Wer war Herr "W" / Foto 1

Wer war Herr "W" / Foto 1

Aus meiner Erinnerung:

Einige Jahre nach Kriegsende begann der Wiederaufbau in Bruckhausen.
Was wir als Kinder nicht so toll fanden, da uns unsere Spielplätze (die Trümmerfelder) genommen wurden.
Für die Erwachsenen galt er als ein Zeichen der Hoffnung.

Auch kam mit dem Aufbau die Kunst zurück.

So gestaltete ein gewisser Herr "W" bzw "Wi" auf der Bayreuther Straße 2a, den kleinen Fischer bezugnehmend auf den Rhein, dem Stadtteil "Alsum" sowie
auf die zu dieser Zeit noch stattfindende "Aalfischerei"

Desweiteren gestaltete Herr "W" die Giebelwand Bayreuther Straße 2a mit Motiven des Bergbaus, des Hafens und der Stahlindustrie.

Auf der Dieselstraße Nr.:4 schuf Herr "W" zwei weitere Kunstwerke.

Ein kleineres davon war ebenfalls auf den Rhein bezogen.

Das größere Kunstwerk zeigte einen Engel mit goldenen Flügeln (Foto 2) welcher ein Instrument spielt.

Die Bevölkerung war bei der Einweihung erbost und zweigeteilt weil man das Abbild auch für einen russischen Soldaten mit einer Kalaschnikow halten konnte.
Da es noch viele Deutsche Kriegsgefangene zu der Zeit in Russland gab, kam es zu heftigen Diskussionen um dieses Kunstwerk.

Gemacht hatte Herr "W" seine Kunstwerke in der Fresken Technik.

Dabei wurden mehrere farbige Schichten Putz übereinander gelegt, und je nach Farbgebung anschließend wieder freigelegt.

In seiner Gestaltung war Herr "W" seiner Zeit weit voraus.
So wirkten seine Fresken bis zu ihrer Zerstörung 03.2012 modern und sehenswert.

Unter der Obhut der Stadt Duisburg,
wurde der kleine Fischer am 02.02.2012 vom Sockel gerissen und gestohlen.
Die Fresken wurden nach und nach mit dem Abbruch der Häuser im gleichen Jahr endgültig vernichtet.

Es wäre ein leichtes für die Stadt Duisburg gewesen die oben genannten Kunstwerke zu erhalten und sie als Erinnerung an die Nachkriegsjahre in Bruckhausen dauerhaft zu zeigen.



ID 066013 | © 2016 by RL

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