Westdeutsche Politprominenz in der DDR-Wendezeit
Nach dem Mauerfall setzte neben der privaten Reisefreudigkeit auch eine rege politische ein. Westdeutsche Politiker besuchten die Bürgerbewegung im Osten. Zu den Westprominenten in der Rostocker Wendezeit zählen: Willy Brandt, Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher.
Bild oben links: Bundeskanzler Helmut Kohl nutzt die Euphorie der Wendezeit und spricht als Gast zu dem Wahlbündnis „Allianz für Deutschland“ am 9. März 1990 in Rostock zu rund 100 000 Menschen auf dem Parkplatz an der Fischerbastion.
Bild oben rechts: Besuch des SPD-Ehrenvorsitzenden Willy Brandt am 6. Dezember 1989 in der Rostocker Marienkirche, (rechts, Ingo Richter, Gründungsmitglied der SPD in Rostock, und Joachim Gauck im Gespräch, Neues Forum). An diesem Abend strömten 8000 Menschen in die Kirche, draußen hörten 20 000 über Lautsprecher zu. Danach ging es in die ZDF-Sondersendung „Kennzeichen D“, die erste gesamtdeutsche Fernsehsendung „Deutsches aus Ost und West“ mit Dirk Sager als Moderator. Millionen verfolgten live am Bildschirm die Diskussion im Warnemünder Teepott mit Willy Brandt, Joachim Gauck, Wolfgang Schnur (Demokratischer Aufbruch), Professor Rolf Reißig (SED Parteischule, Berlin) und Ingo Richter.
Bild unten rechts: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher besuchte als Westprominenter am 3. März 1990, noch vor der DDR Volkskammerwahl, die Hansestadt Rostock. In der Kröpeliner Straße empfingen ihn hunderttausend Zuhörer. Auch verneigte er sich vor der Ehrentafel für den am 24. Juli 1951 von den Russen erschossenen Rostocker Studenten Arno Esch im Universitätshauptgebäude.
Bild unten links: Ernst-Ekkehard Kornmilch, Rainer Eppelmann und Karl-Ernst Eppler (v.l.n.r.) bei einer Pressekonferenz am 6. März 1990 im Rostocker Haus der Demokratie zum Wahlkampfauftritt von Helmut Kohl am 9. März 1990 in Rostock.
Collage, 07.10.2023, private Archivbilder, Rostock 1989-1990
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