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Hier mal ein kleiner Text dazu (c&p) von meiner Seite
Um eines schon vorweg so nehmen: In diesem Beitrag geht es nicht um die Fotografie mittels Blitzlicht sondern um wirkliche Blitz- und Gewitterfotografie, was zwar eine extravagantes, aber überaus lohnenswertes und interessantes Unterfangen ist, sofern man ein paar Kleinigkeiten dazu beachtet.
Sicherlich stellt sich der interessierte Leser nun die Frage: Wie kommt man zu einem Thema wie Blitzfotografie? Dies liegt wahrscheinlich an den Wurzeln des Autors, welcher dem Fachgebiet der Meteorologie entspringt. Jedes Jahr in der Zeit von ca. März bis September geht es bei entsprechender Wetterlage auf zu so genannte Storm-Chasings (Sturm- Jagt), bei welchen interessante oder verdächtige Gewitterzellen entweder mehr oder weniger aus der Ferne betrachte, fotografiert oder gefilmt werden oder in die Gewitterzellen hinein gefahren wird (so genanntes Core punching, was man aber eher erfahrenen Chasern überlassen sollte, da dies überaus gefährlich werden kann), um anderen Personen oder Institutionen (z.B. Wetterdienste) von den Geschehnissen innerhalb der Zelle zu Berichten, da zur Zeit noch keine Moderne Technik (zumindest in Deutschland) dazu in der Lage ist, in eine Gewitterzelle hinein zu schauen.
Sicher ist sicher
Zu Beginn sollte der wohl wichtigste Punkt bei der Gewitterfotografie nicht unerwähnt bleiben: Die Sicherheit. Gewitter, im speziellen Blitze sind gefährlich, das weiß jedes Kind. Begibt man die dennoch auf die „Jagt” sollte man einige Dinge beachten:
Ist das Gewitter schon am Ort (Blitz und Donner erfolgen mehr oder weniger zeitgleich), so sollte man sich keinesfalls mehr im freien aufhalten sondern, falls möglich, seine Aufnahmen auf einem Gebäude oder aus dem Auto heraus fortsetzen ( hier wirkt der so genannte farradayischen Käfig). Auch wenn ein Gewitter noch scheinbar weit entfernt schein, besteht die Gefahr, dass Blitze auch im direkten Umfeld des Fotografen einschlagen (Auf eine nähere Erläuterung warum und wieso wird an dieser Stelle verzichtet, da dies ansonsten eher eine physikalische Abhandlung würde). Um Dies zu vermeiden sollten solche Aufnahmen niemals, z.B. von einem stählernen Aussichtsturm oder von einem freien Berggipfel aus gemacht werden, auch wenn der Reiz hierfür sehr groß ist. Sicherheit ist oberstes Gebot. Letztlich reicht aber gesunder Menschenverstand um zu erkennen, ab wann es zu gefährlich wird.
“Sicherheit ist oberstes Gebot”
Welche Kameras empfehlen sich?
Im Grunde kann man mit jeder Kamera einen Blitz aufnehmen. Dennoch sollten die Kamera für gelungene Blitzaufnahmen (bei Nacht) einige Parameter erfüllen: Zum einen sollte die Kamera eine Belichtungszeit von mindestens 30 Sekunden oder, noch besser eine so genante bulb-Funktion besitzen, mit der man ohne Begrenzung belichten kann. Des Weiteren sollte die Kamera Rauschunempfindlich sein, da bei den oftmals langen Belichtungszeiten ansonsten ein stark verpixeltes Bild heraus kommt. Am besten nutz man, falls die Gegebenheiten es zulassen, eine möglichst niedrige ISO-Zahl. 50 oder 100 wären ideal, aber leider nicht immer möglich. Das non-plus-ultra bei der Blitzfotografie sind natürlich digitale Spiegelreflexkameras aufgrund ihrer meist hervorragenden Bildqualität und ihres geringen Raschverhaltens.
Mit der Brennweite kann man bis etwa 80, manchmal auch 100 oder 120mm gehen, was aber immer im einzelnen vom Wetter und der Trübung der Luft abhängt. Geht man zu stakt in den Telebereich, so erscheinen die Blitze aufgrund der Luftverschmutzung und der schwächeren Leuchtkraft zunehmend orange, teils sogar kräftig rot, was aber im Einzelfall auch einen gewissen Reiz haben kann. Somit sind der Entfernung zum Gewitter schon Grenzen gesetzt. Für gelungene Aufnahmen sollte man zwischen 0 und 10 Kilometer entfernt sein. Eine Entfernung von 10 bis 50 Kilometer ist zwar technisch durchaus noch möglich, aber die Qualität der Bilder nimmt dann meist langsam ab. Aber in klaren Sommernächten sind manchmal selbst Entfernungen von weit über 100 Kilometern fotografisch festzuhalten, was aber meist keine schönen Bilder ergibt.
Zurück zur Ausrüstung: Ein weiterer, wichtiger Punkt sind Stativ und Fernauslöser. Ohne diese geht es kaum, Aufgrund der bei Gewittern häufig auftretenden heftigen Winde empfiehlt es sich, beim Stativ nicht zu sparen und eher auf ein teureres, schwereres und standfesteres Modell zu setzen, da es ansonsten zu Verwacklungen kommt. Auch ein Fernauslöser muss sein, da jedes Berühren der Kamera zu Wacklern führt, welche die Qualität des Bildes natürlich beeinflussen, es sei denn man arbeitet mit einer so genannten Spiegelvorauslösung oder ähnlichem, was aber auf Dauer sehr umständlich ist und wofür bei der Blitzfotografie auch keine Zeit ist, denn die besten Blitze kommen immer dann, wenn man gerade nicht belichtet. Stichwort Murphys Law.
Ein weitere, zu erwähnender Punkt ist der Regen. Da, wie jeder weiß, Gewitter häufig im Zusammenhang mit Regen stehen, stellt dies bei der Fotografie eine echtes Problem dar, denn Kamera und Wasser sind keine guten Kumpels.
Zum einen sollte man daher im Falle von leichtem Regen die Kamera mit Folie oder mit einem Tuch einpacken und zum anderen nie ohne die gute alte Freundin Geli (Gegenlichtblende) fotografieren, denn diese verhindert zumindest bei leichtem Regen ohne viel Wind das die Linse nass wird. Sollte der Regen stärker werden, machen weitere Aufnahmen eh keinen weiteren Sinn. Nun sollte man sich in ein Gebäude, in einen trockenen Unterschlupf oder ins Auto zurückziehen.
Wie finde ich ein Gewitter
Tja, dies ist kein reines Versteckspiel nach dem Mott: Huhu hier bin ich, sondern seine richtige Wissenschaft, die Meteorologie.
Doch auch wenn der Wetterbericht verlauten lässt : Am Nachmittag verbreitet Gewitter, so heißt dies nicht, dass dies auch am Ort auftreten, da Gewitter ein sehr lokales Ereignis sind und oftmals einen Großteil des Landes verschonen und nur in einigen, eng begrenzten Gebieten auftreten.
Was tun sprach Zeus? Die Lösung ist: Selbst ist der man (oder natürlich auch die Frau).
Dank des Internet gibt es heutzutage zum Glück genügend Möglichkeiten um festzustellen, wann und wo im Moment oder in absehbarer Zeit ein Gewitter auftritt.
Eine wichtige Grundvoraussetzung dabei ist natürlich, dass der Fotograf weiß, wo er sich gerade befindet und diesen Standort auch auf einer Karte wieder findet, aber dies sei nun einfach einmal vorausgesetzt.
An dieser Stelle einige Links, welche in gleicher Abfolge genutzt werden können, um Gewitter zu lokalisieren:
http://www.wetteronline.de/wetter/wetter.htm
Eine hilfreiche Morgenlektüre, um die an diesem Tage zu erwartende Situation bereits am Frühstückstisch zu Checken. Falls das Ergebnis positiv ausfällt kann man im Tagesverlauf zu schritt zwei übergehen.
http://www.dwd.de/de/WundK/Warnungen/index.htm http://www.unwetterzentrale.de/uwz/index.html
Hier findet man nun die aktuellen Wetter- oder Unwetterwarnungen für Deutschland. Sollte der Fotograf sogar seinen Landkreis kennen, kann er zumindest auf erst genanntem Link auch eine Landkreisgenau Warnung in Textform abrufen (Beim zweiten Link ist eine Registrierung nötig). So, nun haben wir einen ersten Überblick. Überaus interessierte Fotografen können nun zum nächsten Schritt weitergehen, weniger interessierte, welche nur wissen möchten: Gibt es nun Gewitter oder nicht überspringen diesen einfach.
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/webbbs/wzconfig.pl
Der „heilige Gral” der Weitergemeinde. Das Forum der wetterzentrale. Hier trifft sich jeder, den das Thema Wetter interessiert, vom Laien bis zum Vollprofi. Auch bekannte Namen wie z.B. Jörg Kachelmann oder Christian Häckl sind hier gelegentlich anzutreffen. Bei entsprechender Wetterlage wird hier ausführlich über eine eventuell bevorstehende Gewitterlage diskutiert. Allerdings sollte man ein wenig Erfahrung mitbringen, um die an solchen Tagen geposteten Beiträge auch richtig einordnen zu können, denn es ist nicht alles Gold was glänzt.
http://www.wetterspiegel.de/de/europa/deutschland/5.html http://www.blids.de/trend/index_trend.php
Nun fehlt nur noch ein Radarbild und eine so genanntes Blitzradar um die aktuelle Lage genau verfolgen zu können. Radarbilder gibt es im deutschsprachigen Internetraum recht viele. Das oben genannte ist nur eines davon. In Sachen Blitzradar liefert der aufgeführte Link zurzeit die besten Ergebnisse.
Der Standort
So, nun wissen wir, dass ein Gewitter im Anmarsch ist. Also schnell aufs Rad, ins Auto oder zu Fuß vor die Tür und loslegen…
Falsch. So wird das wohl nichts. Denn passenden Standort sollte man sich bereits im Vorfeld, am besten am Tage bei guten Lichtverhältnissen ausgucken. Denn nicht nur der Blitz soll das Bild darstellen, sondern auch ein ansehnlicher Vordergrund, welchen man in der Regel mal nicht ebenso aus der Hand schütteln kann. Also mit offenen Augen durch die Gegend laufen, fahren, radeln und sich gute, am besten etwas erhöhte Standorte merken oder noch besser notieren, um am Tag x wirklich nur noch die Liste zücken zu müssen. Wichtig dabei ist auch dran zu denken, as Gewitter aus unterschiedlichen Richtungen kommen können. Daher sollte man, wenn möglich, alle Himmelsrichtungen mit mehr oder weniger guten Standosten abdecken, um im Ernstfall reagieren zu können.
Vor der Aufnahmen:
Nun haben wir unseren Wunschstandort erreicht und bauen die Kamera samt Stativ auf. Bevor wir allerdings loslegen, sollten wir uns etwas Zeit nehmen um die Gewitterzelle näher zu betrachten. Dies liefert meist aufschlussreiche Ergebnisses in Sachen Zugrichtung und Blitzaktivität. Hat man die grundlegende Lage gecheckt und auch keine Sicherheitsbedenken kann man loslegen.
Die Aufnahmen
Kamera an und los geht’s. So einfach ist das. Oder etwa doch nicht? Nein, ganz so einfach ist dies doch nicht, denn ein paar Einstellungen sollten im Vorfeld schon getroffen werden, um ein möglichst gutes Bild zu erlangen.
Die Blende:
Im Falle kompletter Dunkelheit hat sich ein Blendenwert von f5,6 bis f8 als hilfreich gezeigt. Geringere oder höhere Blendenwerte führen bei solchen Lichtverhältnissen oftmals nicht zu den gewünschten Ergebnissen, müssen bei besseren Lichtverhältnissen aber verwendet werden (dazu später mehr). Ein geringerer Blendenwert als f5,6 führt oftmals zu unscharfen Blitzen, da man den Fokus ja im Vorfeld nur auf einen bestimmten Bereich einstellen kann und man anschließend nie genau weiß, wo nun der nächste Blitz nieder geht.
Die Belichtung:
Je nach Entfernung zum Gewitter, respektive zu den Blitzen empfehlen sich Belichtungszeiten von 15 bis 60 Sekunden, was aber auch stark von der Blitzfrequenz abhängig ist. In manchen Fällen, z.B. bei Blitzarmen Zellen kann man daher auch durchaus mehrere Minuten belichten, im Gegenzug dazu bei blitzintensiven Zellen teils unter 10 Sekunden. Wie man sieht gibt es zur Belichtung kein Patentrezept, allenfalls einen groben Anhaltspunkt, welcher von Fall zu Fall aber variieren kann. Daher muss man vor Ort die richtige Belichtung selbst bestimmen. Am Anfang ist es dabei gut möglich, das die ersten Aufnahmen dabei völlig in die Hose gehen, aber mit der Zeit und mit der wachsenden Erfahrung bekommt man mehr und mehr ein Gefühl für die passende Belichtungszeit.
Weißabgleich:
Ist eine Zelle zu weit entfernt und direkt vor Ort, so ist es möglich, dass die Belichtungsautomatik an ihre Grenzen stößt. In diesem Fall muss der Fotograf per Hand eingreifen und mittels manuellem Weißabgleich die Farbtemperatur entsprechend anpassen, das ein möglichst harmonisches Bild entsteht.
Serienbildfunktion:
Ist die Zelle recht stationär, bzw. kommt diese auf einen zu und man muss die Kamera nicht dauerhaft nachführen und dauerhaft Korrekturen an Blende oder Belichtung vornehmen, so empfiehlt es sich, die Serienbildfunktion zu nutzen. Die hat mehrere Gründe. Zum einen kann man dann völlig ungestört das Naturschauspiel beobachten, ohne sich um die Kamera kümmern zu müssen und zum anderen hat man, wenn man wieder zu Hause ist, die Möglichkeit aus den zahlreichen Einzelaufnahmen mit gleichem Ausschnitt, eine meist äußerst imposante Aufnahme zusammenzustellen. Der aufgeweckte Leser sagt nun sicherlich: Die könne man durch eine längere Belichtungszeit doch viel einfacherer haben, ohne die Serienbildfunktion nutzen zu müssen. Eben nicht. Je länger man belichtet, desto mehr spiegeln sich im Bild die Luftunreinheiten wieder und das Bild fängt ab einer gewissen Belichtungszeit heftig an zu rauschen. Viel besser ist hier das abschließende ineinander kopieren am PC, da man so zum einen das Rauschen und zum anderen die Luftunreinheiten quasi ausschaltet und trotzdem das gleich, nein sogar ein besseres Ergebnis erhält.
Empfindlichkeit:
Um das Bildrauschen möglichst gering zu halten, sollte man eine möglichst niedrige Empfindlichkeit wählen. Ideal sind ISO 50 oder 100, mehr aber nur in Ausnahmefällen, z.B. bei extrem schnell ziehenden Wolken, um diese auch gut belichten zu können und einem „verschwimmen” dieser aus dem Weg zu gehen.
Fokus:
Hier kommen wir wieder zum gesunden Menschenverstand. Dass man mit der Autofocuseinstellung in 99% der Fälle einen Blitz nicht fokussieren kann, versteht sich von selbst. Daher sollte man mit manuellem Fokus arbeiten, oder, falls nicht möglich einen möglichst hellen Lichtpunkt (Ortschaft, Straßenlaterne etc.) in entsprechender Entfernung anvisieren und danach den Fokus speichern (sofern möglich).
So, nun haben wir unsere Aufnahmen im Kasten. Nun geht’s an den PC um die Aufnahmen zu bewundern. Weid eh gleich hell und dann kann man eh keine Blitze mehr erwischen bzw. es ist nur noch Glückssache.
Blitze bei guten Lichtverhältnissen
Auch hier ein klares nein. Blitze im hellen zu erwischen ist ohne weitere Hilfsmittel zwar, wie schon gesagt reine Glückssache, aber man kann sich auch hier helfen.
Als gute Möglichkeit, wann auch oft verschmäht, hat sich ein Graufilter erwiesen. Bewährt hat sich eine starken Graufilter, welcher eine 1000-fach längere Belichtung zulässt. So macht selbst am Tage kein Gewitter mehr ein Problem. Müsste man ohne Filter beispielsweise mit 1/80 Sekunden belichten, so kann man mit diesem B+W Filter 12,5s belichten. Schließt man die Blende erhöht sich dieser Wert natürlich noch beträchtlich.
Eine weitere Möglichkeit liefert der so genannte lightningtrigger, welches allerdings zum einen recht teuer ist und zum anderen meist nur mit höherwertigen Cams verwendet verwenden kann. Die Ergebnisse sind in der Regel aber meist hervorragend. Der Trigger erkennt den Blitz ein paar Millisekunden nach dessen Entstehung und löst aus. Der Mensch bräuchte dank lahmer Reaktionszeit rund eine halbe Sekunde und dann war es das meist schon wieder mit dem Blitz
Das kennen wir doch alle: Ein nettes Gewitter zieht auf, doch bevor man das erste schöne Bild schießen kann, beginnt es zu regnen und man kann einpacken. Hierzu ein paar meteorologische Tipps:
Wie schon geschrieben sollte man unbedingt die Radarbilder im Auge haben und sich möglichst an der Südwest-Südost-Flanke des Gewitters platzieren, relativ zur Zugrichtung. Das heißt kommt das Gewitter aus Westen, ist es südöstlich der Zelle am besten. Kommt das Gewitter aus Süden, so ist man nordöstlich des Gewitters am besten aufgehoben und kommt das Gewitter, was sehr selten ist, aus Nordosten, so ist man westlich der Zell am best platziert. Hier befindet man sich oft unter der Regenfreien Basis und kann lange knipsen ohne nass zu werden. Richtung Norden und Nordosten beginnt es hingegen schnell zu regnen und das meist bevor man etwas aufs Bild bannen konnte.
Hoffentlich war dieses lange, wohl auch ausgefallene Thema trotzdem interessant
Wow!!wahnsinn, toll geworden und dann gleich noch 4 Blitze!ich bin noch am ausprobieren und weiß nich so recht wie es anstellen soll mal einen Blitz erwischen...aber ich hoffe es wird noch!LG katja
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Björn Goldhausen 22/10/2008 9:56
Hier mal ein kleiner Text dazu (c&p) von meiner SeiteUm eines schon vorweg so nehmen: In diesem Beitrag geht es nicht um die Fotografie mittels Blitzlicht sondern um wirkliche Blitz- und Gewitterfotografie, was zwar eine extravagantes, aber überaus lohnenswertes und interessantes Unterfangen ist, sofern man ein paar Kleinigkeiten dazu beachtet.
Sicherlich stellt sich der interessierte Leser nun die Frage: Wie kommt man zu einem Thema wie Blitzfotografie? Dies liegt wahrscheinlich an den Wurzeln des Autors, welcher dem Fachgebiet der Meteorologie entspringt. Jedes Jahr in der Zeit von ca. März bis September geht es bei entsprechender Wetterlage auf zu so genannte Storm-Chasings (Sturm- Jagt), bei welchen interessante oder verdächtige Gewitterzellen entweder mehr oder weniger aus der Ferne betrachte, fotografiert oder gefilmt werden oder in die Gewitterzellen hinein gefahren wird (so genanntes Core punching, was man aber eher erfahrenen Chasern überlassen sollte, da dies überaus gefährlich werden kann), um anderen Personen oder Institutionen (z.B. Wetterdienste) von den Geschehnissen innerhalb der Zelle zu Berichten, da zur Zeit noch keine Moderne Technik (zumindest in Deutschland) dazu in der Lage ist, in eine Gewitterzelle hinein zu schauen.
Sicher ist sicher
Zu Beginn sollte der wohl wichtigste Punkt bei der Gewitterfotografie nicht unerwähnt bleiben: Die Sicherheit. Gewitter, im speziellen Blitze sind gefährlich, das weiß jedes Kind. Begibt man die dennoch auf die „Jagt” sollte man einige Dinge beachten:
Ist das Gewitter schon am Ort (Blitz und Donner erfolgen mehr oder weniger zeitgleich), so sollte man sich keinesfalls mehr im freien aufhalten sondern, falls möglich, seine Aufnahmen auf einem Gebäude oder aus dem Auto heraus fortsetzen ( hier wirkt der so genannte farradayischen Käfig). Auch wenn ein Gewitter noch scheinbar weit entfernt schein, besteht die Gefahr, dass Blitze auch im direkten Umfeld des Fotografen einschlagen (Auf eine nähere Erläuterung warum und wieso wird an dieser Stelle verzichtet, da dies ansonsten eher eine physikalische Abhandlung würde). Um Dies zu vermeiden sollten solche Aufnahmen niemals, z.B. von einem stählernen Aussichtsturm oder von einem freien Berggipfel aus gemacht werden, auch wenn der Reiz hierfür sehr groß ist. Sicherheit ist oberstes Gebot. Letztlich reicht aber gesunder Menschenverstand um zu erkennen, ab wann es zu gefährlich wird.
“Sicherheit ist oberstes Gebot”
Welche Kameras empfehlen sich?
Im Grunde kann man mit jeder Kamera einen Blitz aufnehmen. Dennoch sollten die Kamera für gelungene Blitzaufnahmen (bei Nacht) einige Parameter erfüllen: Zum einen sollte die Kamera eine Belichtungszeit von mindestens 30 Sekunden oder, noch besser eine so genante bulb-Funktion besitzen, mit der man ohne Begrenzung belichten kann. Des Weiteren sollte die Kamera Rauschunempfindlich sein, da bei den oftmals langen Belichtungszeiten ansonsten ein stark verpixeltes Bild heraus kommt. Am besten nutz man, falls die Gegebenheiten es zulassen, eine möglichst niedrige ISO-Zahl. 50 oder 100 wären ideal, aber leider nicht immer möglich. Das non-plus-ultra bei der Blitzfotografie sind natürlich digitale Spiegelreflexkameras aufgrund ihrer meist hervorragenden Bildqualität und ihres geringen Raschverhaltens.
Mit der Brennweite kann man bis etwa 80, manchmal auch 100 oder 120mm gehen, was aber immer im einzelnen vom Wetter und der Trübung der Luft abhängt. Geht man zu stakt in den Telebereich, so erscheinen die Blitze aufgrund der Luftverschmutzung und der schwächeren Leuchtkraft zunehmend orange, teils sogar kräftig rot, was aber im Einzelfall auch einen gewissen Reiz haben kann. Somit sind der Entfernung zum Gewitter schon Grenzen gesetzt. Für gelungene Aufnahmen sollte man zwischen 0 und 10 Kilometer entfernt sein. Eine Entfernung von 10 bis 50 Kilometer ist zwar technisch durchaus noch möglich, aber die Qualität der Bilder nimmt dann meist langsam ab. Aber in klaren Sommernächten sind manchmal selbst Entfernungen von weit über 100 Kilometern fotografisch festzuhalten, was aber meist keine schönen Bilder ergibt.
Zurück zur Ausrüstung: Ein weiterer, wichtiger Punkt sind Stativ und Fernauslöser. Ohne diese geht es kaum, Aufgrund der bei Gewittern häufig auftretenden heftigen Winde empfiehlt es sich, beim Stativ nicht zu sparen und eher auf ein teureres, schwereres und standfesteres Modell zu setzen, da es ansonsten zu Verwacklungen kommt. Auch ein Fernauslöser muss sein, da jedes Berühren der Kamera zu Wacklern führt, welche die Qualität des Bildes natürlich beeinflussen, es sei denn man arbeitet mit einer so genannten Spiegelvorauslösung oder ähnlichem, was aber auf Dauer sehr umständlich ist und wofür bei der Blitzfotografie auch keine Zeit ist, denn die besten Blitze kommen immer dann, wenn man gerade nicht belichtet. Stichwort Murphys Law.
Ein weitere, zu erwähnender Punkt ist der Regen. Da, wie jeder weiß, Gewitter häufig im Zusammenhang mit Regen stehen, stellt dies bei der Fotografie eine echtes Problem dar, denn Kamera und Wasser sind keine guten Kumpels.
Zum einen sollte man daher im Falle von leichtem Regen die Kamera mit Folie oder mit einem Tuch einpacken und zum anderen nie ohne die gute alte Freundin Geli (Gegenlichtblende) fotografieren, denn diese verhindert zumindest bei leichtem Regen ohne viel Wind das die Linse nass wird. Sollte der Regen stärker werden, machen weitere Aufnahmen eh keinen weiteren Sinn. Nun sollte man sich in ein Gebäude, in einen trockenen Unterschlupf oder ins Auto zurückziehen.
Wie finde ich ein Gewitter
Tja, dies ist kein reines Versteckspiel nach dem Mott: Huhu hier bin ich, sondern seine richtige Wissenschaft, die Meteorologie.
Doch auch wenn der Wetterbericht verlauten lässt : Am Nachmittag verbreitet Gewitter, so heißt dies nicht, dass dies auch am Ort auftreten, da Gewitter ein sehr lokales Ereignis sind und oftmals einen Großteil des Landes verschonen und nur in einigen, eng begrenzten Gebieten auftreten.
Was tun sprach Zeus? Die Lösung ist: Selbst ist der man (oder natürlich auch die Frau).
Dank des Internet gibt es heutzutage zum Glück genügend Möglichkeiten um festzustellen, wann und wo im Moment oder in absehbarer Zeit ein Gewitter auftritt.
Eine wichtige Grundvoraussetzung dabei ist natürlich, dass der Fotograf weiß, wo er sich gerade befindet und diesen Standort auch auf einer Karte wieder findet, aber dies sei nun einfach einmal vorausgesetzt.
An dieser Stelle einige Links, welche in gleicher Abfolge genutzt werden können, um Gewitter zu lokalisieren:
http://www.wetteronline.de/wetter/wetter.htm
Eine hilfreiche Morgenlektüre, um die an diesem Tage zu erwartende Situation bereits am Frühstückstisch zu Checken. Falls das Ergebnis positiv ausfällt kann man im Tagesverlauf zu schritt zwei übergehen.
http://www.dwd.de/de/WundK/Warnungen/index.htm
http://www.unwetterzentrale.de/uwz/index.html
Hier findet man nun die aktuellen Wetter- oder Unwetterwarnungen für Deutschland. Sollte der Fotograf sogar seinen Landkreis kennen, kann er zumindest auf erst genanntem Link auch eine Landkreisgenau Warnung in Textform abrufen (Beim zweiten Link ist eine Registrierung nötig). So, nun haben wir einen ersten Überblick. Überaus interessierte Fotografen können nun zum nächsten Schritt weitergehen, weniger interessierte, welche nur wissen möchten: Gibt es nun Gewitter oder nicht überspringen diesen einfach.
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/webbbs/wzconfig.pl
Der „heilige Gral” der Weitergemeinde. Das Forum der wetterzentrale. Hier trifft sich jeder, den das Thema Wetter interessiert, vom Laien bis zum Vollprofi. Auch bekannte Namen wie z.B. Jörg Kachelmann oder Christian Häckl sind hier gelegentlich anzutreffen. Bei entsprechender Wetterlage wird hier ausführlich über eine eventuell bevorstehende Gewitterlage diskutiert. Allerdings sollte man ein wenig Erfahrung mitbringen, um die an solchen Tagen geposteten Beiträge auch richtig einordnen zu können, denn es ist nicht alles Gold was glänzt.
http://www.wetterspiegel.de/de/europa/deutschland/5.html
http://www.blids.de/trend/index_trend.php
Nun fehlt nur noch ein Radarbild und eine so genanntes Blitzradar um die aktuelle Lage genau verfolgen zu können. Radarbilder gibt es im deutschsprachigen Internetraum recht viele. Das oben genannte ist nur eines davon. In Sachen Blitzradar liefert der aufgeführte Link zurzeit die besten Ergebnisse.
Der Standort
So, nun wissen wir, dass ein Gewitter im Anmarsch ist. Also schnell aufs Rad, ins Auto oder zu Fuß vor die Tür und loslegen…
Falsch. So wird das wohl nichts. Denn passenden Standort sollte man sich bereits im Vorfeld, am besten am Tage bei guten Lichtverhältnissen ausgucken. Denn nicht nur der Blitz soll das Bild darstellen, sondern auch ein ansehnlicher Vordergrund, welchen man in der Regel mal nicht ebenso aus der Hand schütteln kann. Also mit offenen Augen durch die Gegend laufen, fahren, radeln und sich gute, am besten etwas erhöhte Standorte merken oder noch besser notieren, um am Tag x wirklich nur noch die Liste zücken zu müssen. Wichtig dabei ist auch dran zu denken, as Gewitter aus unterschiedlichen Richtungen kommen können. Daher sollte man, wenn möglich, alle Himmelsrichtungen mit mehr oder weniger guten Standosten abdecken, um im Ernstfall reagieren zu können.
Vor der Aufnahmen:
Nun haben wir unseren Wunschstandort erreicht und bauen die Kamera samt Stativ auf. Bevor wir allerdings loslegen, sollten wir uns etwas Zeit nehmen um die Gewitterzelle näher zu betrachten. Dies liefert meist aufschlussreiche Ergebnisses in Sachen Zugrichtung und Blitzaktivität. Hat man die grundlegende Lage gecheckt und auch keine Sicherheitsbedenken kann man loslegen.
Die Aufnahmen
Kamera an und los geht’s. So einfach ist das. Oder etwa doch nicht? Nein, ganz so einfach ist dies doch nicht, denn ein paar Einstellungen sollten im Vorfeld schon getroffen werden, um ein möglichst gutes Bild zu erlangen.
Die Blende:
Im Falle kompletter Dunkelheit hat sich ein Blendenwert von f5,6 bis f8 als hilfreich gezeigt. Geringere oder höhere Blendenwerte führen bei solchen Lichtverhältnissen oftmals nicht zu den gewünschten Ergebnissen, müssen bei besseren Lichtverhältnissen aber verwendet werden (dazu später mehr). Ein geringerer Blendenwert als f5,6 führt oftmals zu unscharfen Blitzen, da man den Fokus ja im Vorfeld nur auf einen bestimmten Bereich einstellen kann und man anschließend nie genau weiß, wo nun der nächste Blitz nieder geht.
Die Belichtung:
Je nach Entfernung zum Gewitter, respektive zu den Blitzen empfehlen sich Belichtungszeiten von 15 bis 60 Sekunden, was aber auch stark von der Blitzfrequenz abhängig ist. In manchen Fällen, z.B. bei Blitzarmen Zellen kann man daher auch durchaus mehrere Minuten belichten, im Gegenzug dazu bei blitzintensiven Zellen teils unter 10 Sekunden. Wie man sieht gibt es zur Belichtung kein Patentrezept, allenfalls einen groben Anhaltspunkt, welcher von Fall zu Fall aber variieren kann. Daher muss man vor Ort die richtige Belichtung selbst bestimmen. Am Anfang ist es dabei gut möglich, das die ersten Aufnahmen dabei völlig in die Hose gehen, aber mit der Zeit und mit der wachsenden Erfahrung bekommt man mehr und mehr ein Gefühl für die passende Belichtungszeit.
Weißabgleich:
Ist eine Zelle zu weit entfernt und direkt vor Ort, so ist es möglich, dass die Belichtungsautomatik an ihre Grenzen stößt. In diesem Fall muss der Fotograf per Hand eingreifen und mittels manuellem Weißabgleich die Farbtemperatur entsprechend anpassen, das ein möglichst harmonisches Bild entsteht.
Serienbildfunktion:
Ist die Zelle recht stationär, bzw. kommt diese auf einen zu und man muss die Kamera nicht dauerhaft nachführen und dauerhaft Korrekturen an Blende oder Belichtung vornehmen, so empfiehlt es sich, die Serienbildfunktion zu nutzen. Die hat mehrere Gründe. Zum einen kann man dann völlig ungestört das Naturschauspiel beobachten, ohne sich um die Kamera kümmern zu müssen und zum anderen hat man, wenn man wieder zu Hause ist, die Möglichkeit aus den zahlreichen Einzelaufnahmen mit gleichem Ausschnitt, eine meist äußerst imposante Aufnahme zusammenzustellen. Der aufgeweckte Leser sagt nun sicherlich: Die könne man durch eine längere Belichtungszeit doch viel einfacherer haben, ohne die Serienbildfunktion nutzen zu müssen. Eben nicht. Je länger man belichtet, desto mehr spiegeln sich im Bild die Luftunreinheiten wieder und das Bild fängt ab einer gewissen Belichtungszeit heftig an zu rauschen. Viel besser ist hier das abschließende ineinander kopieren am PC, da man so zum einen das Rauschen und zum anderen die Luftunreinheiten quasi ausschaltet und trotzdem das gleich, nein sogar ein besseres Ergebnis erhält.
Empfindlichkeit:
Um das Bildrauschen möglichst gering zu halten, sollte man eine möglichst niedrige Empfindlichkeit wählen. Ideal sind ISO 50 oder 100, mehr aber nur in Ausnahmefällen, z.B. bei extrem schnell ziehenden Wolken, um diese auch gut belichten zu können und einem „verschwimmen” dieser aus dem Weg zu gehen.
Fokus:
Hier kommen wir wieder zum gesunden Menschenverstand. Dass man mit der Autofocuseinstellung in 99% der Fälle einen Blitz nicht fokussieren kann, versteht sich von selbst. Daher sollte man mit manuellem Fokus arbeiten, oder, falls nicht möglich einen möglichst hellen Lichtpunkt (Ortschaft, Straßenlaterne etc.) in entsprechender Entfernung anvisieren und danach den Fokus speichern (sofern möglich).
So, nun haben wir unsere Aufnahmen im Kasten. Nun geht’s an den PC um die Aufnahmen zu bewundern. Weid eh gleich hell und dann kann man eh keine Blitze mehr erwischen bzw. es ist nur noch Glückssache.
Blitze bei guten Lichtverhältnissen
Auch hier ein klares nein. Blitze im hellen zu erwischen ist ohne weitere Hilfsmittel zwar, wie schon gesagt reine Glückssache, aber man kann sich auch hier helfen.
Als gute Möglichkeit, wann auch oft verschmäht, hat sich ein Graufilter erwiesen. Bewährt hat sich eine starken Graufilter, welcher eine 1000-fach längere Belichtung zulässt. So macht selbst am Tage kein Gewitter mehr ein Problem. Müsste man ohne Filter beispielsweise mit 1/80 Sekunden belichten, so kann man mit diesem B+W Filter 12,5s belichten. Schließt man die Blende erhöht sich dieser Wert natürlich noch beträchtlich.
Eine weitere Möglichkeit liefert der so genannte lightningtrigger, welches allerdings zum einen recht teuer ist und zum anderen meist nur mit höherwertigen Cams verwendet verwenden kann. Die Ergebnisse sind in der Regel aber meist hervorragend. Der Trigger erkennt den Blitz ein paar Millisekunden nach dessen Entstehung und löst aus. Der Mensch bräuchte dank lahmer Reaktionszeit rund eine halbe Sekunde und dann war es das meist schon wieder mit dem Blitz
http://www.lightningtrigger.com/
Aus welcher Richtung ein Gewitter fotografieren?
Das kennen wir doch alle: Ein nettes Gewitter zieht auf, doch bevor man das erste schöne Bild schießen kann, beginnt es zu regnen und man kann einpacken. Hierzu ein paar meteorologische Tipps:
Wie schon geschrieben sollte man unbedingt die Radarbilder im Auge haben und sich möglichst an der Südwest-Südost-Flanke des Gewitters platzieren, relativ zur Zugrichtung. Das heißt kommt das Gewitter aus Westen, ist es südöstlich der Zelle am besten. Kommt das Gewitter aus Süden, so ist man nordöstlich des Gewitters am besten aufgehoben und kommt das Gewitter, was sehr selten ist, aus Nordosten, so ist man westlich der Zell am best platziert. Hier befindet man sich oft unter der Regenfreien Basis und kann lange knipsen ohne nass zu werden. Richtung Norden und Nordosten beginnt es hingegen schnell zu regnen und das meist bevor man etwas aufs Bild bannen konnte.
Hoffentlich war dieses lange, wohl auch ausgefallene Thema trotzdem interessant
Margit Steiner 22/10/2008 9:55
Super - ganz toll erwischt - davon träumt wohl jeder, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein und genau in der richtigen Sekunde abzudrücken!Katja Hippe 22/10/2008 9:47
Wow!!wahnsinn, toll geworden und dann gleich noch 4 Blitze!ich bin noch am ausprobieren und weiß nich so recht wie es anstellen soll mal einen Blitz erwischen...aber ich hoffe es wird noch!LG katja