Regresar a la lista
(VI) Wieder schönes Haareis an den Ästen der alten Schwarzerle ...

(VI) Wieder schönes Haareis an den Ästen der alten Schwarzerle ...

16.526 4

Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(VI) Wieder schönes Haareis an den Ästen der alten Schwarzerle ...

... in Neukappl/Opf. am 26.12.2018.
Auf allen drei Bildern (IV) bis (VI) der kleinen Serie sieht man, daß die R o s a getönte Wachskruste (Exidiopsis effusa) als Pilz hier für die Entstehung des Haareises verantwortlich ist.

Auch dieses Foto ist genau von unten gegen den Himmel aufgenommen worden. Ein "Schlüsselbild" - dachte ich! Denn es scheint die Frage zu beantworten, warum die Haareisfäden entgegen der Schwerkraft auch hier von unten nach oben wachsen. Klar, dachte ich jetzt: Sie folgen ja der von ihnen abgehobenen Rinde nach außen; denn das Haareis wirkt oft als "Rindensprenger". Sie "kleben" offenbar dabei an der Rinde fest. Und entstehen allerdings immer aus dem Holz selbst mit seinen Poren unter Mitwirkung von Pilzen - und nicht aus der Rinde (siehe die voraufgegangenen Erklärungen!).
Jetzt habe ich aber auch schon öfter Haareis genauso wachsen gesehen, das an Ästen entstand, die offenbar schon länger entrindet waren (entsprechende Fotos muß ich noch raussuchen und zeige sie dann - nach Vergleich etlicher aus den letzten Jahren). Die Rinde kann also offensichtlich nicht allein die Erklärung für diese Art des Wachstums sein!
Vielleicht ist das dichtere Vorkommen von schweren Wassermolekülen an der Unterseite der Äste für die Haareisbildung an der Zweigunterseite mit verantwortlich - allerdings wahrscheinlich nicht für die Scheitelung; das Eis hat doch die Wahl, bei Ästen ohne Rinde ganz ungerichtet - und vor allem ungescheitelt! - wie Igelstacheln oder eine Meckifrisur vom Holz aus nach außen zu wachsen!
Vielleicht spielen da noch (elektrostatische?) Anziehungs- oder Abstoßungskräfte eine Rolle???
Eventuell ist das auch beim schwereren Kammeis aus dem Boden so, das auch an steilen Flächen manchmal nach oben zu wachsen scheint ...
Für den nach links weisenden, neu gewachsenen "Schopf" auf diesem Foto in Bildmitte und die rechts oben und links unten neu entstehenden Fäden scheint doch jedenfalls die weiter entfernte Rinde kein Grund für eine Verbiegung zu sein ...
Es bleibt spannend - und ich suche und beobachte weiter. Wenn ich etwas Neues herausfinden sollte, zeige ich es hier.

P.S. (30.12.18): Ra Da aus dem facebook hatte gestern in einer Pilzgruppe die m.E. naheliegendste Erklärung für das regelmäßig auftretende Phänomen!
Da der Ast mit dem Pilz, der das Haareis produziert, durch die Stoffwechselaktivität immer etwas wärmer als die Umgebung ist, bilden sich ja kleine Aufwinde um den Ast - dabei wird kältere Luft von unten angesaugt; diese "Mikrothermik" wird die Eishaare nach oben verbiegen!
Danke, Ra Da! Ich wäre nicht drauf gekommen ...

27.12.18

Comentarios 4

  • Almedo 27/12/2018 23:31

    Eine spannende Dokumentation in Wort und Bild...ich bleib natürlich dran.
    Kann es nicht sein, dass Haareis dem Licht folgt und nach oben strebt, denke ich mal so...
    Bis bald,
    Alfred
    • Dr.Thomas Frankenhauser 28/12/2018 7:33

      Interessanter Gesichtspunkt, Alfred! Doch Haareis ist ja kein Lebewesen wie z.B. eine Pflanze mit ganz anderen Funktionen. - Vielleicht ist aber die mit dem Licht von oben kommende Wärme ein Grund. Durch (von uns nicht bemerktes) Anschmelzen oder Sublimieren der "oberen" Anteile verbiegt sich eventuell der Haareisfaden. Was aber beim Scheiteln der gerade unten wachsenden Haare wiederum keine Erklärung wäre, denn die liegen ja im Schatten - wenigstens größtenteils. Und die Schwerkraft spielt eben wohl keine (große) Rolle; es wird ein durch mehrere Umstände ausgelöstes Phänomen sein. Hatte schon überlegt, ob es bereits beim Eisaustritt an der Holzoberfläche (wasserverteilungs-oder wasservorrats-bedingt für die Pilzaktivität?) entstehen könnte, denn die Scheitelung ist ja eine (fast) immer auftretende, konstante Eigenschaft des Haareises. Elektrische Abstoßung? - Jedenfalls vielen Dank für Deine gute Anregung! Nach wie vor ist es sehr spannend - mal sehen, ob jemand noch irgendwas findet! Die Fragestellung mit Deinem Vorschlag schreibe ich auch nochmal ins facebook - in der Hoffnung auf neue Ideen, so wie von Dir :-) ... LGT
  • alicefairy 27/12/2018 17:05

    Also deine Serien sind echt der Hammer und die Beschreibungen dazu höchst interessant
    Lg Alice
  • Karl G. Vock 27/12/2018 15:16

    Interessante Dokumentation.

    LG
    Karl

Información

Secciones
Carpeta BASIKRYOGENE
Vistas 16.526
Publicada
idioma
Licencia

Exif

Cámara Canon EOS 550D
Objetivo Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro
Diafragma 11
Tiempo de exposición 1/200
Distancia focal 150.0 mm
ISO 400

Le ha gustado a

Fotos favoritas públicas