WA(h)R-ten

WA(h)R-ten

Wie wahr,
das warten,
wenn Dinge fehlen.
Einmal ist es Zeit,
die fehlt.
Einmal unpassende Momente,
die einem flüstern:
"Warte noch!"
Manchmal sind es aber auch Menschen,
die sich als Wichtig ins Leben drängen
und sagen:
"Verschiebe die Träume auf morgen,
denn es gibt dies und das zu tun."
Und manchmal sind wir es selber,
die sagen:
"Morgen ist auch noch ein Tag."

Die Uhr schlägt zehn,
wir hören sie nicht.
Liegen da in der Gewohnheit.
Der Gewohnheit des Verschiebens,
denn all die Tage davor,
gab es ja auch ein Morgen.
Wieso also nicht?

Morgen werde ich anfangen,
Morgen werde ich meinen Traum Gestalt verleihen,
doch heute muss ich noch dies und das,
denn das Leben fordert es.

Doch wie viele Morgen gibt es?

Ich weiß nur eines:
Irgendwann wird es zwölf Uhr schlagen,
doch dann erinnert nur ein stilles Herz,
dass wir in Wahrheit
alles tun hätten können.

Vielleicht nicht so schnell wir wollten,
vielleicht mit Kompromissen des Lebens,
doch Herzensträume sollte man nicht nur träumen,
denn wir leben in keinem Traum.
Sie müssen ins Tageslicht gezerrt werden,
gepürft auf Herz und Nieren,
und dann wollen diese gelebt werden.
Denn diese sind wir selbst.

Deshalb lege ich meine Hand nicht mehr auf mein Herz,
um das Kopfen meines Traumes zu hören.
Ich klopfe ihn mit meinem ganzen Wesen,
sodass er durch meine Welt hallt
täglich realer,
täglich lauter,
bis der Traum kein Traum mehr ist,
denn alles andere wäre,
als läge ich im Sarg
wartend auf mich.

Und was klopft euer Herz?