Wald-Rappelkiste (ND)

Wald-Rappelkiste (ND)

In einer alten Ausgabe von Grzimeks Tierleben Bd.VII 1968 finden sich Verhaltensbeobachtungen an den damals letzten frei lebenden Brutpaaren in Birecik (Süd-Türkei).Ich zitiere verkürzt:„Die Tiere sind Koloniebrüter.Balz,Begattung und Nestherrichtung geschehen etwa zeitgleich ab Ende März (am Euphrat!),2-3 Eier im April, Brutdauer 27-28 Tage. Die Jungtiere sind flügge nach 46-51 Tagen. Hauptnahrung Insektenlarven, Würmer,Spinnentiere kleine Lurche…“Die großen Nester stehen oft nur 60 cm auseinander, trotzdem gibt es keinen Streit. Man füttert-stets von Schnabel zu Schnabel- die eigenen und auch fremde Kinder. Dies alles geschieht in unmittelbarer Nachbarschaft der Höhlenwohnungen und Häuser, in denen die Bewohner von Birecik wohnen. Kein Erwachsener und auch kein Kind tut den glücksbringenden Frühlingsboten etwas zuleide..(denn sie) gelten als Träger der Seelen Abgeschiedener und stehen deshalb in hohem Ansehen“…Ausgestorben sind sie dort also nicht durch die Nähe zum Menschen, „sondern weil die Vögel immer weniger Nahrung fanden. Verheerend wirkte sich vermutlich die Heuschreckenbekämpfung mit verstäubten Giftstoffen aus.“