von ahnungslosen Pilgern, trunkenen Gottheiten und einem Versteck, welches niemals bekannt wurde

von ahnungslosen Pilgern, trunkenen Gottheiten und einem Versteck, welches niemals bekannt wurde

Shiva gähnt und reckt sich. Erste Sonnenstrahlen dringen in seinen verwitterten Tempel unten am Fluß und Wärme beginnt sich auszubreiten.
Vor wenigen Stunden erst ist er zurückgekehrt von einer ausgedehnten Inspektion dieses seines Universums und anderer Welten, die er stellvertretend für urlaubsabwesende Nebengottheiten ebenfalls zu betreuen hat. Ein ausgiebiger Umtrunk mit Brahma und Vishnu noch tief in der Nacht ist nicht folgenlos geblieben und der Götterschädel dröhnt.
Nicht einmal seine Gattin Parvati, Göttin von Schönheit, Glanz und Heiterkeit und zudem Mutter des elefantenköpfigen gemeinsamen Sohnes Ganesha, ahnt, daß er sich hier, fernab aller von ihm sonst regelmäßig frequentieren Örtlichkeiten, stets heimlich seinen Rausch auszuschlafen pflegt.

So klingen die geflüsterten Stimmen einer Gruppe rajputhischer Pilger wie Donnerhall an sein Ohr und beenden abrupt eine Ruhe, die nach seinem Dafürhalten gern noch einige Jahrtausende länger hätte andauern dürfen.

Die Pilger sind arglos und bereiten unschuldig und in aller Ruhe ihr morgendliches Bad vor. Nicht ahnend, wes Schlaf sie gestört und damit möglicherweise den Lauf der Welt verändert haben, denn Shiva höchstselbst mit einem Defizit an Ruhe und in latenter Trunkenheit ist unzweifelhaft ein unberechenbarer Geselle mit unkalkulierbaren Folgen für den Lauf aller Dinge - wir werden es erleben....

So oder ganz anders wird es sich zugetragen haben - ehrlich!

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bei Hampi, Karnataka Nov. 2007 - Fuji Velvia100, Scan vom Dia

same same....