer wieder neue die unsere Hilfe brauchen und auf uns angewiesen sind darum finde ich es so toll das du dich um Fauchi kümmerst und er wird dir es sein ganzes Leben lang danken.
Und ich danke dir auch in seinen Namen.
Ganz liebe Grüße
Alfons
Mary.D. 03/07/2014 20:21
Ich freue mich so darüber,daß es noch Menschen gibt,die wie du sind...freue mich,daß Fauchi eine Versorgung erfährt...daß er sie auch angenommen hat!Ganz liebe Grüße,Mary
Steffen°Conrad 03/07/2014 19:34
Oh wie schön das der Fauchi langsam auftaut.Er hat ja so schlimmes erlebt,
das prägt aber bei Dir fühlt er sich geborgen.
Er wird sicher noch zutraulicher-
es wird dauern.
Aber das ist auch gut für Dich,
das es langsam geht.
Liebe Grüße
Steffen, Maus+Bolli
† Ingrid Sihler 03/07/2014 19:17
Ach je, Fauchi, Du liebenswerter Kater, was musst Duwohl schon Schlimmes erlebt haben, aber jetzt bist Du
in den liebsten und fürsorglichsten Händen, die man sich
nur vorstellen kann und ich denke, das spürst Du auch
genau, da hast Du in Deinem Unglück doch noch das
große Los gezogen, dass sich die liebe Astrid so rührend
um Dich kümmert, natürlich kann er Kerbi nicht ersezten,
aber er würde sich bestimmt freuen, dass Du so gut auf-
gehoben bist und auch immer mehr Vertrauen fasst
glg
Ingrid
Moni R 03/07/2014 19:03
es ist immer wieder so....die gepeinigten werden mit viel liebe die größten und anhänglichsten katzen. ich wünsche euch, dass es weiterhin so gut läuft. er ist ja nun bestens versorgt und weiß es sehr genau zu schätzen:))lg moni
Heide G. 03/07/2014 18:33
das ist wieder eine herzzerreissende Geschichte, und ich tippe darauf, dass er aus dem Fenster gefallen ist; seine Verletzungen wären typisch dafür.Du glaubst gar nicht, wie sehr ich ihm Glück wünsche und Kerbi auch und allen. Ich finde es prima wie du dich um ihn kümmerst!!
Babette Holzhauer - Goergens Schätzelein 03/07/2014 18:03
Dass er immer zutraulicher wird, ist ja eine schöne Nachricht. er merkt auch, dass du ihm nichts böses willst, sondern, dass er es gut hat. Das wird alles noch.Ich freu mich, dass er auf der Decke wohlfühlt, die ich ja eigentlich für Kerbi gestrickt hatte. Kerbi würde sie bestimmt mit ihm geteilt.
ReinholdU 03/07/2014 17:09
Du hast wieder einmal eine ungewollte Katze gerettet. Sicher wirst Du nicht mehr lange brauchen bis er ein Hauskater wird!! Meinen Moritz habe ich damals auch ganz langsam an mich gewöhnt, und ein Vierteljahr später war er in der Wohnung und ist auch nachts reingekommen (es war dann schon kalt). Er hatte sich uns auch ausgesucht.Nur Maxi wollte ihn nicht. Das hat ihn aber nicht gestört.
VG Uli