Was kann Fotografie?
Fotografie kann Vieles. Nur eines kann sie nicht: Die Wirklichkeit neutral wiedergeben. Alles andere ist Illusion.
Die 5 (! bitte scrollen !) Aufnahmen entstanden in der Methode von Richard Avedon, angeregt durch Roswell Angier: Über einen langen Zeitraum verharrte das Model wie bei einer Daguerreotypie, Kommunikation unterblieb, der Fotograf war abseits des Fotoapparates.
Ist Identität nur ein Konstrukt? „Wer bin ich – und wenn ja: Wieviele?“ Wie stark wird unsere Wahrnehmung von Bildern aller Arten bereits von Konstrukten beeinflußt? Letztendlich sind unsere Fotografien selber nur Konstrukte, die eine temporäre Facette abbilden – nicht die vollkommene Wirklichkeit (und schon gar nicht ihre komplexe Vielschichtigkeit, die erst die Gesamtheit ergibt). Wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir Fotografen zugeben, daß jedes Foto seine eigene Wirklichkeit erschafft, die nicht identisch ist mit der Wirklichkeit des Objektes; bestenfalls kann ein Teilaspekt davon abgebildet werden.
(Danke, Angelika, für deinen Mut)
Lommi. 22/07/2013 21:23
Du beschreibst es schon in deinen Worten unter dem Bild... und ihr habt es wunderbar verstanden, dies zu zeigen... Respekt...ich bin begeistert!!!Liebe Grüße
Heike
HeikeS13 15/07/2013 20:19
Meine Anerkennung für eurer beider Mut. Euch beiden zolle ich meinen absoluten Respekt vor dieser Leistung. Eure Geduld hat hoffentlich zum gewünschten Ziel geführt. Den Erfolg habt ihr hier beide unter Beweis gestellt. Top Arbeit +++. Lg HeikeUwe Schmidt 3 14/07/2013 10:11
Eine interessante Fotostudie.Mich interessieren solche Experimente sehr.
Es macht einfach Spass immer wieder etwas Neues auszuprobieren.
VG Uwe
Theo Stadtmüller 13/07/2013 20:18
Eine sehr interessante Studie und ein gelungenes Experiment.
Immer nur eine Millisekunde der Wirklichkeit und genau das ist es, was mich an der Fotografie so fasziniert.
Wenn ich auf der Straße bin, dann will ich eben diesen kleinen Moment einfangen und jeder von uns kann, wenn er will, diesem Moment für sich interpretieren. Und um so ausgefallener (sprich seltener) dieser Moment ist, um so mehr reizt es mich diesen einzufangen. Das ist alles andere als eine Dokumentation, die natürlich auch ihre Berechtigung hat.
Sehr früh, nach dem man die Fotografie erfunden hatte, hat man erkannt, dass man nicht nur die Wirklichkeit abbilden kann, so wie ein Gebäude oder ein Gemälde, sondern, dass sich die Fotografie auch dazu eignet, Situationen des täglichen Lebens abzubilden - Wirklichkeiten von Millisekunden. Auch die Aneinanderreihung von Bilder, der Film, kann nur für einen kurzen Moment die Wirklichkeit berühren.
Liebe Grüße und Dir ein schönes Wochenende
Theo
† Bernhard Buchholz 12/07/2013 23:25
Alles, vor allem etwas vortäuschen was so nicht zu sehen ist, ich versuche die Fotos so natürlich wie möglich zu belassen, was die Kamera mir liefert stelle ich ein, aber auch das ist nicht mehr das was mein Auge vorab gesehen hat,ein dickes Lob an dein Model
Gruß Bernhard
Norbert Nelles 12/07/2013 20:42
Spannende Studie,so ist es....klasse und dein Model verdient viel Lob....LG Nellijundi 12/07/2013 17:51
Ein hochinteressantes Experiment ! -Meine Meinung:
Da es eine "neutrale Wirklichkeit" nicht gibt, kann die Fotografie - weil menschengemacht - sie auch nicht abbilden. Unsere Wirklichkeit resultiert aus subjektiver Wahrnehmung und objektiver Realität. Wenn man so will, ist jede Fotografie ein mehr oder weniger manipulierter Moment.
Von einer Natur- oder Dokufotografie erwarte ich allerdings, daß der Fotograf so authentisch wie möglich abbildet, auch wenn es letztlich "seine" Wirklichkeit ist.
Im Zeitalter des Fotoshops wird diese allerdings um der Effekte willen oft vernachlässigt, was in der fc immer wieder zu besichtigen ist. Die Wahrnehmung des Fotobetrachters ist noch eine zusätzliche Komponente.
Die vier Portraits ähneln sich auf den ersten Blich sehr, geben m.E. eine gleiche Situation aber mit verschiedenen Facetten/Nuancen
wieder. Vielleicht entsteht dadurch so etwas
wie eine "neutrale Wirklichkeit" in der "Summe".
VG jundi
Fred Welke 12/07/2013 17:10
Ist ja auch schoener, wenn Identitaet der Illusion naher kommt als der Realitaet. Das beguenstigt die Momentaufnahme, wenigstens bei Gesichtern. Es sei denn, man macht das Gesicht zur Maske. Hut ab vor den Mut von Angelika. vg Fred