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Ivens Elke


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Unterwegs in Tarp

Ich bin kreuz und quer durch ganz Süddeutschland gewandert,
habe im Schwarzwald in Holzhütten genächtigt, bin zu Fuß,
nicht nur auf Schusters Rappen, sondern auf nackten Sohlen in die Schweiz gezogen
und habe oft statt einer Zimmerdecke auch nur den nackten Himmel über mir gehabt.
Als ich sesshaft wurde, war es nur dem äußeren Schein nach.
Nirgends hielt es mich lange,
und wenn ich drei Monate in einer Stadt zugebracht hatte, trat ein Zustand von Lufthunger ein.
Berg und Gebirge zogen mich immer lebhafter an.
Ich war monatelang unterwegs, wie um die mir gemäße Landschaft zu suchen.
Zwischen meinem dreißigsten und vierzigsten Jahr bin ich in Italien von Stadt zu Stadt gezogen,
aber alles Entzücken über die Schönheit, alle Sehnsuchtsbefriedigung konnte mich auf die Dauer nicht festhalten.
Nach einer Weile verlangte mich nach einem Wald, nach einer Wiese, einem Schatten gebenden Baum,
ja sogar einem schweren Wolkenhimmel.
Der Süden rief mich, aber dem Norden war ich zu Eigen.
*
Jakob Wassermann, (1873 - 1934)

Comentarios 1

  • Astronom 17/11/2009 20:21

    Die beiden schönsten Dinge sind die Heimat,
    aus der wir stammen,
    und die Heimat, nach der wir wandern.

    Heinrich Jung-Stilling (1740 - 1814)