Vernagelt - nicht ganz ernst gemeint

Vernagelt - nicht ganz ernst gemeint

Heimwerkers Leid, des Künstlers Freud
Oder: Über die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Das Bild, es musste an die Wand!
So nahm er den Hammer in die Hand,
Zur großen Tat nun fest entschlossen,
Voll hohem Mut und unverdrossen.
Ein Sechspfünder würde es wohl machen;
Der sollte gleich auf den Nagel krachen,
Derselbe dem Bild viel Halt verleihn;
Viel Jahre lang würde man sich dran erfreun.
Nun holte er aus zum vernichtenden Schlag.
Mein Gott, was war das für ein herrlicher Tag!
Der erste Schlag jedoch traf nur aufs Holz,
Der zweite den Nagel. Aber was solls?
Der nämlich krümmte sich nur so vor Lachen.
Der nächste Schlag! Was willst du da machen?
Auch voll daneben; das sind ja Sachen!
Nach dem vierten Hieb a la Dereck Chisora:
Die Trümmer von Sodom und Gomorrha.
Der fünfte Schlag dann voll Wucht auf die Finger.
Es spritzte das Blut und platt warn die Dinger.
Hau weiter nur drauf wie ein Teufel so wild!
Am Ende gibt’s doch noch ein schönes Bild:
Verbogene Nägel, ineinander verdreht,
Ist auch große Kunst, für den, der´s versteht.
Harmoniert doch ganz gut am Ende noch
Sogar mit Bildern von Rembrandt und Gogh.
Und die Moral von der Geschicht
Ergibt sich logisch aus dem Gedicht:
Wo rohe Kräfte ziellos walten,
Kann auch kein Nagel die Richtung halten.
Aber am Ende ist das sogar Kunst,
Was da im Hause die Wände verhunzt.


Alaaf und Helau, gilt mein Ruf nun all denen,
die über sich selbst noch herzhaft lachen können,
ohne sich selbst so furchtbar ernst zu nehmen,
andern aber und sich selbst den Spass am Leben gönnen.

Drum fotografiert nicht immer alles mit soviel Schwarz.
Das empfiehlt euch Gajus, der kölsche Jeck us dem Harz.