Unser letztes Stilleben
Die erste Stunde unseres Lebens
ist auch die erste Stunde unseres Sterbens.
Die Tage fliessen dahin und unwiderruflich läuft das Leben ab.
Man stirbt nicht, weil man krank war, sondern weil man gelebt hat.
Der Tod ist der Erlösung von allen Schmerzen und völliges Aufhören,
über ihn gehen unsere Leiden nicht hinaus.
Der Tod ist die Befreiung und das Ende von allen Übeln,
er versetzt uns wieder in jene Ruhe zurück, in der wir lagen,
ehe wir geboren wurden.
Bedauert jemand die Toten,
so muss er auch die Ungeboren bedauern.
Der Tod ist weder ein Gut noch ein Übel,
denn ein Gut oder ein Übel kann nur etwas wirklich Vorhandenes sein;
was aber selbst nicht ist und alles in ein Nichts verwandelt,
das gibt uns keinem Schicksal preis.
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Lucius Annaeus Seneca
(ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.),
römischer Politiker, Rhetoriker, Philosoph und Schriftsteller
Gerd Geiger 29/03/2009 0:01
Sehr berührend.lg, gerd