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Bei dem Titel kommt man sofort auf den guten Hirten. Der eigentlich seine Schafe im Sauwetter führen sollte. Aber da ist niemand zu sehen. Die wirken völlig alleine. Rechts im Bild dann der Grund: Der gute Hirte hinter dem Leichentuch versteckt.
Vor 2000 Jahren: Umgebracht von Leuten, die es eine Zumutung fangen, dass da einer ist, der sagt, wie toll er es sich vorstellt, wenn die Leute zur Abwechslung einmal nett zueinander wären.
Vor 30 Jahren: Waren die Kinder eigentlich ganz froh, wenn der gute Hirte nicht Nachts in ihr Zimmer kam.
Und heute? Machen die Verantwortlichen von damals immer noch die Augen zu. Und die echten Christen müssen sich fragen lassen, was sie denn bei den Kinderschändern wollen. Als bestünde die ganze Kirche nur aus denen.
Gruß, Anette
Ich bin überzeugte Christin. Trotzdem setze ich mich für die Kinder ein, mit denen ich täglich zu tun habe. Ich kann nicht die ganze Welt retten, also setze ich da an, wo ich einen Hebel habe.
Schau dir nochmal mein Lockdowntagebuch an. Meine "despair and hope" Reihe. Dann siehst du, wo ich Aufarbeitung fordere. Da, wo ich die Betroffenen direkt erreiche. Direkt neben ihnen stehen und ihnen helfen kann. Für mehr reicht es nicht. Mehr Kraft habe ich nicht ...
Aber ich erinnere mich noch gut an Worte von dir, die an der Stelle zu mehr Ruhe und besonnenheit mahnen. Wir haben alle Themen, die uns mehr betreffen und Themen, wo wir weniger ausrichten können. Und Menschen neigen leider dazu, Probleme weg zu schieben, wenn sie sich damit nicht befassen wollen. Manchmal mit berechtigten Gründen. Manchmal aus Trägheit. Ersteres ist ok. Letzteres nicht.
Kann ich alles so unterschreiben wie du es schilderst. Und nein, mein Frust gilt nicht der Religion im Allgemeinen und erstrecht nicht den Christen im Allgemeinen.
Mein Problem ist ein ganz anderes. Ich Machs jetzt mal ganz einfach:
Wenn sich die Kirche nicht reformiert, altes Gedankengut abschüttelt und endlich anfängt transparent und ehrlich mit Kindesmissbrauch aufzuräumen, Strukturen die Straftäter schützen zu zerschlagen, kann ich mich leider nicht zu Besonnenheit und Ruhe zwingen.
Es wurde sich über Jahrzehnte an Kindern und Jugendlichen vergangen, Täter wurden/werden beschützt ... und jetzt will die Kirche dies intern klären?!? Habe kein Verständnis.
Wenn die Schafe jetzt nicht beginnen sehr laut und intensiv einen Wandel zu erzwingen, wird Ungerechtigkeit weiterhin ein Bestandteil dieser Religion sein ... so meine Einschätzung.
Ich sehe den Hauptgrund für die Missbrauchsskandale nicht in der katholischen Kirche, sondern im menschlichen Wesen. Weil mir derartige Dinge immer wieder begegnen: Menschen machen fehler, begehen vielleicht Verbrechen. Und dann soll es ignoriert werden, weil es einfacher ist. Das ist überall so, nicht nur in der Kirche.
Deshalb halte ich es für falsch, eine Institution verantwortlich zu machen. Zu einfach. Setz dieselben Menschen in eine Behörde und du hast den nächsten Politskandal. Nur kommen dann die Leute und sagen "Du darfst das nicht dem Staat anlasten. Dann gefährdest du unsere Demokratie"
Außerdem: Es gibt so viele Katholiken, auch Priester, die aufschreien. Nur werden die nicht gehört. Und dann gehen sie auf die Straße und werden mit verantwortlich gemacht. Pauschale Verurteilung Aller für die Fehler einiger ist nie die Lösung.
Wenn du verstehen möchtest, warum ich so empfindlich reagiere bei dem Thema, dann schau dir mal die Diskussion unter diesem Bild hier an:
Noch schlimmer war es unter einer Fotoserie zur Priesterweihe des jungen Diakons auf dem Bild. Dabei ist er definitiv zu jung, um schon Kinder vergewaltigt zu haben.
Ich verstehe dich in Teilen sehr gut. Pauschalisieren geht garnicht. Ist auch nicht mein Ansinnen, habe ich auch weiter oben eindeutig drauf hingewiesen.
Klar ist auch für mich: Kindesmissbrauch ist ein Problem deren Ursprung nicht in einer Institution zu suchen ist. Bin da völlig bei dir, die Kirche trifft hier nicht die Schuld. Aber die Kirche bekämpft, meiner Meinung nach, dieses Problem nicht ausreichend und schlimmer noch ... sie schützt in Teilen Täter und nicht die Opfer. Das ist offensichtlich und gehört in deine Erzählung mit hinein.
Du schreibst: "Menschen machen Fehler, begehen vielleicht Verbrechen. Und dann soll es ignoriert werden, weil es einfacher ist. Das ist überall so, nicht nur in der Kirche."
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Das ist Whataboutism der hier für mich nicht geht. Strafbestand - Verfahren - Urteil ... das ist die Reihenfolge. Die immer und überall stattfinden sollte. Die Kirche und ihr Kirchenrecht kann dies nicht leisten.
Zu deinem Link und der Diskussion, ohne ALLES gelesen zu haben: aus Sicht eines Betroffenen sicher nicht ganz einfach etwas gutes zu erkennen in deinem Foto und dem Titel (... mit wenig Vorstellungskraft konntest du das sicher vorhersehen, oder? )
Aber klar, betroffen sind wir nicht alle und vieles passiert nur im Kopf. Das Thema ist nun mal da und beschäftigt einen Teil der Gesellschaft anders als dich. Ich kann das gut verstehen, es schmerzt eben.
Mir liegt es fern zu pauschalisieren und ich verstehe dich voll und ganz, auch für dich ist all dies schmerzlich – du hast einen breitgefächerten Blick auf all diese Dinge und kämpfst für dich und deine Sichtweise, Erfahrung und das Gute im Menschen.
Sehr intensiv mit den beiden Blicken - der zu Boden geneigte trotz Verschleierung rechts und der gerade Blick des Schafes auf der linken Seite. Eindrucksvoll.
Sehr intensiv. Das Thema sehr gut umgesetzt. Die Wirkung des Gesichtes, die Verschleierung, die Dimension im Vergleich zu den Schafen. Sehr eindrucksvoll.
Ich denke, ich verstehe die Symbolik mit den Schäfchen und der Mutter Kirche.
Beide Bildteile finde ich gut, auch wenn mir das Schafbild arg stark gekörnt erscheint.
Die Symbolik stimmt auch, aber sie ist mir zu abstrakt. Die "Mutter Kirche" als "wabernder Geist über allem" besteht nämlich aus realen Menschen, und die sollen, verdammt nochmal, endlich konkret etwas tun, sonst sind bald - verdienterweise - die Schäfchen weg.
Der Staat (!) muss hier was tun! Es ist ein strafrechtlicher Prozess überfällig. Dir Kirche kann in diesem Land in Teilen immer noch so verfahren wie vor 500 Jahren. Das Kirchenrecht ist ne volle Katastrophe. Kinderschänder werden geschützt und/oder lediglich versetzt. Energischer geht die Katholische Kirche vor wenn Menschen in 2. Ehe leben wollen, diese dürfen dann nämlich ihren Job in einer kirchlichen Einrichtung nicht fortsetzen. Das Thema ist so absurd krank – es kotzt mich nur noch an.
Ich fürchte, Du hast recht, auf Selbstheilungskräfte der Kirche ist kaum zu hoffen, weil sich die, die guten Willens sind, vermutlich in absehbarer Zeit nicht durchsetzen werden.
jaja, auf die Schäfchen muss man gut aufpassen ... das hat wohl der eine oder andere etwas übertrieben. Wegschauen geht aber so langsam nicht mehr ... es ist mehr als 5 nach 12.
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Anette Z. 06/02/2022 15:40
Bei dem Titel kommt man sofort auf den guten Hirten. Der eigentlich seine Schafe im Sauwetter führen sollte. Aber da ist niemand zu sehen. Die wirken völlig alleine. Rechts im Bild dann der Grund: Der gute Hirte hinter dem Leichentuch versteckt.Vor 2000 Jahren: Umgebracht von Leuten, die es eine Zumutung fangen, dass da einer ist, der sagt, wie toll er es sich vorstellt, wenn die Leute zur Abwechslung einmal nett zueinander wären.
Vor 30 Jahren: Waren die Kinder eigentlich ganz froh, wenn der gute Hirte nicht Nachts in ihr Zimmer kam.
Und heute? Machen die Verantwortlichen von damals immer noch die Augen zu. Und die echten Christen müssen sich fragen lassen, was sie denn bei den Kinderschändern wollen. Als bestünde die ganze Kirche nur aus denen.
Gruß, Anette
Antje Findeisen 03/02/2022 16:52
Scheinheiligkeit ohne Veranwortung.LG Antje
Claudia Britt 03/02/2022 14:27
Sehr intensiv mit den beiden Blicken - der zu Boden geneigte trotz Verschleierung rechts und der gerade Blick des Schafes auf der linken Seite. Eindrucksvoll.Thomas Tilker 03/02/2022 12:48
!!!!!!!...ohne Worte...
Bernadette O. 01/02/2022 23:40
verschleiert ...Oder: Wenn man die Augen schliesst, ist nichts mehr sichtbar ...
seanachie 01/02/2022 19:07
Bei dem Thema bin ich sprach- und fassungslos.Manchmal sagen Bilder eben mehr als 1000 Worte.
Eindrücklich!LG, seanachie
s. monreal 01/02/2022 15:23
Sehr intensiv. Das Thema sehr gut umgesetzt. Die Wirkung des Gesichtes, die Verschleierung, die Dimension im Vergleich zu den Schafen. Sehr eindrucksvoll.Eva B. 01/02/2022 14:51
Eindrücklich. Gut.Die Thematik, so abscheulich und absurd.
jeverman 01/02/2022 13:08
Sehr gut das!André Reinders 01/02/2022 12:18
Eine sehr berührende Komposition!!!LG
André
Alonso69 01/02/2022 11:29
Die traurige Thematik sehr gut umgesetzt.LG Helli
Manfred Schneider 01/02/2022 11:18
!!!!!lg manfred
Mira Culix 01/02/2022 10:56
Ich denke, ich verstehe die Symbolik mit den Schäfchen und der Mutter Kirche.Beide Bildteile finde ich gut, auch wenn mir das Schafbild arg stark gekörnt erscheint.
Die Symbolik stimmt auch, aber sie ist mir zu abstrakt. Die "Mutter Kirche" als "wabernder Geist über allem" besteht nämlich aus realen Menschen, und die sollen, verdammt nochmal, endlich konkret etwas tun, sonst sind bald - verdienterweise - die Schäfchen weg.
ShivaK 01/02/2022 9:56
jaja, auf die Schäfchen muss man gut aufpassen ... das hat wohl der eine oder andere etwas übertrieben. Wegschauen geht aber so langsam nicht mehr ... es ist mehr als 5 nach 12.ilkschmidt 01/02/2022 8:55
Ein immer aktuelles Thema, sehr gut umgesetztlg ilka